Pfeilspitze aus einem Beilklingenabschlag

Begonnen von thovalo, 27. Dezember 2017, 20:47:25

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Das Gestern am rechten Niederrhein aufgelesene Projektil besteht aus dem Abschlag einer Silexbeilklinge aus Feuerstein vom "Rijckholttyp" aus den Niederlanden.

Die sekundäre Verwendung von Beilklingenabschlägen ist auf dem Fundareal ein Charakteristikum des späten Neolithikums. Ältere Artefakte wurden auf dem Gelände ganz gezielt als günstige Rohmaterialquellen gesammelt und verwertet. Für die spätneolithische Zeitstellung ist auch die ventral-dorsal steil angelegte feine Kantenretuschierung charakteristisch, die von den gleichzeitig am Ort verwendeten Pfeilschneiden vertraut ist.


Auf den letzten beiden Bildern ist die überschliffene Oberfläche der einstigen Beilklinge erkennbar.

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

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Aus Beilklingenabschlägen wurden im späten Neolithikum neben Pfeilspitzen auch Pfeilschneiden hergestellt. Das rechte Beispiel einer Pfeilschneide aus einem Beilklingenabschlag wurde aus einem Abschlag von einer bereits weiß patinierten Beilklinge aus Niederländischen Rijckholtfeuerstein angefertigt.

Im späten Neolithikum war der Bezug von Importfeuerstein deutlicher limitiert. Die Grundformproduktion wurde gegenüber dem jüngeren Neolithikum kleinformatiger und weniger anspruchsvoll.


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.