Hallo zusammen,

diesen Stein konnte ich gestern auf einem Acker, der bisher bandkeramische Funde erbracht hat, auflesen.

L: 75 mm, B: 45 mm, H: 55 mm, Gewicht: 325 gr.

Das Material dürfte Quarzit sein.  Er weißt oben und an den Schmalseiten die ursprüngliche Gesteinsrinde auf, während an den Breitseiten offensichtlich Material abgenommen wurde, möglicherweise, um ihn griffiger zu machen. Die Unterseite ist glatt wie ein Spiegel. Narbenfelder sind keine vorhanden.

Könnte es ein Polierstein sein und wenn ja, für welche Materialien wurde er verwendet?

LG
Holger

Servus Danske,
Deutlich abgegrenzte e Handhabungs- und Narbenzonen - ich denke: Klopfstein - Klopfkugel   in hiesigen Breiten zur Aufrauhung von Unterliegern und sonstigen hammerähnlichen  Knack- und Schlagarbeiten verwendet
Gruß vom Edi

Das 100% Klopfstein, ein feiner. Wie kommst auf polieren  Gruss..

Servus Edi,

danke für deine Einschätzung.

Von dem Platz habe ich schon mehrere Klopfsteine, darunter den hier, der hat seitlich auch eine Handhabung. Aber die Oberfläche des Steins ist ansonsten vollkommen uneben mit mehreren sich gut abzeichnenden Klopflächen, vor allem auf der auf dem Foto abgebildeten Unterseite.

Der von mir bezeichnete Polierstein oder vielleicht auch Glättstein ist auf der Unterseite vollkommen plan und glatt wie ein Kinderpopo. Schliffrillen sind auf dieser Fläche zumindest makroskopisch nicht zu erkennen. Die anderen Flächen weißen m.E. keine Narbenzonen auf. Die graue Fläche, die sich von vorne über den Stein nach hinten zieht und auf Foto 1006 gut zu erkennen ist, ist die Rinde des Gerölls. Und an den Seiten wurde jeweils zur besseren Handhabung ein Stück weggenommen. So einen Klopfstein habe ich noch nie gesehen.

LG
Holger   

Zitat von: Nanoflitter in 13. Oktober 2020, 18:41:17
Das 100% Klopfstein, ein feiner. Wie kommst auf polieren  Gruss..

Weil ich keine Narbenfelder oder Zerrüttungszonen erkennen kann und aufgrund der glatten Unterseite.

LG...

Also ich sehe auf allen betroffenen Flächen Narbenfelder, auch ist er Dachförmig facettiert. Das ein Klopfer wie aus dem Lehrbuch. Bei dem Basaltdings hatte ich schon damals Zweifel. Gruss..

Zitat von: Nanoflitter in 13. Oktober 2020, 19:05:05
Also ich sehe auf allen betroffenen Flächen Narbenfelder, auch ist er Dachförmig facettiert. Das ein Klopfer wie aus dem Lehrbuch. Bei dem Basaltdings hatte ich schon damals Zweifel. Gruss..

Lieber Nano,

das "Basaltdings" ist kein Basalt, sondern grün-brauner Quarzit, 100-prozentig.

Dachförmig facettiert ist der andere, das stimmt. Aber was hat denn die glatte Fläche zu bedeuten? Wenn das die oder eine Schlagfläche wäre, müsste sie doch zernarbt und uneben sein. Verstehe ich da was falsch??

LG
Holger

Bei ca. 80% meiner Klopfsteine sind keine Narben oder Zertrümmerungen sichtbar, nur die glatten Facetten oder Abnutzungsbereiche, wie bei deinem auch. Damit wurden auch keine Felsen zertrümmert, sondern gemütlich z.B. Nahrungsmittel auf eine Unterlage zerkleinert zerieben etc. Gruss..

Servus Leute,

man könnte die ganze Klopfstein-Geschichte wirklich noch viel differenzierter sehen. Quetscher, Drücker, Mörser, Stößel, Reiber. Alles in einem Wort vereint.

Liebe Grüße Daniel

In der Tat, ein Universalwerkzeug und oft sehr lange gebraucht. Für solche Facetten, wie bei Holgers Exemplar, kannst Monate brauchen. Gruss..

Hallo Leute,

vielen Dank für die Aufklärung, bin wieder ne Ecke schlauer geworden und werde ergänzend zu der Thematik Fachliteratur suchen.

Und das gute Stück als Klopfstein eintüten

LG
Holger