merkwürdiges Bruchstückchen

Begonnen von neolithi, 06. Juli 2009, 17:05:30

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neolithi

Ich zeige ein kleines Bruchstück, ca.1,5 cm lang, 2mm dick. Von einem Acker mesolithisch bis bronzezeitlich.
Eine Seite ist klar retuschiert, die anderen gebrochen. Da die Form interessant aussah, habe ich es mitgenommen und frage mich, was das wohl mal war.
Vielleicht habt ihr ja eine Idee.

Schöne Grüße
neolithi

Kelten111

Denke eine abgebrochene Bohrerspitze :winke:

Marienbad

...das ist sehr schwer zu bestimmen, es kommt alles mögliche in Frage.
Solch kleine Dinge muss man vor sich liegen haben um einen besseren Draufblick zu erhalten.

Kelte was spricht für einen Bohrer? :kopfkratz: kannst Du es begründen!

Kelten111

#3
Denke an einen Bohrer mit Formgebungsretusche :glotz:
Die schmale Spitze sieht zugerichtet aus und läuft dann  auseinander evtl war es geschäftet  :glotz:
Habe es gesehen und dachte spontan an meinen Bohrer aus einer Fundstelle von mir !
An was denkst du?
Was sonst?

neolithi

@Kelten:
Es gibt aber nur eine Seite der Bearbeitung. Die zweite Seite der "Bohrspitze" ist durch Bruch entstanden, nicht durch Bearbeitung. Das wäre doch aber für einen Bohrer Bedingung.

HG
neolithi

Kelten111

Stimmt habe ich auf den ersten Blik nicht gesehen Sorry :irre: :friede:
Hast natürlich recht :winke:
Seltsam ist es dann schon dieses kleine Teilchen :glotz:

steinsucher

Hallo neolithi, hallo Forum,

stimmt, sieht etwas merkwürdig aus. Aber wenn du sagst, es gibt auf der Stelle Mesolithikum, dann käme hier auch ein Kerbrest in Frage. Diese kamen zustande, wenn schmale Klingen zerteilt wurden (für Mikrolithen z. B.). Dazu hat man die Klinge an der Stelle, meist von einer Seite, mittels Retuschen schmaler gemacht um sie leichter und gezielt zu brechen. Die Merkmale scheinen auf den Fotos erkennbar zu sein. Könnte ein Endstück gewesen sein. Idealerweise sind die entstandenen Buchten runder und die Teile dann mitten in der Bucht gebrochen. Manchmal ging das aber auch etwas daneben.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.

neolithi

@steinsucher:

Ich habe zwar nicht ganz verstanden, wie das , was du beschreibst, aussieht bzw. ausgesehen hat, aber es klingt sehr interessant! Das mit den  Mikrolithen passt auch. Speziell auf diesem Acker haben wir schon viele Mikroklingen und Mikrolithen gefunden. (Irgendwann stelle ich mal welche hierein.)

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eine Minute später:
Habe "kerbrest" gegoogelt und folgenden Link gefunden, auf dem eine Zeichnung (NR.13) einen sehr ähnlichen Kerbrest abbildet: www.archaeologie-krefeld.de/projekte/mesotafel1.htm

Ich glaube, du hast das Rätsel gelöst! Klasse!!

Danke
neolithi

Kelten111


Der Wikinger

#9
Hallo !  :-)

Kann mich nur die Ansicht vom Steinsucher anschliessen !  :super:

Neolithi, du hast doch das Buch: "Flint fra Danmarks oldtid" , ja ?

Schau mal auf Seite 83, Fig. 37, B (105), dritte Zeichnung von links.

Normalerweise wäre die kleine Klinge ein bisschen dünner und feiner, aber es kommt hin.

Die Technik wird auf Dänisch mikrostikkelteknik = Mikrosticheltechnik genannt, und ist typisch für die Mesolithische Maglemosekultur.

:winke:

neolithi

Danke! Ich habe es gefunden und wiedererkannt. Lehrreicher Tag heute.

Herzliche Grüße
neolithi