Rillenstein

Begonnen von teabone, 02. Dezember 2013, 15:32:27

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teabone

 :winke:

Zuerst glaubte ich ein Mahlsteinfragment gefunden zu haben aber die Schleifrille ist klar und deutlich zu erkennen. Das relativ feine Sandsteinmaterial wird sicher auch zum Schleifen besser geeignet sein als zum Mahlen.
Grösste Länge etwa 10 cm.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Furchenhäschen

Hallo Augustin,
wunderbar erkannt,
es handelt sich womögich um das etwas lidierte Fragment eies Pfeilschaftglättsteins.
Fundzusammenhänge?
Grüße
Peter

teabone

Hallo Peter,  :winke:

die Fundzusammenhänge sind auf dieser Fundstelle zumeist unzusammenhängend und reichen von LBK bis MA.


LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

insurgent

Würde eher auf Schleifstein tippen und die Rille war dazu da Scharten auszubessern.

Kenne ich von den slawischen Schleifsteinen :winke:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Nanoflitter

Hallo, wenn ich hier so manche Threads verfolge, kriege ich manchmal echte Selbstzweifel :kopfkratz: :kopfkratz: :kopfkratz: :-)
Für mich wäre das ein Kiesel mit einem Kratzer vom Pflug....ich glaube ich muss noch viel lernen, aber ich glaube so viel Zeit hab ich gar nicht mehr! Hut ab Leute, wenn das wirklich ein Schleifstein ist, dann müsste das der einzige Stein auf dem Acker sein und den müsste mir noch jemand an den Kopf werfen, daß ich ihn als Beweismittel mitnehme. Alle Achtung vor eurer Erfahrung, schön daß man hier solche Details vermittelt bekommt, schön das es dieses Forum gibt, und das ist ernst gemeint! :super: :super: :super:

Gruss.... :Danke2:

Steinkopf

Danke fürs Zeigen, Augustin!

Etwas vergleichbares hab ich noch nicht gefunden.

@ nanoflitter:

Hut ab und Helm auf "...den müsste mir noch jemand an den Kopf werfen, daß ich ihn als Beweismittel mitnehme."

LG

Jan

thovalo


"Rillenstein" bedeutet auch nicht mehr oder weniger als "ein Stein mit einer Rille"
...... eine Datierung ist damit in keiner Weise verbunden.

Ausnahmen bilden die Belege die aus steinzeitlichen Befunden oder klaren steinzeitlichen Fundzusammenhängen stammen
.... dann weiss man allerdings immer noch nicht genau wofür sie verwendet worden sind.


Das selbe gilt für die sogenannten "Pfeilschaftglätter".... die Bezeichnung ist alleine der Inspiration eines Urgeschichtlers entsprungen aber in keiner Weise abschließend gesichert dokumentiert.


Da wären experimentelle Versuche zu einer solchen Verwendung spannend!


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Na ein Glück, ich hatte mir schon eine Schubkarre gekauft, weil ich dachte, ich muss jetzt jeden angekratzten Sandstein aufsammeln...  :-)

also nur in gesichertem historischen Umfeld...

Gruss...

Furchenhäschen

#8
Zitat von: thovalo in 04. Dezember 2013, 07:33:01
"Rillenstein" bedeutet auch nicht mehr oder weniger als "ein Stein mit einer Rille"
...... eine Datierung ist damit in keiner Weise verbunden.

Ausnahmen bilden die Belege die aus steinzeitlichen Befunden oder klaren steinzeitlichen Fundzusammenhängen stammen
.... dann weiss man allerdings immer noch nicht genau wofür sie verwendet worden sind.


Das selbe gilt für die sogenannten "Pfeilschaftglätter".... die Bezeichnung ist alleine der Inspiration eines Urgeschichtlers entsprungen aber in keiner Weise abschließend gesichert dokumentiert.


Da wären experimentelle Versuche zu einer solchen Verwendung spannend!


lG Thomas  :winke:

In neusten Puplikationen, auch in der von Floss wird ausnahmslos von Pfeilschaftglättsteinen gesprochen.
Das Rillensteine wohl auch für andere feine Schleifarbeiten Verwendung gefunden habe dürften versteht sich von selbst. Ist ja ebenfalls ein separates Thema im Floss.
Fakt ist das in Gräbern, also insitu das stets paarweise auftreten der Pfeilschaftglättsteine, häufigst auch als Begleitfund zu Pfeilspitzen, also in reinen Männergräbern. Dies lässt kaum einen anderen Schluss zu bzw. kaum Zweifel aufkommen!
:winke:
Nun, dabei war ja wohl keiner von uns aber da hilft bisweilen der Blick zu den Naturvölkern weiter!

StoneMan

Moin,

beim Stöbern drüber gestolpert...

6.7 Rillensteine
6.7.1 Definition und ethnologische Hinweise auf Verwendung
Als Rillensteine werden Felsgesteingeräte mit künstlich eingetieften, schmalen
Furchen bezeichnet.
[...]
In der mitteleuropäischen Archäologie unterscheidet man zwischen Pfeilschaftglättern und Rillensteinen
(HAHN 1993; ZIMMERMANN 1995).

Quelle: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/3041
PDF: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/3041/Land_ohne_Steine.pdf


Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry