Mini Großsteingerät

Begonnen von rolfpeter, 07. August 2007, 17:54:58

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rolfpeter

Servus Freunde,
von einem sehr steinigen Hang mit LBK-Fundinventar stammt dieser Winzling:
20 g schwer,
48*19*14 mm klein.
Es handelt sich m.E. um eine stark verwitterte Dechselklinge aus Basalt.
Bei den meisten Basalt-Artefakten ist der Erhaltungszustand miserabel. Hellgraue Patina, sehr weich, kann man mit dem Fingernagel abkratzen. Von Schliff nicht mehr die geringsten Spuren. Das Gerät hat vielleicht mal eine Funktion, ähnlich unserer heutigen Stechbeitel gehabt?
Beste Grüße
RP





Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Hallo RP  :-)

Ich würde da eher auf Retuschier-Stein (retoucheur) tippen !!

:winke:

Silex

Material und Spitzenform lassen mich auch schwanken, RP...Der Querschnitt wäre optimal... nachdem was ich von Dir gelernt habe.... aber trotzdem hab ich die Latschen zu weit im Süden....ein schleifend/retuschierender Gebrauch käme mir vom Gefühl her ( und nach oben gesagtem) eher in Betracht.

ratlos
wieder
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo wieder !  :-)

Ich fühle mich eigentlich ganz sicher.

Dieses Gerät gibt es bei mir auch !

Was mich dazu bringt, sind diese karakteristische Quetschungen. Das Stück wurde dafür benutzt, kleine konkave Retuschen zu machen.



:winke:

rolfpeter

Danke für Eure Ideen!
Die Quetschungen sind aber gar keine. Durch die hohe Vergrößerung sieht die rundherum gleichmäßig rauhe Oberfläche des Steines vielleicht gequetscht aus. Das ist aber eine Täuschung. Verwitterungsbedingt ergibt sich beim Basalt eine "pockennarbige" Oberfläche. Vor 6800 Jahren sah der Stein anders aus: dunkel, fein geschliffen, mit scharfer Schneide.
Ich habe die Spitze nochmal aus anderer Perspektive fotografiert, zusätzlich noch eine weitere Dechselklinge aus Basalt (aus dem gewählten Blickwinkel kann man die Dechselform nicht erkennen aber es geht ja um die Materialfrage).
Der Wetzschiefer war der Amphibolit des armen Mannes
Der Basalt war sicherlich der Amphibolit des Bettelmannes
Habt ihr eigentlich noch mal was von unserem lieben Khamsin gehört? Der könnte was zum Thema beisteuern, er kennt die Eigenarten der Gesteine, die hier im Rheinland zur Artefaktherstellung genutzt worden sind.
Beste Grüße
RP



Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

....Khamsin hat sich hier ...seit dem 10 Juni nicht  mehr gemeldet...aber einmal hab ich seinen Namen erhascht ...letzte Woche.. glaub ich...war das.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.