Eine halbe Steinaxt

Begonnen von sven, 11. Oktober 2015, 17:15:34

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sven

Hallo,

bei diesem Gerätefragment handelt es sich vermutlich um den größeren Teil eines Rössener Keils. Ein durchbohrter Schuhleistenkeil ist es wohl nicht, die Schneide ist nicht aufgewippt. In Frage kommt noch eine schnurkeramische Steinaxt, wenn auch ohne die dafür typischen Facetten. Die Fundstelle brachte bandkeramische, schnurkeramische und Spätbronze-/Früheisenzeitliche Funde. Rössen ist meines Erachtens noch nicht dabei, der für diese Kultur namengebende Ort ist aber nur wenige Kilometer entfernt.
Bemerkenswert ist noch der starke Gesteinsmagnetismus, den ich auch schon an einer schnurkeramischen Facettenaxt (auch aus diesem Amphibolit) feststellen konnte.
:winke: Sven

Nanoflitter

Endlich mal wieder was mit Loch! :super: Amphibolit ist magnetisch. Mit nem kleinen Neodym merkt man es gut.
Schöner Fund, Gruss...

sven

Zitat von: Nanoflitter in 11. Oktober 2015, 18:36:21
Endlich mal wieder was mit Loch! :super: Amphibolit ist magnetisch. Mit nem kleinen Neodym merkt man es gut.
Schöner Fund, Gruss...

Ja, einen leichten Magnetismus kann ich bei allen Artefakten aus diesem Gestein feststellen, wenige sind aber so stark, dass der Magnet daran auch haften bleibt.
Und Löcher sind immer wieder faszinierend!  :zwinker:
:winke: Sven

Merle2

Hallo :winke:

ein ganz toller Fund, mich fasziniert die Höhe der Axt, die wirkt sehr flach, danke und viele Grüße :winke:
Gut Fund
Merle2

Herlitz


Hallo Merle 2,

das Thema ist zwar schon etwas älter, ich möchte trotzdem auf deine Antwort eingehen. Ich vermute, dass da ein wesentlich größerer Breitkeil gespalten und neu genutzt wurde. Das letzte Bild zeigt die Spaltfläche.
:winke: Sven



Sprotte

Zitat von: Nanoflitter in 11. Oktober 2015, 18:36:21
Amphibolit ist magnetisch.

Hallo,

genau genommen bestehen dieses und vergleichbare Artefakte aus Aktinolith-Hornblende-Schiefer. Der Aktinolith (ein Amphibol, genau wie der Sammelbegriff "Hornblende") ist als Anzeichen dafür zu werten, dass das Gestein im unteren Temperatur-Druck-Bereich der metamorphen Amphibolitfazies entstanden ist. Für diesen Bereich nahe der Grünschieferfazies ist oft Magnetit ein typisches Opakmineral (Metalloxide und Metallsulfide). Andere Amphibolite, wie die meisten der im norddeutschen Geschiebe zu findenden, enthalten kaum oder keinen Magnetit, dafür jedoch Ilmenit (nicht ferromagnetisch).

Viele Grüße
Sprotte

thovalo

Zitat von: Herlitz in 05. März 2023, 10:39:05
Hallo Merle 2,

das Thema ist zwar schon etwas älter, ich möchte trotzdem auf deine Antwort eingehen. Ich vermute, dass da ein wesentlich größerer Breitkeil gespalten und neu genutzt wurde. Das letzte Bild zeigt die Spaltfläche.
:winke: Sven


Ganz exakt gesehen und angesprochen. Die Breitkeile haben oft solche Frakturen erlitten, ob im Gebrauch oder später wenn sie der Pflug erwischt hat. Das warn enrom massive Stücke.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.