Moin Gemeinde,
Gestern bin ich vor lauter Langeweile zu einem mir bis dato unbekannten bronzezeitlichen Grabhügel,der in einem kleinen Wald direkt am Waldrand liegt.Kurz vor dem Ziel habe ich eine ganze Herde Damwild aufgescheucht,die auf das angrenzende Feld flüchtete.Um das Damwild besser beobachten zu können,krabbelte ich vorsichtig einen Knikwall hoch.Kurz konnte ich die schönen Tiere in ihrem gepunkteten Frühjahrsfell bestaunen,bis sie meine Witterung aufnahmen,und von dannen zogen.Dann viel mir dieser flache Stein auf,direkt vor meinen Füssen."Schöner flacher Stein" denke ich,und gehe den Wall schon wieder runter,drehe mich auf Augenhöhe nochmal um,und sehe erst dann,das der Stein leicht konkav,und nicht flach ist."Könnte vielleicht ein Unterlieger sein"dachte ich mir,und hab ihn verhaftet.
Nach dem säubern,bin ich mir jetzt sicher,das es ein  Unterlieger aus rotem Sandstein  ist. mein erster!!
Maße:l=35cm,b=21cm,h=7cm
Zum Grabhügel bleibt noch anzumerken,das hier vermutlich die Raugräbermafia erst kürzlich zugeschlagen hat.Direkt am Hügelrand ein großes Loch.
Das plündern von Kulturdenkmälern scheint in meiner Gegend Mode zu werden.Einfach erbärmlich!!

Fotos:

2

3

Servus offa, wunderschönes Teil...als Oberflächenfund vielleicht etwas sehr ungewöhnlich....oder sind da Lesesteinhaufen in der Nähe wo ausgeackerte Pflughemmnisse abgelagert wurden?
Allerdings sind solche Unterlieger auch mit in Begräbnisse gegeben worden....vielleicht auch manchmal in den Tumulus miteingearbeitet worden....
Für den Grabhügel hoffe ich auf einen Tiergang....aber so wie Du`s beschreibst waren da irgendwelche humanoide Idioten am Werk......
Danke für´s Zeigen

Immer wieder ein seltsames Gefühl  diese zentralen Überlebensmittel zu finden....
Edi

Schöner Mahlstein!
Einen ähnlichen habe ich auch mal mitten auf einem abgeernteten Gerstenfeld gefunden. Die Spitze guckte vielleicht 5cm aus dem Boden, hab dran rumgekickt, nix bewegt sich...habs dann mit dem Fahrtenmesser rausgebuddelt....40cm lang, 7,5 kg schwer, unbeschädigt...ein seltener Fund.
Gratulation!
RP

Was für ein toller fund!! gratuliere!!
Solche Spuren, von denen du hier berichtest, habe ich auch schon finden müssen. Gewaltige Löcher in Grabhügel getrieben, fein säuberlich mit Tannengrün und Holzbalken abgedeckt. Was meinen diese Typen dort bloß finden zu können, was diesen Aufwand und das Aufbringen solch krimineller Energie entlohnen könnte.

Hi,
@edi:Lesesteinhaufen gibt es bei uns an den Feldern reichlich.Ich habe schon einige erfolglos durchwühlt.Aber dieser Unterlieger lag quasi in Einzellage auf dem Knickwall.Und da er einige Rostmarken aufweist,vermute ich,das er per Hand vom angrenzendem Acker auf den Wall geworfen wurde.Ich nehme also an,das der ehemalige Standort des Unterliegers nicht weit vom jetzigen Fundort entfernt liegt.
Falls ich im Herbst die Erlaubnis des Grundeigentümers bekomme,werde ich mal schauen ,ob sich auf dem Acker noch was finden lässt.
@RP:Du hattest ja schon öfters das Glück Und die von dir beschriebene Auffindesituation deines Mahlsteines,deckt sich ja so ziemlich mit der meiner Beilschleifwanne.
@Poseidon:Ich kann das auch in keinster Weise nachvollziehen,wieso man gezielt solche geschüzten Denkmäler aufgräbt.In meinen Augen sind die zu erwartenden Strafen für solches Vergehen in Deutschland viel zu gering.
Ich habe das heute unserem Vertauensmann für Archäologie berichtet,der mir erzählte,das er dort schon Sondler aus Bordesholm Hops genommen hat.Er wird den Grabhügel aufsuchen,und die Mulde in Augenschein nehmen.
Auch an zwei anderen eisenzeitlichen Urnenfriedhöfen in der Umgebung,die ich letztes Jahr mit einem Bekannten aufgesucht habe,waren frische Löcher ausgehoben.Sogar eine von zwei ca.1,20 Meter hohen Eingangsstelen waren unterhöhlt worden,sodas eine Stele jetzt am Boden liegt.Solche Leute,die auch noch die letzen,von einst tausenden solcherDenkmälern,ausrauben und verschandeln haben einfach kein Geschichtsbewußtsein.3 Jahre Knast und zwei abgeschnittene Daumen halte ich als Strafe für nicht zu gering.
Offa