Nachdem nun langsam der Frühling einkehrt, habe ich das Wochenende genutzt um meine Hausfundstellen abzufahren. Wie fast überall sind auch hier die meisten Felder grün und das Zeitfenster zwischen pflügen und Saat ziemlich klein. Deshalb war ich sehr erfreut, dass zumindest ein Acker den ich schon seit Jahren im Auge habe perfekt abgeregnet und brach lag. Die Fundstelle ist vorwiegend in die Bandkeramik datiert, zeigt aber auch Besiedlungsphasen von der BZ über die EZ bis ins frühe Mittelalter.
Eine erste Begehung hat bereits alle Erwartungen übertroffen und ich konnte in etwa 4 Stunden Begehung auf schlammigen Boden und bei windigen Wetter reichlich neolithisches Fundmaterial aufsammeln. Dabei waren u.a. gute Kratzer, Klingen, Sicheleinsätze und Abschlagkerne. Außerdem waren auch wieder ein paar gute Artefakte aus AHS zu finden. Leider waren die durchbohrten Äxte wie immer gebrochen, aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben irgendwann einmal eine komplette zu finden.
Anbei vorab ein paar Bilder im Fundzustand, wenn ich die Funde gereinigt habe werde ich vielleicht noch mal was nachlegen.

Gruß Heiko

Moin Heiko,

Glückwunsch zu den schönen Funden. 

Dieser eine Acker macht alle grünen Felder wett. 

Der Klingenkernstein scheint richtig schön zu sein.
Lege bitte noch Bilder nach und nicht nur "vielleicht". 
Solche Funde sind einfach eine Augenweide.

Ich würde mich schon über ein "Axtfragment" freuen. Nach fast 12 Jahren ist es mir noch nicht vergönnt gewesen. 

Gruß

Gabi

Hoffe auch, das du noch paar Bilder nachlegst. Der Kern ist fein, von durchbohrten hab ich auch noch nichts ganzes. Das schöne andere Gerät ist leider nicht zu erkennen. Gruss..

Hallo Heiko,

das hat sich ja gelohnt. Der Kern ist toll

Ich freue mich auf die Fotos der gereinigten Stücke. Und vom Fund einer kompletten Axt träume ich schon seit Jahren.

LG
Holger

Zitat von: Danske in 09. März 2020, 00:12:01
Hallo Heiko,

das hat sich ja gelohnt. Der Kern ist toll

Ich freue mich auf die Fotos der gereinigten Stücke. Und vom Fund einer kompletten Axt träume ich schon seit Jahren.

LG
Holger

Dem ist nichts hinzuzufügen. Der Kern ist ein Traum!
Verrätst Du uns noch, in welchem Bundesland Du suchst und sammelst?

Viele Grüße
Bastl

Hallo zusammen,

erstmal Danke für die Antworten. Bisher war ich der Meinung das an Funden, speziell aus meinem Sammelgebiet kein besonders großes Interesse besteht. Vor über einem Jahr hatte ich im Bord Treffpunkt einen Beitrag zwecks Erfahrungsaustausch usw. gepostet. Der Beitrag wurde fast 7000 mal gelesen aber es gab keinerlei Reaktion.
Es ist für mich sehr erstaunlich wie viel Material noch auf den Feldern liegt, zumal ich nur auf einer Handvoll Plätzen suche. Obwohl die Stellen seit über hundert Jahren bekannt sind und sicher hundertfach begangen und abgelesen wurden reißen die Fund nicht ab. Einen Sammeltag ohne Neufunde gibt es praktisch nicht.
Es ist etwas schwierig aus der Menge der Fundstücke einzelne Sachen auszuwählen und hier einzustellen aber ich werde es demnächst versuchen. Vorab schon mal ein paar spontane Schnappschüsse aus meinen Kartons für einen ersten Eindruck.
Der Kern ist wirklich perfekt und wie aus dem Lehrbuch, wobei derartige Kerne hier gar nicht so selten sind.
Mein Suchgebiet habe ich hier bereits gepostet, ich bin auschließlich sehr regional unterwegs in der Hauptsache als Mineraliensammler. Feldbegehungen dienen da eher der Abwechslung wobei ich daran immer mehr gefallen finde.

Gruß Heiko

Mein erster Gedanken bei den Bildern eben war "meine Fresse" 
Das ist ne Ausbeute, da träumt man ja von.

Wenn du Zeit findest, stell doch die verzierte Keramik mal ein, die sieht für mich sehr interessant aus.

Daniel

Hallo Daniel,

habe mal in Deinen alten Beiträgen gestöbert und Dein Fundgebiet ausgemacht. Die Sammlung ist schon beeindruckend, umso mehr, als dass es sich ja laut Deiner Aussage um "Beifang" handelt. Die Fundplätze hier können in punkto Keramik und Klingengeräte durchaus mithalten. Jedoch finde ich persönlich auf "meinen" Stellen nur sehr selten Felsgesteingeräte und etwas Durchlochtes ist mir in fast 20 Jahren trotz intensiver Suche noch nicht unter gekommen. Allerdings laufe ich erst seit ca. 4 Jahren auf BK-Plätzen. Auch die sind - wie bei Dir - bekannt und wurden zumindest bis Anfang der 80er Jahre intensiver begangen. Das merkt man auch.
Zeig uns gerne mehr, ich freue mich drauf.

Viele Grüße
Bastl

Guten Abend,

die Ausbeute kann sich tatsächlich sehen lassen. Meine Erfahrung mit Plätzen die seit Jahrzehnten bekannt sind ist folgende. Es wurde in früherer Zeit vermutlich nur die besseren Funde aufgelesen und der Standard wurde nicht als Sammelwürdig angesehen.  Ein weiterer Punkt, ist sicherlich, dass heute auch aus tieferen Bereichen im Boden Material zu Tage gefördert wird, hierbei hält sich die Keramik im Pflughorizont meist nicht so lange. Die Steinwerkzeuge halten sich entsprechend länger, erleiden jedoch Schäden, sprich Einschläge oder frische Brüche.
Auf meinen Fundplätzen finden sich relativ viele Abschläge, Kerne (Kernreste) sowie Klingen und Klingenfragmente. Gelegentlich auch mal das Fragment eines Schleifsteins, aber keine Intakten größeren Werkzeuge. Die Aufnahme sind frisch ausgepflügte Artefakte aus tieferen bodenschichten.

LG

Patrick

Hallo,

ähnlich sehe ich es auch. Vor allem um die Jahrhundertwende hatten z.B. Altertumsvereine, Heimatkundelehrer usw. einen richtigen Boom und sind auf den intensiver bewirtschafteten Feldern regelrecht ausgeschwärmt. So wurden auf manchen Plätzen die Großartefakte körbeweise vom Acker getragen und vieles ist sicher auch achtlos weggeworfen oder als Wegeschotter geendet.
Derzeit besteht auch hier die Hauptfundmasse aus Silex in allen Arten und Formen. Dechseln sind recht häufig zu finden, durchlochte Äxte treten dabei etwas zurück.
Besonders begeistert mich die nicht allzu häufig zu findende verzierte Keramik denn nur so bekommen die Steinfunde einen zeitlichen Rahmen. Gern werde ich mal einige typische Scherben einstellen.
Alles in allen ist das Suchen nach vorgeschichtlichen Belegen spannender und interessanter als das Mineraliensammeln geworden. Mit jedem neuen Fund tun sich neue Fragen auf die nach Antworten suchen und genau dafür ist dieses Forum eine unverzichtbare Wissensquelle.

Wenn du viele Dechsel findest und das auch noch räumlich konzentriert,  könntest Du auch über ein Gräberfeld laufen...

Moin Heiko,

auf dem dritten Bild, hast Du da auch zwei (Pfeil-)Spitzen dabei ?

Eine schöne Sammlung. 

Gruß

Gabi

Hallo Gabi,

Pfeilspitzen sind auf meinem Suchkomplex leider sehr selten, nach einer richtig perfekt ausgebildeten suche ich schon ganz lange und irgendwann wird sich die Ausdauer auszahlen. Danke für die positiven Reaktionen aber noch sehe ich die Sachen nicht als Sammlung sondern eher als Zusammentragung. Ich bin seit einiger Zeit dabei mich in die Artefaktenkunde einzulesen um die meisten Funde irgendwann mal korrekt anzusprechen...das Thema Keramik ist da noch eine ganz andere Hausnummer, aber verdammt spannend. In ferner Zukunft sollen mal exakt beschriebene Fundstücke in einer Vitriene ihren Platz finden und zu einer Sammlung wachsen.
@queque, es ist definitiv kein Gräberfeld sondern eher ein gut fündiger Siedlungskomplex
Ein paar Bilder die das Fundspektrum abbilden lege ich noch nach.

LG Heiko

Servus Heiko,

das ist sehr beeindruckend. Schon mal ein dickes Dankeschön, dass du das hier zeigst. Deinen alten Beitrag kenne ich leider nicht.

Ich kenne nur einen Platz, der ähnlich viel Material preis gibt.

Ich hoffe jedenfalls, dass du jetzt öfter etwas zeigst 

Liebe Grüße Daniel