mir unbekannte Hornsteinvariante/Mesolithikum

Begonnen von Furchenhäschen, 21. August 2024, 14:13:13

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Furchenhäschen

Hallo,
dieser kleine Abschlag mit Gebrauchsspuren an der der rechten Lateralen fand sich ebenfalls gestern auf der mesol. Jagdstation. Der bei diesem Stück verwendete, sehr stark gebänderte Hornstein ist mir unbekannt, auch die Farbe ist besonders.
Grüße Peter

RockandRole

 :-) Ganz klar ,Zebrahornstein' ist doch klar!
Schon faszinierend wie sich der Hornstein manchmal ausbilden kann. Aber woher  :nixweiss:

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Schuhnagel 2

Erstaunlich! Sieht fast aus wie Jahrringe... na ja... Jahrtausendringe. Es wird wohl ein örtlich sehr begrenztes Vorkommen sein. Ich wünsche dir trotzdem, dass Hinweise auf den Ursprung des Rohmaterials auftauchen!

Viele Grüsse

Ulrich
Westliche Voralpen, Simmental

Herlitz

Hallo,

an nordischem Feuerstein konnte ich ähnliche Bänderung schon öfter entdecken, das ist dann immer nur partiell mit klarem Umriss. Über die Entstehung kann ich leider nichts sagen, oder wie man des nennt.
 :winke:  Sven
Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.

StoneMan

#4
Moin,

@ Peter,

ein sehr schönes Beispiel der Bänderung in Silex & Co.

Auch aus Dänemark und Norddeutschland habe ich derartige Bänderungen im Flint.
Von weiß bis schwarz, mit allen Variationen, sehr hell, milchig über karamellig, rötlich
sowie Kaffee mit Milch bis schokoladenbraun.

Ursache sind rhythmisch erfolgte Ausfällungen von Mineralen während des geologischen
Prozesses der Verfestigung (Diagenese).

Eine örtliche Begrenzung ist da nicht zu verzeichnen.

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Silex

..getemperte Jurahornsteine sehen hier manchmal so aus..
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Furchenhäschen

Zitat von: Silex in 21. August 2024, 19:47:08..getemperte Jurahornsteine sehen hier manchmal so aus..

-das ist klar aber interessant wäre es die Lagerstätte zu erfahren.
Zuerst dachte ich an die Abbaustelle Abensberg- Arnhofen aber nach mehrfachen Abgleich habe ich den Gedanken wieder verworfen.

Grüße Peter

thovalo

Zitat von: RockandRole in 21. August 2024, 14:19:22:-) Ganz klar ,Zebrahornstein' ist doch klar!
Schon faszinierend wie sich der Hornstein manchmal ausbilden kann. Aber woher  :nixweiss:

Liebe Grüße Daniel


Genau so!  :narr:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#8
Zitat von: Furchenhäschen in 21. August 2024, 20:46:15-das ist klar aber interessant wäre es die Lagerstätte zu erfahren.
Zuerst dachte ich an die Abbaustelle Abensberg- Arnhofen aber nach mehrfachen Abgleich habe ich den Gedanken wieder verworfen.

Grüße Peter

Ich lerne immer mehr über die extreme Vielfalt der in Süddeutschland verwendeten Silices. Die Vielfalt ist weitaus höher als die der, in Salzwasserlagen entstandnen, nord-westeuropäischen Feuersteine.

Da es viele kleinere lokal begrenzte Vorkommen im süddeutschen Raum gibt, wird es nicht so einfach sein, die nähere Herkunft zu lokalisieren.

Das kleine Stück bildet nur einen Ausschnitt aud einem größeren Zusammenhang ab. Es wird schwer werden den näheren räumlichen Behug ausfindig zu machen!

Am wahrscheinlichsten liegt die Herkunft im Umfeld der als charakteristisch bekannten Entfernung der Wanderbewegungen der Menschngruppen der Zeit, sofern es sich um ein Mesolithikum handeln sollte.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Schuhnagel 2

Vielleicht müsste man unterscheiden, ob es sich bei gebändertem Material um Ablagerung oder um eine Konkretion handelt. Wie ist das bei deinem Fund, Peter? Bei Ablagerungsgestein stellt sich die Frage, ob die Bänderung eher "ablagerungstechnisch" oder der Diagenese geschuldet ist.
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Letzten Sommer bin ich über Kilometer den Radiolaritschichten gefolgt. Gebändertes Material habe ich in kleinen Mengen ausschliesslich dort gefunden, wo die Schichten auslaufen. Es braucht zu seiner Entstehung offensichtlich spezielle Bedingungen.

Viele Grüsse

Ulrich
Westliche Voralpen, Simmental

Furchenhäschen

Zitat von: thovalo in 22. August 2024, 09:13:01Ich lerne immer mehr über die extreme Vielfalt der in Süddeutschland verwendeten Silices. Die Vielfalt ist weitaus höher als die der, in Salzwasserlagen entstandnen, nord-westeuropäischen Feuersteine.

Da es viele kleinere lokal begrenzte Vorkommen im süddeutschen Raum gibt, wird es nicht so einfach sein, die nähere Herkunft zu lokalisieren.


lG Thomas  :winke:

Hallo Thomas,
das ist richtig, mir sind beispielsweise 3 Hornsteinabbauvorkommen bekannt die jeweils gerade mal ca. 1,5km auseinanderliegen und deren Gestein trotzdem extrem unterschiedlich aussieht.

Grüße Peter

Furchenhäschen

Hallo,
wem es interessiert,
auch die Uni Erlangen hat eine Lithothek welche einen Teil der bayerischen Hornsteinvarianten erfasst aber auch nicht ganz vollständig.
https://www.uf.phil.fau.de/abteilungen/sammlung/lithothek/radiolarit-in-der-suedoestlichen-frankenalb/

Grüße
Peter

Persephone

Ich hoffe das ist ok, Peter, dieses Stück ergänzend zu deinem Beitrag und dem entsprechenden Verlauf zu posten, da die Diskussion sich ja mehr der geologischen Komponente widmet.
Hier ein "klassischer" gebänderter Flint aus Niedersachsen.
Für mich ist es interessant, dass es sich bei der Maserung um konzentrische Kreise handelt, die um ein weißes Zentrum verlaufen. Weiß jemand, um welches Phänomen handelt? Oder, passender zum Ausgangpost gefragt: warum verhält es sich bei Peters Stück anders?

 :winke: Persephone

Wiedehopf

ZitatHier ein "klassischer" gebänderter Flint aus Niedersachsen.
Für mich ist es interessant, dass es sich bei der Maserung um konzentrische Kreise handelt, die um ein weißes Zentrum verlaufen. Weiß jemand, um welches Phänomen handelt? Oder, passender zum Ausgangpost gefragt: warum verhält es sich bei Peters Stück anders?

Ohne dass ich hierzu Experte bin würde ich vermuten, dass die Genese von Feuerstein und Hornstein unterschiedlich verlaufen ist.

Der Feuerstein war anfangs eine gallertartige Masse aus Siliziumdioxyd. In Löcher dieser Gallertmasse können durch mehrere aufeinanderfolgende Einschwemmungen von Kalk Maserungen und Bänder entstehen. So hatte Jürgen es oben bereits beschrieben.

Zu der bekanntesten Flintmine mit gebändertem Flint hatte Jürgen bereits oben verlinkt (Polen/Heiligkreuz Swietokrzyskie). Im Anhang ein Artefakt aus diesem Material.

Aber, wie gesagt, ich denke das hat nichts mit dem im Ausgangspost von Peter vorgestellten Material zu tun sondern ist eine rein zufällige Ähnlichkeit.

Viele Grüße
Michael   



   

StoneMan

Zitat von: Schuhnagel 2 in 22. August 2024, 09:49:59Bei Ablagerungsgestein stellt sich die Frage, ob die Bänderung eher "ablagerungstechnisch" oder der Diagenese geschuldet ist.
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Moin Ulrich,

Die Diagnese ist eine Ablagerung.

Zitat Auszug Wikipedia:
Die Diagenese (...,Entstehung') ist der geologische Prozess der Verfestigung von Sedimenten und der weiteren Veränderung ...
Ende Zitat

Die Sedimentation ist das Ablagern von Teilchen / Schwebstoffen im Wasser.
Diese Ablagerungen können je nach stehenden Gewässer oder Fließgewässern ringförmig wie Jahresringe
bei Bäumen oder plattenartig ausgebildet sein.


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Schuhnagel 2

Erst die Ablagerung, dann die Gesteinsumwandlung (Diagenese) in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. Wenn`s ganz schlimm kommt, gibt`s sogar eine Metamorphose.
Westliche Voralpen, Simmental

StoneMan

Zitat von: Schuhnagel 2 in 22. August 2024, 19:37:36Erst die Ablagerung, dann die Gesteinsumwandlung (Diagenese) in Abhängigkeit von Druck und Temperatur. Wenn`s ganz schlimm kommt, gibt`s sogar eine Metamorphose.


Moin,

hat Wikipedia oder ich etwas anderes geschrieben?

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry