Neues von der endpal./ frühmesolith. Fundstelle

Begonnen von Furchenhäschen, 01. Dezember 2013, 19:03:11

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CF

"Toleranz ist die Fähigkeit, jeden in seiner Umgebung zu dulden."

Furchenhäschen

Hallo,  :winke:
anbei folgt ein schön gearbeiteter Kratzer der o.g. Fundstelle, in dieser Ausführung wohl typisch für diese spannende Zeitstellung.
Gruß
Peter

teabone

Hallo Peter,

ein sehr schöner Kratzer!

Das Material ist mir nicht geläufig, Radiolarit? Oder was anderes? Hat auch so helle Pünktchen wie schon ein anderes Artefakt von dort.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Furchenhäschen

Zitat von: teabone in 04. Juni 2014, 22:08:08
Hallo Peter,

ein sehr schöner Kratzer!

Das Material ist mir nicht geläufig, Radiolarit? Oder was anderes? Hat auch so helle Pünktchen wie schon ein anderes Artefakt von dort.

LG Augustin
Hallo Augustin,
ich denke nicht, dass es sich um einen Radiolarit handeln wird, der Stein weißt eine leichte Bänderung auf, ich schätze in daher eher als eine der vielen Hornsteinvarietäten ein, die eine farbliche Metamorphose  :zwinker: erlebt haben.
Genaueres könnte ich sehr wahrscheinlich am Wochenende erfahren denn da steht eine große Fundbesprechung des Platzes an.

Grüße
Peter
und danke für Dein Interesse  :winke:

teabone

Hallo Peter,

ja die Bänderung hab ich übersehen, aber Du kennst Dich ja recht gut aus mit den Steinen. Auf die Ergebnisse bin ich schon gespannt!

LG
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Kelten111

Wow echt toll !!
Freue mich auf die Funde die noch kommen .

Mfg :winke: :winke:

Furchenhäschen

#156
Zitat von: Kelten111 in 05. Juni 2014, 21:09:20
Wow echt toll !!
Freue mich auf die Funde die noch kommen .Mfg :winke: :winke:
Servus Fredi, :winke:
ich mich auch,
eine Livebetrachtung bringt uns allerdings doch unterm Strich etwas mehr!
Nord/Süd das funzt einfach ums verrecken nicht. :-D

I biesel mir mit dene bo Hanseln no vor Lacha ind Lederhosen und
da Bademoasta is a ned grad raus, a rechta foischa Fuchzger hoit, so wia mas em kena duad. :-D
Dann bis demnächst.
Grüße
Peter :winke:

Kelten111

Wo sind die anderen Funde !!!!?????
Her damit  :-D :-D :-D :-D

Mfg  :winke:

Furchenhäschen

Zitat von: Kelten111 in 18. Juli 2014, 11:45:26
Wo sind die anderen Funde !!!!?????
Her damit  :-D :-D :-D :-D

Mfg  :winke:

die Fundstücke zeige ich Dir und falls es Augustin doch mal nach München verschlagen sollte
lieber in Natura, da habt ihr mehr davon und man kann direkt darüber fachsimpeln, natürlich
bei einem oder mehreren Augustinern   :prost: :prost: :prost: :prost:
Der Aufwand ist mir hier für zwei schreibende User unverhältnismässig hoch, sorry Fredi, habs wirklich lange und geduldig probiert.
Bin dann mal lieber in der Leserfraktion, was bestimmte Personen nicht traurig stimmen mag. :-D :winke:

Grüße
Peter :winke:

Silex

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Furchenhäschen

Zitat von: Silex in 18. Juli 2014, 23:01:13
bin auch immer lesend dabei, Peter!
ja Edi,
danke und trotzdem,
ich habe mir das eine Weile angesehen,
irgendwann ist es halt einfach an der Zeit die Segel zu streichen.

:winke:

Ratze

Hallo Peter,
ich lese deine lehrreichen Beiträge auch immer sehr gerne - kann aber dank meiner bedauerlich wenigen Steinzeit-Kenntnissen/-Erfahrungen nichts wirklich Konstruktives zu den Themen beitragen.. Zumal man bei den manchmal fast schon wissenschaftlichen Diskussionen hier auch nicht unbedingt mit irritierenden Anfängerkommentaren oder -fragen dazwischenfunken möchte...  :zwinker:
Ich denke, so ähnlich geht es vielen hier und deinen Beiträgen wird wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt als du glaubst.

Vielleicht sollte man einfach nur mal öfter seine Wertschätzung zum Ausdruck bringen...
...in diesem Sinne: vielen Dank für deine informativen und interessanten Beiträge hier!   :super:


Gruß   :winke:

Furchenhäschen

Hallo,
die sechste und bis zur Ernte des Maisfeldes im Oktober wohl letzte Begehung des Fundplatzes erbrachte wegen der starken Regenfälle der vergangenen Tage
wieder einmal jede Menge äusserst interessanter Artefakte.
Hier ein grober Überblick der Lesefunde der heutigen Begehung.
Detailfotos folgen.

Gruß
Peter :winke:

steinwanderer

Moin Peter,
das ist wieder einmal eine bunte Vielfalt. Sind da auch Werkzeuge dabei?
LG Klaus
Lewer duad üs Slav

Furchenhäschen

Zitat von: steinwanderer in 15. Juni 2015, 18:04:55
Moin Peter,
das ist wieder einmal eine bunte Vielfalt. Sind da auch Werkzeuge dabei?
LG Klaus

Hallo Klaus,
recht bunt gehts auf diesem einzigartigen Fundplatz immer zu, jedenfalls was das vom frühen Jäger verwendete Gestein anbelangt!
Einige sehr frühe Mikrolithen sind in dem bunten Steinallerlei auch dabei.
Mal schauen ob das Licht morgen einigermassen gute Fotos zulässt.
Heute regnete es ja ununterbrochen, bestes Sucherwetter also.
Detailfotos folgen dann die Tage.

Grüße
Peter

Steinereihe


teabone

Hallo Peter,

die Mikrolithen würden mich auch interessieren!

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Furchenhäschen

#167
Hallo Miteinander,
zuerst ein recht eigenartiges Werkzeug,
Zinken- Bohrer- artig aber doch wieder eher an einen Stichel erinnernd, also irgendwo zwischen den Stühlen.
Die Retusche an der linken Lateralen zur Spitze hin ist recht grob ausgeführt und fotografisch (aufgrund des dunklen Gesteins schwierig darzustellen)
und an der rechten Lateralen der, jedenfalls meiner Meinung nach ansatzweise erkennbare Flächenstichelschlag,
dann könnte man das Werkzeug möglicherweise doch als Mittelstichel ansprechen.

Sehr schwierig zu urteilen,
was meint Ihr?

Gruß
Peter

Steinereihe


Ja, ähnelt ein Stichel, aber es seht nicht so aus das damit 'gestichelt' worden ist.
Mann konnte so etwas vielleicht benutzen um ein schon gebohrtes Loch etwas zu vergrößern?

LG, S.

teabone

Hallo Peter,

schwer zu beurteilen stimmt.

Du könntest die Aufnahmen lichttechnisch etwas verbessern wenn Du in der Nähe der Schattenseite etwas Weisses zum Aufhellen als Reflektor aufstellst, ausserhalb des Bildes selbstverständlich. Das nimmt nichts von der Plastizität aber ist gerade bei dunklen Materialien hilfreich.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Furchenhäschen

Zitat von: teabone in 16. Juni 2015, 16:22:42
Hallo Peter,

schwer zu beurteilen stimmt.

Du könntest die Aufnahmen lichttechnisch etwas verbessern wenn Du in der Nähe der Schattenseite etwas Weisses zum Aufhellen als Reflektor aufstellst, ausserhalb des Bildes selbstverständlich. Das nimmt nichts von der Plastizität aber ist gerade bei dunklen Materialien hilfreich.

LG Augustin
Hallo Augustin,
danke für die sehr guten Ratschläge, habe ich alles schon versucht, da ist eine neue Kamera fällig. Ich denke die hat eh eine Macke und einige Jahre hat sie sowieso auf dem Buckel und ich wollte mir ohnehin mal etwas "anständiges leisten"

@Steinereihe
Bisher wurde ja stets die Stichelschneide als funktionaler Teil angesehen!
Stichel sollten hauptsächlich zum Herstellen von Rillen in Geweih dienen, sie galten oft als typische jungpaläolithische Werkzeuge für die Spantechnik bei der Geweihzerlegung.
Die mittlerweile durchgeführten Gebrauchsspurenanalysen veränderten dieses (Gedanken-)Bild.
Die Schneide weist nur selten Gebrauchsspuren auf, eher sind die Kanten sowohl der Stichelbahn als auch die an Stichelabfällen benutzt worden.
Stichel dienten demnach zum Schaben, Schnitzen und Schneiden, also ein wahres Allroundwerkzeug.
Meist sind die Gebrauchsspuren jedoch an denjenigen Kanten, die nicht durch die Stichelbahn modifiziert wurden. Man nimmt an, daß man Klingen und Abschläge zunächst unretuschiert beispielsweise als Messer verwendete.
Erst später änderte man sie in Stichel um.
Die Stichelschlagtechnik ist dann eher als Nachschärfung oder gar Schäftungszurichtung anzusehen. Diese Annahme wird durch Gebrauchsspuren an den Stichelabfällen bestätigt. Stichelbahnen können auch durch den Aufprall eines Geschoßkopfes auf ein hartes Medium entstehen, wie z.B. bei Gravettespitzen
Sie sollten dann nicht als Stichel sondern als Gebrauchsform einer Rückenspitze gezählt werden.
Der Text wurde aus dem Hahn in etwa zitiert.

Wie gesagt ich habe das Artefakt letztendlich so gesehen und aus dem Text interpretiert,
trotzdem ist das Werkzeug etwas ungewiss in dieser Ansprache und kann auch anders gesehen werden.

Grüße
Peter

Steinereihe


Danke Peter, serh hilf- und lehr-reiche Infos!

LG, S.

Furchenhäschen

Zitat von: Steinereihe in 17. Juni 2015, 12:47:18
Danke Peter, serh hilf- und lehr-reiche Infos!

LG, S.
ich bin mir ja nicht sicher ob diese Ansprache so zutreffend ist.
Das Werkzeug ist wie Eingangs geschrieben etwas schwierig eindeutig zu Typisieren.

Grüße
Peter

Steinereihe


Hallo Peter, Klar, aber mit diese Infos sehe ich auch die Stichel die ich selber gefunden habe etwas mehr klar und besser informiert an!
Die stelle ich später noch ein. Eine seht aus ob wie die 4 unterschiedliche Arbeitsbereiche hatte...

Danke und LG, S. 

Furchenhäschen

Hallo,
ein weiteres interessantes Stück ist diese Kernkantenklinge aus einem rot-bis schokoladebraunem Radiolarit.

Gruß
Peter

Kelten111

Schöne Stücke !
Der (Stichel ) scheint einer zu sein wenn es wirklich einen Stichelschlag an der rechten Lateralen gibt  :glotz:
Kann es auf den Bildern nicht 100% erkennen .
Wenn dann währe es ein Stichel auf schräger Endretusche !
Da ja bei einen Mittelstichel ein Stichelschlag von der linken Lateralen und einer an der rechten lateralen geschlagen wurde .

Mfg Fredi :winke: :winke:

Furchenhäschen

Zitat von: Kelten111 in 19. Juni 2015, 19:47:31
Schöne Stücke !
Der (Stichel ) scheint einer zu sein wenn es wirklich einen Stichelschlag an der rechten Lateralen gibt  :glotz:
Kann es auf den Bildern nicht 100% erkennen .
Wenn dann währe es ein Stichel auf schräger Endretusche !
Da ja bei einen Mittelstichel ein Stichelschlag von der linken Lateralen und einer an der rechten lateralen geschlagen wurde .Mfg Fredi :winke: :winke:

ja richtig,
oder es hat an der linken Lateralen eben eine Nachbearbeitung stattgefunden, wäre ja bei einem Stichel nichts ungewöhnliches.

Grüße
Peter


Furchenhäschen

Servus,
und das sind die echten Highlights des Frühestmesolithikums oder auch noch oder schon des Spätpaläolithikums,
die teils kleiner als 1 Cent Münzen einem alle Achtung und Anstrengung abverlangen, erstens solche Stücke auflesen zu dürfen und dann an den Hersteller dieser sagenhaften Kleingerätschaften.
Sie dienten als Pfeilbewehrung, Widerhaken von Harpunen usw.
Unschwer zu erkennen sind die allerfeinsten Retuschen auf dem Foto des in der Kugelschreiberfeder fixierten Artefaktes.
Etwas größer  werden diese Stücke dann im Beuronien A, Präboreal, wir bewegen uns da so zwischen C14 Alter B.C. 8.000-10.000

Grüße
Peter :winke:

Birk

Moin Peter.  Das Stück sieht aber wirklich minni aus.  Da hast du aber ein super Auge für. :zwinker: Hut ab. Um solche Stücke zu erkennen, muß ich echt noch üben. Aber wird schon werden.  Das ganze Thema hier ist echt klasse. :super: :super: Danke für die viiieeele  Arbeit.
  Weiter  so und gut Fund.

   Gruß
   Thomas

Furchenhäschen

Hallo Thomas,
danke  :super:
die kleinsten Mikrolithen erblicken aus meiner Erfahrung erst gegen Ende der Suchersaison das Tageslicht,  X³ Regenschauer gingen über die Ackerfläche und wuschen auch die kleinsten Stücke frei, diese wiederum sind erst nach der gründlichen Wäsche zuhause wirklich als solche erkennbar (wie z.B. das im Foto gezeigte Stück). Mit dem Facharchäologen ist abgestimmt, jedes Stück aufzulesen, also vom Abschlag bis zum kleinsten Fitzelchen einfach alles. Das ist sehr mühsam aber es rentiert sich und auf genau Ausarbeitungen bin ich schon sehr gespannt.
Die Ackerflächen werden im 3/4 Meterabstand abgegangen, was recht mühsam und sehr zeitaufwendig ist.

Grüße
Peter :winke: