Verbrannte Silices

Begonnen von thovalo, 15. Oktober 2017, 18:17:13

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thovalo



Hallo zusammen!  :winke:


Auf dem Fundareal am rechten Niederrhein befindet sich ein Platz auf dem sich inzwischen die Überreste unzähliger Feuersteinartefakte konzentrieren. Es handelt sich um Rohsilexstücke, teils extrem großformatige Kratzer und Klingengerätschaften, Pfeilspitzen, Feuerschlagsteine, Dutzende Beilklingen und bislang zwei der seltenen Feuersteindechselklingen.

Auf den Bildern die Fundstücke der letzten Prospektionen des Fundpunktes an denen sich gut erkennen lässt, dass diese Fundbelege über eine lange Zeit einer extrem hohen Hitze ausgesetzt gewesen sein müssen.


Der Hintergrund der Entstehung der Fundkomplexes ist weiterhin unklar! Die Funde stammen allerdings eindeutig aus einer "Quelle" (einem Befund). Sicher ist nur, dass es sich nicht um das Inventar eines abgebrannten Hauses gehandelt haben kann, denn je Generation wird für eine Hausgemeinschaft vom Bestand von nur etwa sechs Beilklingen aus Feuerstein oder Felsgestein ausgegangen. Allein die hier vorliegende Anzahl von mindestens drei Dutzend verbrannter Hiebgerätschaften spricht gegen den Bestand eines solches regelhaftes Hausinventars. Dazu fanden sich an dem Punkt auch einige Felsgesteinbeilklingen.

Zu diesem Fundkomplex gehört auch der Beleg einer Prunkbeilklinge aus Jade vom Monte Beigua bei Genua, sodass man auch gerne die Fantasie weiter schweifen lassen kann. Zuletzt entscheiden aber die Fakten und zu diesen fehlen immer noch zu viele Hintergrundinformationen die man nur durch Grabungen erheben könnte.


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.