In seinem Thread über eine kurze Klinge

                        http://www.sucherforum.de/index.php/topic,57061.0.html

stellt    StoneMan Jürgen   ein Fundstück vor:
                       "Weder ein Schlagflächenrest noch ein Schlagpunkt sind auszumachen."

Es wird im Folgenden gar spekuliert, ob es sich ohne diese Merkmale gar um ein
Geofakt handelt.  Mitnichten!!!

An mindestens einem Klingen führenden Fundplatz aus dem nördlichen Niedersachsen
(frühes Meso) fand ich mehrere Klingen, die eindeutig abgeschlagen worden sind aber
'irgendwie'  hauchdünn beginnen.

Ohne Schlagfläche und ohne wirklichen Bulbus!
Bei dem äußerst dünnen Anfang ist manchmal etwas abgebrochen.
Einige dieser Stücke hab ich abgelichtet.
Es ist natürlich einfacher 'einen' Bulbus und eine Schlagfläche darzustellen
                                     als 'keinen' ...

Abgesehen von diesen alten Fundstücken habe ich bei einem rezenten Flintschläger
in 2011 zugesehen, wie er solche dünn beginnenden Klingen in Serie abschlug.

Schönen Gruß

Jan

Moin zusammen,

@ Jan,

danke Dir für diese eindrücklichen Beispiele. Ich kann mir vorstellen, dass sie nicht nur mir helfen.

Sie unterstützen mein Verständnis zu diesen mitunter schwierig zu beurteilenden Artefakte,
bei denen die klassischen Merkmale fehlen oder ramponiert wurden.


Diesen Thread mit Deinen Fotos werde ich mir unter Favoriten abspeichern 


Gruß

Jürgen

Hallo Jan,

"spekuliert" habe ich nicht. Jürgens Klinge ist nach den Bildern in vollständiger Länge erhalten, besitzt aber keinen Schlagflächenrest. Deine Vergleichsstücke zwar auch nicht, wie du schreibst, sind aber anscheinend auch nicht in kompletter Länge erhalten: "Bei dem äußerst dünnen Anfang ist manchmal etwas abgebrochen"

Man kann nicht Äpfel und Birnen vergleichen.

Eines von vielen Artefaktmerkmalen ist ein Schlagflächenrest, egal ob Klinge oder Abschlag. Bei vollständig in der Länge erhaltenen Grundformen ist der zwingend, egal ob hart oder weich geschlagen oder gedrückt wurde. Wie soll denn die Grundform abgetrennt werden, ohne einen Teil der Schlagfläche zu tragen?

Hallo Fuchs,

Ich hab eine Weile gezögert meine ...ohne Schlagfläche & Bulbus hier einzustellen.
Es handelt sich um Fundstücke, die mir schon beim Auflesen auffielen da sie keine
Merkmale aufwiesen, die ich bis dato kannte.
Ich hab es auch nicht weiter verfolgt, bis jetzt ein ähnliches Stück im Forum auftauchte.
Wenn ich in älteren Kisten suche, sind bestimmt noch einige mehr dabei.
Bei den zu Schabern etc. weiterverarbeiteten Klingen tauchten sie bisher nicht auf.

Die in den Raum gestellte Frage:
"Wie soll denn die Grundform abgetrennt werden, ohne einen Teil der Schlagfläche zu tragen?"
kann ich nicht beantworten - muss und will ich auch nicht.
Ich bin kein versierter Steinschläger und will erst recht keine Theorien spinnen.

Diese Teile beginnen - wie schon gesagt - irgenwie hauchdünn.
Es liegt in der fragilen Natur der Materie, dass Teilchen dann abbröseln können.
Was aber bei den gezeigten Stücken nicht immer der Fall ist.
Ausschließen möchte ich, das es lediglich mediale Fragmente sind -
bei der Dünnheit  ist keine Verlängerung denkbar.

Ich hab sie halt als Funde / Beobachtung hier eingestellt.
Als Funde will ich sie auch nicht unterdrücken obwohl es einfacher wäre.
Vielleicht sind anderen Suchern ähnliche Stücke aufgefallen?

Schönen Gruß

Jan

Moin,

jetzt geht es ein wenig quer... ich hoffe wir verlieren nicht die Übersicht 

Zitat von: fuchs in 27. November 2012, 20:57:50
...
"spekuliert" habe ich nicht. Jürgens Klinge ist nach den Bildern in vollständiger Länge erhalten, besitzt aber keinen Schlagflächenrest.
...

@ Christian, ein paar zehntel Millimeter reichen ja um den Schlagflächenrest zu editieren/unkenntlich zu machen.
Schließlich ist die Spitze ramponiert.

Zitat von: StoneMan in 18. November 2012, 01:06:09
...
Dorsal befinden sich an der Spitze vier sogenannte Steckenbleiber. Diese Absplisse sind sehr dünn, ~ 0,2 bis 0,5 mm,
aber zwei davon bis zu 17 mm lang.
Ob diese Absplisse von der vorherigen Modifikation herrühren oder durch späteren Gebrauch stelle ich zur Diskussion.
...

Gruß

Jürgen