Klinge mit fraglichen Retuschen

Begonnen von bernolef, 02. Dezember 2009, 12:04:12

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

bernolef

Bei dieser Klinge sieht eine Längskante angeknabbert aus. Die größere Bucht, links unten (Foto c), unregelmäßig. Die kleinere, links oben (Foto d), scheint aber von Menschenhand gemacht. Auf der Ventralseite keine Ausbrüche, gearbeitet wurde mit dem Teil wohl nicht. Kann es ein Gerät sein? Und wie nennen wirs dann?

Silex

Superfotos, bernolef!
Das könnte was interessantes sein.
Sieht aus wie ein modifizierter Stichel- der an letzterer Funktionskante  vielleicht als Bohrer weiterverwendet wurde
Wenn die kratzerähnliche Retusche (Bild d) "weitergeht" dann wäre es ein  (im Endpaläolithikum) durchaus üblicher Stichel an gegenüberliegendem Kratzer. Wenn nicht - ist ähnliche Retusche auch nicht selten (zu diesen Zeiten) gebräuchlich.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

bernolef

Vielen Dank für die schnelle Antwort, Silex. Ich habe nochmal die Spitze aufgenommen, von der nach Deiner Vermutung der Stichelschlag gekommen wäre. Mir siehts nicht danach aus. Auch die "kratzerähnliche Retusche" geht nicht um die Kurve weiter. Und auf dem Acker liegt sonst nur Neolithisches. Ich wäre schon froh, wenn die Bearbeitung der Klinge überhaupt gesichert ist, auf interessantes Älteres spekuliere ich nicht.

Silex

Wenns da nur Neolithisches geben sollte dann denk ich doch auch an etwas Stichpfriembohrartiges
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

chmoellmann

Angesichts der Bilder kannst Du davon ausgehen, dass hier etwas menschengemachtes vorliegt. Die Retuschen sind für mich eindeutig. Was es allerdings sein soll - keine rechte Ahnung. Ich selbst habe viele Steinchen mit deutlichen Retuschen, die keiner Werkzeug-Grundform entsprechen. Die lagern wohlverwahrt in einer Kiste und harren des Archäologen, der sie dann - hoffentlich - bestimmt.