neue Fundstelle

Begonnen von Ahrbach, 21. Juli 2012, 11:09:35

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Ahrbach

wie versprochen hier jetzt nach und nach die Artefakte(????) der neuen Fundstelle-wie immer Nordrand Eifel)

könnte es sich hierbei um einen "Bohrer" handeln??

Kelten111

Hallo Ich denke eher Nein  :glotz:
Mfg Fredi :winke: :winke:

Goatman

Zitat von: Kelten111 in 21. Juli 2012, 22:44:32
Hallo Ich denke eher Nein  :glotz:
Mfg Fredi :winke: :winke:

Hi,
hmmmm, was könntes es dann sein   :kopfkratz: :kopfkratz:
Hast du eine Idee  :winke:

Ahrbach

Zitat von: Goatman in 22. Juli 2012, 17:07:17

hmmmm, was könntes es dann sein   :kopfkratz: :kopfkratz:
Hast du eine Idee  :winke:
vielleicht hat ja jemand zu dem vermeintlichen Bohrer noch ne idee.
hab hier noch ein seltsames Teil, das fast wie ein Haken( Angelhaken ) aussieht.
Länge 2 cm

palaeo1

Bei dem ersten Stück sehe ich auch keinen Bohrer. Für mich ist der artifizielle Charakter des Stückes sogar fraglich, ebenso wie bei dem zweiten Stück. Nach Abschlägen sehen die beiden Stücke nicht aus, haben keine typischen Ventralflächen. Könnten höchstens artifizielle Trümmer sein.

Gruß
palaeo1

Kelten111

Dem kann ich mir nur anschiesen !
Sie sind eher sehr fraglich was den Artifaktkarakter betrifft  :glotz:
Weiter suchen  :glotz:
Mfg Fredi :winke: :winke: :winke:

Ahrbach

schon mal vielen dank für eure einschätzung--aber aller guten dinge sind drei--
Das folgende sieht mir fast wie ein geflügelte Pfeilspitze aus...was meint ihr??

Ahrbach

hier noch ein Fund von heute . könnte das auch ein Fragment einer Pfeilspitze sein. Sieht aus als wär es flächig retuschiert

palaeo1

#8
Das dritte Stück stammt offensichtlich vom Acker, wie die Spuren von Rost zeigen (Kontakt mit landwirtschaftlichen Geräten). Es scheint ein Exemplar einer geflügelten Pfeilspitze mit Schaftzunge zu sein, bei dem der eine Flügel und ein Teil des Blattes abgebrochen sind (Typ 5a, nach Kühn 1979).
Das letzte Stück (ebenfalls mit Rostspuren) ist eine Pfeilspitze des Typs 5b (nach Kühn 1979), ebenfalls mit Schaftzunge, bei dem Stiel und ein Flügel abgebrochen sind.
Gruß
palaeo1

Silex

Die 2 Pfeilspitzen denk ich mir auch so. Auch wenn die erste sehr ungewöhnlich aussieht, Ahrbach!
Eine  perfekte, neue Fundstelle....auf jeden Fall!
HG
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 25. Juli 2012, 20:59:00
Das dritte Stück stammt offensichtlich vom Acker, wie die Spuren von Rost zeigen (Kontakt mit landwirtschaftlichen Geräten). Es scheint ein Exemplar einer geflügelten Pfeilspitze mit Schaftzunge zu sein, bei dem der eine Flügel und ein Teil des Blattes abgebrochen sind (Typ 5a, nach Kühn 1979). Das letzte Stück (ebenfalls mit Rostspuren) ist eine Pfeilspitze des Typs 5b (nach Kühn 1979), ebenfalls mit Schaftzunge, bei dem Stiel und ein Flügel abgebrochen sind.
Gruß
palaeo1
Servus Palaeo1,
ich schätze das bringt Ahrbach nicht viel, ....nach Kühn Typ 5a, usw. :friede:
Glockenbecherzeitl. oder Bronzezeitlich, dass sind Ansprachen die hier hilfreich wären. :zwinker:
Grüße
Peter :winke:

palaeo1

OK, also beide Stücke gehören wohl noch in das Spät-/Endneolithikum.

Gruß
palaeo1

Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 25. Juli 2012, 21:51:19
OK, also beide Stücke gehören wohl noch in das Spät-/Endneolithikum.

Gruß
palaeo1

Ja, die Tendenz geht schon in Richtung Schnurkeramik oder Glockenbecherzeitl.
siehe auch im  Flosswerk, Seite 917, z.B. Abb. 14 .
Beifunde wie z.B. Keramik wäre noch sehr interessant und hilfreich.
Grüße
Peter :winke:

palaeo1

Meist finden sich solche Spitzen nicht auf dem Siedlungsareal, insofern ist vermutlich nicht mit Keramikfunden der selber Zeitstellung zu rechnen. Es sei denn die Stücke stammen aus einem Grab. In dem Fall wären sie aber eher vollständig. Meist sind diese Beschädigungen nicht auf Kontakt mit Egge und dergleichen zurückzuführen, sondern sind als Beschussfrakturen anzusehen oder schon bei der Herstellung entstanden.

Gruß
palaeo1.

Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 25. Juli 2012, 22:21:41
Meist finden sich solche Spitzen nicht auf dem Siedlungsareal, insofern ist vermutlich nicht mit Keramikfunden der selber Zeitstellung zu rechnen. Es sei denn die Stücke stammen aus einem Grab. In dem Fall wären sie aber eher vollständig. Meist sind diese Beschädigungen nicht auf Kontakt mit Egge und dergleichen zurückzuführen, sondern sind als Beschussfrakturen anzusehen oder schon bei der Herstellung entstanden.

Gruß
palaeo1.

Servus,
jein,
für mein Fundgebiet kann ich das so nur teils teils bestätigen!
Bronzezeitliche geflügelte Pfeilspitzen fanden sich stes ausserhalb des Siedlungshorizontes, auch in ansonsten nahzu fundleeren Gegenden.
Bei den Neolithischen Pfeilspitzen verhält sich das schon wieder etwas anders.
Grob geschätzt fanden sich ca. 75% meiner Pfeilspitzenfunde im Siedlungsgebiet, teils auch noch in ausgepflügten Abfallgruben.

Grüße
Peter :winke:

palaeo1

Zitat von: Furchenhäschen in 25. Juli 2012, 22:30:12

Bei den Neolithischen Pfeilspitzen verhält sich das schon wieder etwas anders.
Grob geschätzt fanden sich ca. 75% meiner Pfeilspitzenfunde im Siedlungsgebiet, teils auch noch in ausgepflügten Abfallgruben.

Grüße
Peter :winke:

Für die Pfeilschneiden aus TBK Zusammenhängen kann ich das auch bestätigen. Wir kennen im Norden nur extrem wenige Siedlungen der Glockenbecher-/Einzelgrabkultur.

Gruß
palaeo1

Furchenhäschen

Zitat von: palaeo1 in 25. Juli 2012, 22:39:37
Für die Pfeilschneiden aus TBK Zusammenhängen kann ich das auch bestätigen. Wir kennen im Norden nur extrem wenige Siedlungen der Glockenbecher-/Einzelgrabkultur.
Gruß
palaeo1

Ok,
ich bin im Süden, da sieht es diesbezügl. etwas anders aus,
danke und
Grüße
Peter :winke:

Kelten111

Dere Leute die letzte Pfeilspitze ist glaube ich eine mit Dorn gewesen  :glotz: :glotz:
Ich habe mal die weggebrochenen fehlenden Teile so gut wie ich kann ins Bild gezaubert .
Kann mich da aber der Meinung anschliesen das es sich um Endneolithikum handeln müsste .

Schöne Stücke  :super:


Mfg Fredi :winke: :winke:

palaeo1

Zitat von: palaeo1 in 25. Juli 2012, 20:59:00

Das letzte Stück (ebenfalls mit Rostspuren) ist eine Pfeilspitze des Typs 5b (nach Kühn 1979), ebenfalls mit Schaftzunge, bei dem Stiel und ein Flügel abgebrochen sind.
Gruß
palaeo1

Das hatte ich auch schon so geschrieben, hatte es nur nicht als Dorn, sondern als Schaftzunge benannt.
Gruß
palaeo1

Kelten111

 :glotz:
Stimmt  :super:
Mfg Fredi :winke: :winke:

Ahrbach

wooow..das ist ja ein Festtag für mich-vielen dank für eure detaillierten Infos.

Hier noch 2 flintartefakte- was haltet ihr davon ?? Passen die in den Zeitrahmen??

Ahrbach

Zitat von: Furchenhäschen in 25. Juli 2012, 22:11:31

Beifunde wie z.B. Keramik wäre noch sehr interessant und hilfreich.



Anbei etwas Keramik.. Das Fragment mit der sehr gruben Quarzmagerung finde ich spannend, da ich sowas in unserer gegend bishre nicht gefunden habe-

StoneMan

Moin,

@ Ahrbach - prima Fundstelle  :super:

Glückwunsch zu den beiden Pfeilspitzen  :Danke2:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Furchenhäschen

#23
Servus,
die rötliche Scherbe würde ich in die Bronzezeit setzen.
Die verzierte Scherbe kann ich Dir nicht zuordnen, zu weit entfernt.
Die beiden Flintstücke sind lediglich unmodifizierte Abschläge.
Grüße
Peter :winke:

palaeo1

Also, die grobe Magerung und die Farbe der Keramik der ersten Scherbe sprechen schon für einen becher- oder bronzezeitlichen Konzext. Die zweite Scherbe kann ich so nicht einordnen, da wären weitere und schärfere Bilder von Vorteil. Die Flintartefakte sind unspezifisch und nicht datierbar.

Gruß
palaeo1

Ahrbach

war noch mal auf Tour und habe u.a. diese Beilklinge gefunden.
Wie ist die richtige Bezeichnung (einseitig geschliffenes Beil???)
Wie passt das zu den anderen Funden??

palaeo1

Das ist ein sog. flacher Schuhleistenkeil oder Dechsel !

Gruß
palao1

Ahrbach

danke !!!!!!!!!  kann man ihn zeitlich einordnen wie die pfeilspitzen??

Wie nennt man das Material??

palaeo1

Das Material aufgrund der Fotos einzuordnen ist kaum möglich. Vielfach sind sie aus Aktinolith-Hornblendeschiefer gefertigt. Diese Artefakte sind signifikant in der Bandkeramik zu finden, tauchen aber auch in anderen Kulturen vereinzelt auf, resultierend aus Tausch oder Handel. Die dunkle Scherbe könnte in dem selben Kontext zu sehen sein.

Ahrbach

Zitat von: palaeo1 in 30. Juli 2012, 10:37:20
Die dunkle Scherbe könnte in dem selben Kontext zu sehen sein.
Du meinst das Bild" Keramik verziert"  könnte evtl auch bandkeramisch sein??