neolithische Pfeilspitze

Begonnen von Wiesenläufer, 25. Dezember 2017, 18:50:43

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Wiesenläufer

Frohe Weihnacht,

als kleines "Weihnachtsdessert" zeige ich Euch eine kleine Pfeilspitze. Die hatte ich als Einzelfund zwar schon im Sommer gefunden aber ich glaube, man kann sie ruhig mal zeigen.

Pfeilspitze mit geradem Abschluss, 2,5 cm lang, an der Basis 1,5 cm breit, aus einem Abschlag. Dorsalkanten alle retuschiert und zusätzlich auch eine Ventralseite. Zur Spitze hin sieht es wie Flächenretusche aus, da kann ich mich aber auch irren.

Leider sind die Bilder diesmal nicht ganz so gut geworden. Habe immer noch keine passende Unterlage gefunden. Das graue Papier ist noch nicht das Richtige.

Gruß und noch einen schönen zweiten Weihnachtstag.  :winke:

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Ich finde die Bilder prima!  :glotz:

Das Geschoß besteht aus Bryozoenfeuerstein und die Inkluse wurde gut in die Mitte genommen um den Randumlauf ausarbeiten zu können.
Eine solche Form würde am Niederrhein in die späte/ausgehende Jungsteinzeit bis in die Metallzeiten datieren.
Wie sieht es mit der Datierung bei Euch im hohen Norden aus?

Ein schöner Fundbeleg!
Danke für´s zeigen

:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin,

Alt-/Mittelneolithikum würde ich sie einordnen. Es ist aber auch die Einzige von dieser Art die ich habe und keine weiteren Funde dazu.
( Ich bin allerdings kein Experte darin und hier sind die "Nordlicht"-Experten gefragt.)

Auf den Fundplätzen des Endneolithikums und der Bronzezeit habe ich die "geflügelten" Pfeilspitzen mit eingezogener Basis und flächenretuschiert. Eine mit Schaftdorn, ebenso ein Einzelfund, könnte in die jungneolithische Einzelgrabkultur gehören. Fast alle sind Einzelfunde.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

steinwanderer

Moin Gabi,
auch diese Form wird im Norden dem Spätneolithikum/ ältere Dolchzeit zugeordnet.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Danske

Schöne Pfeilspitze und sehr schön präsentiert, Gabi. :Danke2:

Bei der Datierung schließe ich mich Klaus an, ausgehende EGK/ frühe Dolchzeit.

Im nordischen Früh- und Mittelneolithikum, also ältere und jüngere TBK, dominieren die Querschneider.

Gruß
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

StoneMan

Moin,

@ Gabi,

sehr schönes Teilchen  :super: ein Spitzenfund - Glückwunsch  :Danke2:

Dass Du immer Einzelfunde machst liegt ja nahe. Pfeile wurden nun eben einzeln abgeschossen.
Einzeln verloren, einzeln verschleppt. Im letzen Falle gab es hoffentlich auch einen Weihnachtsbraten.

In SH werden ähnliche Pfeilspitzen ins Spätneolithikum gestellt.
Zitat Hans Joachim Kühn: "Auch Typ 6 tritt erst im Gefolge der Glockenbecherkultur auf".
"Das Spätneolithikum in Schleswig-Holstein" von Hans Joachim Kühn.

Typ 6 a ist 24 mm lang.

Gute Präsentation  :glotz:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Moin,
ich bin immer wieder begeistert über Eure Fach- und Sachkenntnisse.  :Danke2:
Was ich mir schon Notizen gemacht habe, kann bald einen Ordner anlegen.  :zwinker:

Das mit Kühn hatte ich auch gelesen. Dann gibt es noch einen Artikel von: Michael Schirren in den Archäologischen Berichten aus Meck.-Pomm, Band 16 von 2009
darin erwähnt er; "...für die norddeutsche Tiefebene bis nach Vorpommern hat sich die Typengliederung nach H.J. Kühn bewährt, die dieser .....in Schleswig-Holstein aufstellt. (Abb.1)

Die Abb. von Jürgen ist darin auch zu sehen.

Allerdings schreibt M. Schirren: "Während die Typen 1-6 überwiegend neolithisch zu datieren sind, treten die Typen 7-10 vom Spätneolithikum an in Erscheinung. Der Typ 10 ist sogar bis in die jüngere Bronzezeit...."

Da ich noch nichts konkreteres zu den dreieckigen Pfeilspitzen gefunden hatte, hatte ich sie daher als älter eingestuft. Leider wird diese Form nicht darin beschrieben.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)