Mesolithisches Scheibenbeil

Begonnen von Wiesenläufer, 04. November 2017, 07:02:03

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Wiesenläufer

Moin,
ich möchte Euch ein Scheibenbeil vorstellen, welches ich diesen Sommer gefunden hatte.  :-D  Das Beil ist 9,5 cm lang. Aus einem großen Frostsprung hergestellt, mit Resten von Cortex und so wie es aussieht, noch nicht mal benutzt.
Der Platz hat schon einiges an Material hervorgebracht und in den nächsten Tagen würde ich gerne Funde reinstellen, die alle einen Bezug zu diesem Platz haben. Ich sage mal jetzt bewusst "nur Platz", denn ich habe auch dort neolithische Funde und bin mir noch nicht sicher ob ich mich im End-Mesolithikum bewege oder der Platz einfach Mehr-Periodisch ist. Denn mir fehlen noch immer die Mikroklingen, Spitzen oder ich habe sie einfach noch nicht gesehen. Es ist mein erster mesolithischer Fundplatz. Neolithikum habe ich dagegen sehr viel.

Da der Mais endlich runter ist, war ich Gestern schon mal kurz schauen und hatte die weiteren Funde. Heute geht es weiter.
Der Fundplatz liegt an einem großen Moor, welches unter Naturschutz steht und befindet sich ziemlich dicht an Ufernähe. Der Boden ist, wie meistens wie bei meinen anderen Steinzeitlichen  Fundplätzen auch, sandig.
Auch der nachfolgende Klingenkern stammt aus unmittelbarer Nähe des Beils.

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

RockandRole

Hallo Gabi,

das hast du wieder was schönes zum zeigen  :-) So eine Masse Silex hätte den Menschen hier in der Region wohl für ein ganzes Jahr gereicht und wäre anders verwendet worden. Deshalb gibt es bei uns so etwas leider nicht.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

queque

Ein traumhafter Fund wie aus dem Bilderbuch. Solche Geräte sind hier im Rheinland sehr selten.
Glückwunsch
Bastl

Wiesenläufer

Jo, damit sind wir hier reichlich gesegnet  :-) und manchmal ist es mehr als mühselig  :heul: Artefakte zu finden und zu erkennen.

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Moin Gabi,

ein sehr schönes Beispiel eines Scheibenbeils, Glückwunsch und danke für's Zeigen :Danke2:

Bin Ende November wieder mal in Mecklenburg und nächsten Sommer für 3-4 Wochen in Dänemark unterwegs. Freu mich schon. Flint, wohin das Auge reicht :-D

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Sprotte

Hallo Gabi,

ein sehr schönes, regelmäßig gearbeitetetes Scheibenbeil. Die Art und Weise der Bearbeitung der Kanten (von "oben") und die oberseitige Flächenretuschierung sind Anzeichen einer spätmesolithischen Zeitstellung.

Viele Grüße
Sprotte

StoneMan

Moin Gabi,

meinen Glückwunsch  :Danke2:

So ein feines Scheibenbeil findest Du nicht alle Tage   :super:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Danke für Eure Glückwünsche.  :Danke2:
Ja, es ist schööön. Gottlob hab ich die Bilder, wenn das Beilchen mit den anderen Funden ins Amt geht.
Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

StoneMan

Moin,
Zitat von: Wiesenläufer in 05. November 2017, 19:14:54
Danke für Eure Glückwünsche.  :Danke2:
Ja, es ist schööön. Gottlob hab ich die Bilder, wenn das Beilchen mit den anderen Funden ins Amt geht.
Gruß
Gabi


...und? Verbleiben die dann dort?

Zitat von: StoneMan in 23. Oktober 2014, 16:19:20
[...]
Das hat mich dann auch sehr gefreut:
"Ich denke, der Querschneider ist bei Ihnen erstmal in guten Händen, weshalb ich
auch für unsere Archivierung erstmal den Vermerk "Verbleib beim Finder" notiert habe.
[...]
...wichtig ist in erster Linie die Meldung, damit der Fundplatz bei uns archiviert ist.

Zitat aus einer E-Mail vom LDA.

Du musst es ihnen nur richtig erklären, dass die sich im Depot nicht gut machen  :zwinker:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Zitat von: StoneMan in 05. November 2017, 19:39:11
Moin,
...und? Verbleiben die dann dort?
Zitat aus einer E-Mail vom LDA.

Du musst es ihnen nur richtig erklären, dass die sich im Depot nicht gut machen  :zwinker:

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,
oh ja, doch sie verbleiben schon im DEPOT, schön warm und trocken, damit sie sich keine Erkältung holen.  :wuetend:

Doch Spaß beiseite, solange wir kein Landesmuseum haben wird es auch so bleiben.
Ich habe im Laufe der Jahre schon so viele tolle Sachen und Fundplätze gehabt, wenn ich alles bei mir lagern würde, bräuchte ich einen Extra-Raum  :zwinker:
Bin noch nicht mal 1 Jahr in der neuen Wohnung und schon wieder stapeln sich die Kartons.  :-)
Da ist es besser, ich gebe es nach einer geraumen Zeit ins Amt. Werde in Zukunft aber mehr Bilder machen.
Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Sprotte

Aber zum Glück verfügt das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern Landesarchäologie nun endlich über ein neu gebautes Depot, das die Bedingungen für die sachgemäße Lagerung archäologischer Sachzeugen erfüllt. Die katastrophalen Zustände der Lagerung in feuchten Kellerräumen (Schloß Willigrad) mit massiver Schimmelbildung und das Verrottenlassen maritimer Hinterlassenschaften (unter der Verantwortung von Herrn Dr. Lüth) sollten - so hoffe ich - endgültig der Vergangenheit angehören. ... und das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommerns (in Rostock) scheint inzwischen auch konkrete Gestalt anzunehmen.

Viele Grüße
Sprotte

StoneMan

Moin,

und Danke für diesen erfreulichen Nachtrag Sprotte.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Wiesenläufer

Zitat von: Sprotte in 06. November 2017, 10:47:46
Aber zum Glück verfügt das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern Landesarchäologie nun endlich über ein neu gebautes Depot, das die Bedingungen für die sachgemäße Lagerung archäologischer Sachzeugen erfüllt. Die katastrophalen Zustände der Lagerung in feuchten Kellerräumen (Schloß Willigrad) mit massiver Schimmelbildung und das Verrottenlassen maritimer Hinterlassenschaften (unter der Verantwortung von Herrn Dr. Lüth) sollten - so hoffe ich - endgültig der Vergangenheit angehören. ... und das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommerns (in Rostock) scheint inzwischen auch konkrete Gestalt anzunehmen.

Viele Grüße
Sprotte

Stimmt zwar alles aber bis wir das Museum endlich haben werden, werden noch viele, viele Jahre ins Land gehen. Mal schauen ob es noch vor meinem Rentenalter passiert. !!

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)