Ergebnis Georadar

Begonnen von Laurin5, 06. Mai 2007, 17:58:11

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Laurin5

Guten Tag!
Wie einige von euch vielleicht wissen, wurde im Herbst vergangenen Jahres mein Acker mit Geomagnetik und Georadar nach Strukturen abgesucht. Siehe dazu auch: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19613.msg108663.html#msg108663
Das Ergebnis von Georadar liegt seit längerem vor, darum will ich es an dieser Stelle nachliefern. Wie an anderer Stelle bereits gesagt, erbrachte die Untersuchung mit Geomagnetik kaum brauchbare Ergebnisse, weil das Gestein stark erhaltig ist und darum zu viele Störungen auftraten, die eine sinnvolle Interpretation nicht zuließen. Die Untersuchung einer wesentlich kleineren Fläche im Ausmaß von 2.730 m² mit Georadar erbrachte überraschend gute Ergebnisse. Auf der Auswertung sind mehrere Mauerzüge erkennbar, wobei mindestens drei gebäudeähnliche Strukturen auszumachen sind. Ich bin gespannt, ob diese Ergebnisse sowie die zahlreichen Funde, die ich auf dem Acker bereits gemacht habe, das Landesdenkmalamt zu systematischen Grabungen veranlassen.
Laurin5

Der Wikinger


Das sieht ja sehr interessant aus Laurin !!  :super:

Eine Grabung wird wohl bei Euch, genau so wie bei uns, auf die ökonomie des Amtes ankommen ..... ?

Silex

Danke Laurin,
wenn die Fundstelle so tief liegt, keine Zerstörung  durch Bautätigkeit bevorsteht dann wird es wohl nichts werden mit einer Grabung.
Haben die Experten schon was verlauten lassen  auf was sie in dieser Sache tippen?
Ich bin auf jeden Fall gespannt was sich daraus entwickelt....
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Laurin5

Hallo Edi,
Kompliment übrigens zu deinem Grabungsbericht, der sehr interessant ist. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Du könntest Recht haben mit deiner Vermutung. Die (wirklich) alten Schichten liegen sehr tief, sodass keine Gefährdung durch normale Bodenbearbeitung (pflügen etc.) besteht. Der Bericht über die Probegrabung vom Herbst liegt leider noch nicht vor, auch die dabei gefundene Kohle wurde bis dato nicht untersucht. Ich fände es aber schade, wenn man der Sache von offizieller Seite nicht weiter auf den Grund geht, weil die Strukturen in der Erde nicht isoliert dastehen, sondern mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit einem vermutlich neolithischen Kultstein in unmittelbarer Nähe sowie mit dem in der Dorfkirche seit urdenklichen Zeiten praktizierten Jungfrauenkult in Verbindung stehen. Die Verehrung der Hl. drei Jungfrauen, Ambeth, Wilbeth und Borbeth, in unserem Dörflein wird bereits 1127 zum ersten Mal schriftlich erwähnt (eine der frühesten schriftlichen Erwähnungen überhaupt). Bei diesen Jungfrauen handelt es sich um Heilige mit vorchristlichen Wurzeln, die im Zuge der Christianisierung kanonisiert wurden. Diese sog. drei "Bethen" stehen u.a. für Geburt, Leben und Tod sowie für Erde, Mond und Sonne. In der "verchristlichten" Version sind es die Hl. Barbara, die Hl. Margareth und die Hl. Katharina, die sog. "Heiligen drei Madln". In unserem Kirchlein sind diese Jungfrauen heute noch dreimal abgebildet: auf dem Hauptaltar, der Empore und der einzigen sich in der Kirche befindlichen Fahne. Dieser Dreiklang - Kultstein, Ursiedlung und Jungfrauenkult - ist an kaum einem anderen Ort in dieser Klarheit ersichtlich und greifbar. Nicht zuletzt aus diesem Grund scheint mir die Erforschung der frühesten Geschichte meines Heimatdörfleins ein Gebot der Stunde zu sein.
Laurin5