neolithische Klinge

Begonnen von Scherbenauge, 19. November 2015, 09:01:19

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Scherbenauge

Hallo Jungs,

habe ja versprochen bald wieder etwas zu zeigen, hier also eine große Klinge 59 x 19 x 10 mm
von einem Fundplatz in MOL Brandenburg.
Ich habe dort auch Keramik und geschliffene Flintbeile/Meißel der Kugelamphorenkultur und TBK gefunden wurden, siehe unten.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,61262.msg380636.html#msg380636

Ventral ist kein Bulbus und Schlagpunkt auszumachen, so das ich annehme, dass die Klinge abgebrochen ist.
Die Wallnerlinien habe ich versucht im Kunstlicht sichtbar zu machen, der Glanz rührt von der Leuchte her.
Würdet ihr das so bestätigen?

Gruß Scherbenauge

luci21

Hallo Mike!

Ich würde das mal so unterschreiben  :super:

Ich hatte letztens auch mal das Glück eine zu finden  :irre:

LG aus den südlichen Gefilden
Annett
ignoramus et ignorabimus

thovalo


Oben eine schon sehr stark beschädigte und an beiden Enden gebrochene Klinge.
Der zweite Fundbeleg zeigt einen im Vergleich perfekt erhaltenen vollständigen Beleg.

Beide Stücke sind aussagekräftig und dokumentieren die Ausführung einer klaren Klingentechnologie der Grundformherstellung,


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin,

eine Klinge, keine Frage.

Zitat von: thovalo in 19. November 2015, 18:35:23
Oben eine schon sehr stark beschädigte und an beiden Enden gebrochene Klinge.
...

Das ist so richtig.
Der untere basale Teil ist samt Bulbus sicher abgebrochen.

Müsste man sich das andere, terminale/distale, Ende noch einmal genauer betrachten?
Ist es lediglich abgebrochen oder ist da gar eine Modifikation  :glotz: vielleicht sogar eine lädierte Kratzerstirn?

@ Mike, kannst Du von diesem Ende, was da im Dunklen liegt, noch Detailaufnahmen machen?
Von oben, von der Seite, schön scharf - Du hast doch sonst nix zu tun... :dumdidum:
Wenn dort entsprechende Retuschen sind, wäre es ein Klingenkratzer.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

steinwanderer

Moin moin,
ist auf dem Bild oben rechts nicht eine Endretusche zu sehen ?
Ist es nicht dadurch ein Messer mit Endretusche?
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

hargo

#5
Zitat von: steinwanderer in 20. November 2015, 21:23:17
....ist auf dem Bild oben rechts nicht eine Endretusche zu sehen ?

Ein mediales Klingenfragment mit distaler Endretusche?
Auch die beiden ventral gelegenen Negative könnten dafür sprechen.
Oder?

mfg

Pipin

Moin  :winke:,

hallo Scherbenauge, hallo Annett,
schöne Klingen.

Herzlichen Glückwunsch.

Und Klaus ich sehe auch was du siehst  :glotz:

Gruß Christian

StoneMan

Moin,

ja gut, wenn sich bei neuen Fotos Endretusche bestätigt, führen wir den Hahn an.

Zitat (Auszüge):
9.6.1.1 Kratzer
Kratzer gehören zu den charakteristischen Werkzeugformen des Jungpaläolithikums,
... können auch in neolithischen Inventaren sehr hohe Anteile erreichen.

Definition
Kratzer sind an einem Ende der Grundform durchgehend gebogen retuschiert mit einer
dorsalen Stirnretusche,
die keine Rückenretusche ist, aber gewöhnlich die gesamte
Grundformdicke erfaßt. Der Winkel zwischen Ventralfläche und der Retusche schwankt
um etwa 60°.
Übergänge bestehen zu den Schabern, vor allem zu den schmalen Breitschabern einerseits
und den Endretuschen andererseits.

a) Kratzer an Klingen und Abschlägen...
b) Kratzer an dicken Abschlägen oder Trümmern...


9.6.1.2 Endretuschen ...
Definition
Bei diesem Steinwerkzeug wird ein schmales Ende distal oder proximal retuschiert.
Die Retusche verläuft von ventral nach dorsal (seltener umgekehrt) und entfernt oft einen
erheblichen Teil der Kante oder des Endes. Damit sind sie den Kratzern recht ähnlich,
haben aber seltener ein symmetrisches konvexes Ende
. ...

Zitat Ende

Ist also ganz einfach  :zwinker:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry