Schrumpel aus dem Jura....

Begonnen von Silex, 02. Juni 2009, 21:10:03

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Silex

und der ist nicht fotografierbar- zumindest an den fast rundherum verlaufenden Kratzerretuschen (ziemlich steil). Das Material ist fast hinüber und man könnte es leicht zerlegen.
Eine Retuschendetailaufnahme hab ich mal beigefügt.
Nur ein Ende zeigt Aussplitterungsspuren und zwar genau beginnend bei dem Retuschendetail der Bereich rechts der auch der bulbusnahe Bereich sein müsste.
Viel kann man nicht erkennen aber es scheint die Möglichkeit nach "älter" gegeben.
Von den Beifunden wäre eventuell Neolithikum möglich da hier  auch sporadisch Pfeilspitzen auftauchen und ein Nackenbruchstück einer durchbohrten  Felsgesteinaxt (oder Hammers) in der Nähe gefunden werden konnte.
Was meint ihr?
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Kelten111

Also mein Freund ich denke da an Altsteinzeit!!!
Kratzer meiner Meinung nach.
Schon mal an Dr.Rieder ansehen lassen? :winke:

Silex

Kelllten, nun bin ich in der Lage Euch versichern zu müssen dass es  bestimmt mal ein schöner Kratzer war.
Du glaubst mir ja...
Bei der relativen Größe und dem, wahrscheinlichen,  hiesigen "Ausbleiben" der neolithischen Sesshaftwerdung wäre  ich auch fast für eine ältere Datierung "zu haben".
Das Fundstück ist  Laufe der "Lagerung" auf dem Jurasteilhang unterhalb eines markanten Aussichtsplateaus komplett dehydriert und weist an keiner sichtbaren Stelle mehr die glatten ehemaligen Oberflächen auf.
An manchen Stellen fühlt man sich fast an Blätterteig erinnert.
In ein paar Wochen hat der Herr Rieder Gelegenheit es mal anzuschaun.
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

szeletien

Servus Edi

Super Artefakt!! Ich würde es als Mittelpaläolithischen Schaber ansprechen. Breitabschlag, dorsalseitig flächig und lateral retuschierte Arbeitskante. Danke fürs zeigen Edi. Bin gespannt was DR. Rieder dazu sagt. Bis demnächst.....

Gruß Jürgen

Silex

Das wäre für hier ein Ausnahmefund, Szeletien! Wer die Naab auf- oder abwärts wollte musste hier an diesem alten Hochweg vorbei um unten nicht im Morast zu versinken. Der weite Panoramablick und der Feldherrnhügel könnten sowas untermauern.  Steile Hügelböschungen sind eine der wenigen Möglichkeiten bei uns auf sehr Altes zu stoßen.
Hier nochmal die groben Retuschenzonen. Der Pfeil zeigt den  ungefähren Kamerawinkel des Detailfotos.
Danke für Deine , mich direkt aufregende, Einschätzung, Jürgen.
Vielleicht geht noch was am Wochenende: Regen, Temperaturen bis  minus 1 Grad hab ich grad gehört.....
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Marienbad

ein arg geschundener und verwitterter Schaber (Kratzer) denkt auch der Manfred.

Kelten111


Silex

2 neue Dinger- zugegebenermaßen grenzwertig- aus dem gleichen Planquadrat
auch wieder steil der eine Kandidat und der andere   (die ersten 4 Fotos) mit fragwürdigen  menschlichen Einwirkungsspuren.....eine konkave Retusche und eine dreifacettige , zinkenartige am Schmalende.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Marienbad

Hallo Edi,  :winke:

an dem Teil hat sicher wer aus der Vorgeschichte rumgewerkelt, aber was es werden sollte und aus welcher Zeit kann ich nicht sagen.

Gruss Manfred

Silex

Danke Marienbad, für Deine Einschätzung!
Die Nachsuche sollte eigentlich ein hohes Alter des oberen Schrumpels unterfüttern   und mit der steilen Kratzerkante des unteren Findlings  (die 4 letzten Fotos des "neuen" Beitrags) könnte das vielleicht hinkommen.
Für Euch Nordlinge ist das freilich schwierig hiesige Fundaufsammlungen (mit Drang zum "Älteren")  einzuzeitaltern - umsomehr freue ich mich über jede Einschätzung.
Das Fundareal liegt wie gesagt an einem Steilhang zu einem größeren NordSüdfließgewässer....und wenn hier Großtierherden zogen ....und da bin ich mir sicher...dann war das der Idealstandort für Jäger.
Der Fluss macht hier , vermutlich seit Urzeiten, eine große Schleife und es gibt 2 Punkte am Steilhang die mit ein paar Jägern jeweils das mehrere Hektar große, abgezirkelte Auengelände abriegeln konnten.

So bastelt man sich als Sucher manchmal die Urzeit zusammen.....und manchmal kommt man so auf die Spur.

Vielleicht gibts Gewitter , heute Nacht.....dann schneiden  morgen die Maisblattränder wieder  feine Fissuren in oberpfälzische Wadeln....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Kelten111

#10
Ich sage wieder ALT !
Hochkratzer bestimmt mittelpaläolithisch :winke:

Mark77

Schöner Kratzer, Edi!!
@Kelten: Was bitte zum Teufel meinst du mit phaolithisch??? Habs gegoogelt, weil ich dachte, da wär was komplett an mir vorbei gegangen.. das Wort gibts garnich.. :kopfkratz:

Kelten111

Sorry hatte Zeitdruck!
Meinte Natürlich mittelpaläolithisch  :friede:

Mark77

achso.. aber wann lernst du endlich, dass kratzer nicht mittelpaläolithisch sind????????????? :belehr: :kopfkratz: :winke: