schweres Flintgerät von der Ostsee

Begonnen von Wiedehopf, 30. Dezember 2024, 23:35:16

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Wiedehopf

Guten  Abend,

diese Planke aus Feuerstein ist ein Altfund von der Insel Fehmarn.

Ich denke dass eine flache Flintknolle durch Beschlagen an den Seiten zu einem nahezu rechteckigen Werkstück geformt wurde. Durch die linsenförmige Form der Knolle ergab sich dabei ohne weiteres Zutun eine bereits sehr scharfe Schneide, ähnlich wie bei einem Scheibenbeil.   

Es könnte sich um die Vorarbeit zu einem dünnackigen Flintbeil der Trichterbecherkultur handeln, die dann nicht weiter bearbeitet wurde, weil ein Abspliss  weit und tief in eine der Breitseiten eingriff und damit die Symmetrie des Stückes zerstörte.
   
Oder ist es vielleicht nur ein für die Situation hergestelltes Hackwerkzeug, das z. B. für das Zerteilen eines größeren Beutetieres gebraucht wurde und dann nach Gebrauch liegen gelassen wurde ?
 
Viele Grüße
Michael   


Steinkopf

Moin Michael,


da hast Du uns ein Fundstück vorgestellt, welches wohl nicht fertiggestellt
und verworfen wurde.
Damit hat der Hersteller uns Raum für Spekulationen gegeben.

Der (linsenförmige) Abschlag wäre bei passendem Format - wie Du schreibst -
Vorform für ein Scheibenbeil.

Die im Schnitt nahezu rechteckig gearbeitete Form läßt mich an dicknackige Beile denken.
Ein Foto mag dies deutlich machen.

Die Arbeit wurde wohl nicht fertiggestellt - interessant um darüber zu spekulieren.

Mit den besten Wünschen für ein frohes, gesundes und gutes Neue Jahr

Jan


Neos

Hallo, Michael,

ich würde dieses Fundstück – wie du es auch schon in deinem einleitenden Satz schreibst – ziemlich eindeutig als Beilplanke ansprechen, sprich: als Vorarbeit für ein Beil. Auch hinsichtlich des Zielgerätes bin ich bei dir: Aufgrund des gesamten Habitus' des Artefakts schaut es für mich sehr danach aus, als sollte das mal ein Scheibenbeil werden. Ein schönes und seltenes Stück! :super:

Vor ein paar Jahren hatte ich das Glück, ein vergleichbares Stück zu finden (s. u.).

Viele Grüße und "Gut' Fund!" für 2025

Frank

Wiedehopf

Hallo Jan, hallo Frank,

vielen Dank für eure Erläuterungen und die ergänzenden Bilder.

Euch auch viel Erfolg bei der Suche im neuen Jahr.

Viele Grüße
Michael   

hargo

Zitat von: Neos in 01. Januar 2025, 17:06:26Hallo, Michael,

ich würde dieses Fundstück – wie du es auch schon in deinem einleitenden Satz schreibst – ziemlich eindeutig als Beilplanke ansprechen, sprich: als Vorarbeit für ein Beil. Auch hinsichtlich des Zielgerätes bin ich bei dir: Aufgrund des gesamten Habitus' des Artefakts schaut es für mich sehr danach aus, als sollte das mal ein Scheibenbeil werden. Ein schönes und seltenes Stück! :super:

Vor ein paar Jahren hatte ich das Glück, ein vergleichbares Stück zu finden (s. u.).

Viele Grüße und "Gut' Fund!" für 2025

Frank

Hallo,

sind die Maße annähernd identisch?

mfg

StoneMan

Moin,

strammes Teil Michael  :super:

Letztes Jahr hatte ich nach vielen Jahren meinen Bauern auf Møn mal wieder besucht.



Das Foto ist aus diesem alten Beitrag.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiedehopf

Danke Jürgen für den link zu dem älteren 'Planken-Beitrag'. Die konnten an der Kreideküste wirklich aus dem vollen schöpfen.

Viele Grüße
Michael

Fischkopp

Hallo Michael,

tolles Bild wie sie in den Händen gehalten wird. Die gedachte Endfassung ist gut zu erahnen. Ein schöner Fund und danke fürs zeigen.

LG Fischkopp

Neos

Hallo, hargo,
ein frohes, gesundes, neues Jahr wünsche ich dir!  :prost:

Zitat von: hargo in 01. Januar 2025, 23:01:08sind die Maße annähernd identisch?

nein, die Maße sind nicht annähernd identisch. Mein Kommentar bezog sich auf die lateralen Formgebungsretuschen und die (ähnliche) Form der Beilplanke. Das Fundstück von Michael ist ja auch quasi "noch mehr" Rohling als es meines ist.

Hier die Daten meiner Beilplanke:

  • Fundgebiet: Nördliches Schleswig-Holstein
  • Länge: 102,4 mm
  • Breite: 21,3 - 48,3 mm
  • Dicke: 2 - 24,4 mm
  • Gewicht: 125 g

Der Vollständigkeit halber habe ich unten einmal die vollständige Fotodokumentation drangehängt.

Viele Grüße

Frank

hargo

Hallo und danke!
Lateral ist es durchaus nachvollziehbar.

mfg

Steinkopf

Moin Frank,

das zuletzt mit Bebilderung vorgestellte Scheibenbeil ist mit der Bänderung im Material
und der 'Patinierung' der Oberfläche ein gut erhaltenes Exemplar - ein Hingucker!

Gut Fund und auch sonst alle guten Wünsche für das neue Jahr!

Jan