Ich möchte euch mal einige Maaseier- Funde vorstellen. Insgesamt hab ich auf dem Acker
3 vollständige Eier
3 halbe und ca 4-6 Abschläge gefunden. Das müßte doch auf einen mesolithischen Platz hindeuten.
Am liebsten sind mir die vollständigen-- richtige Handschmeichler -vielleicht haben sie auch den mesolithikern schon als solche gedient

Zitat von: Ahrbach in 07. April 2014, 19:48:07
Das müßte doch auf einen mesolithischen Platz hindeuten.

Entspricht meiner Meinung nach nicht unbedingt einem mesolithischen Abbaukonzept.

mfg

Zitat von: hargo in 08. April 2014, 00:22:59
Entspricht meiner Meinung nach nicht unbedingt einem mesolithischen Abbaukonzept.

mfg

Dem kann ich nur beipflichten. "Die Maaseifrage" ist eine schwierige und ich beschäftige mich seit einiger Zeit damit. Außer bei eindeutigen "Behandlungsmustern" bzw. im Kontext entsprechender Beifunde, z.B. auf der rheinischen Niederterrasse, lassen sich diese Stücke kaum eindeutig datieren. Die Nutzung von Maaseifeuerstein wird bis in eisenzeitliche Zusammenhänge vermutet.

LG
Bastl

Die abgeschlagene Kuppe auf 211.jpg geht zumindest in die Richtung. Aber es ist halt noch zu wenig um daraus auf einen mesolithischen Platz zu schließen.

mfg

Da kann nur geraten werden:

weiter alles mit nehmen was Du dort an Maasei findest. 


Dann ergibt die Übersicht deutlichere Hinweise ob hier Natur oder der Mensch "zugeschlagen" haben.


Für die nicht über primäre Silexvorkommen verfügende Fundregion rechts des Niederrheins kann gelten:

Maaseier wurden insbesondere in Zeiten geringer oder fehlender Austauschbewegungen qualitätsvoller großformatiger Silices aus dem Maasgebiet verwendet, wie da wären

- in geringen Anteilen in Fundinventaren mit hohen Anteilen kleinformatiger Artefakte des Spät- und Endpaläolithikums

- in einem deutlichen Anteil im Mesolithikum
(in dieser Zeit war die Herstellung und der Gebrauch von Kleinformen und die Technologie zur Bearbeitung von Kleinformen weithin ausgeprägt, was der Verwertung der hier nur in geringen Formaten in den Flußschottern und Terrassenablagerungen vorkommenden Maaseiern als geeigneter Materialqualle sehr entgegengekommen ist)

- im Spät- und zunehmend bis in das Endneolithikum
(zunächst noch auch in typologisch gleichmäßigen Formen wie Pfeilschneiden, Pfeilspitzen, Kratzer, Bohrer, zum Schneiden zugerichtete Kleinformen, "Spitzgeräte, "ausgesplitterte Stück" .... später hin bei zunehmender Aufgabe formtypologisch gleichförmiger/normativer Merkmale der Geräteklassen)

- ab der frühen Bronzezeit bis weit in die Eisenzeit hinein als meist schlichte ad-hoc-Zurichtungen oder Stücke mit ausschließlichen "Gebrauchsspuren" wie z.B. als Feuerschlagsteine mit kantenumlaufenden Zermürbungsspuren. Dabei ist nichts mehr von einer regelhaften Steinbearbeitungstechnologie zur regelhaften Gewinnung bestimmter Grundformen zu erkennen)


Das mal so grob umrissen!


lG Thomas  

Zitat von: hargo in 08. April 2014, 10:24:55
Die abgeschlagene Kuppe auf 211.jpg geht zumindest in die Richtung. Aber es ist halt noch zu wenig um daraus auf einen mesolithischen Platz zu schließen.

mfg

Um das näher zu bestimmen, brauchte es eindeutige Anzeichen einer intentionellen Abtrennung der Kappe, wie Bulbus, Schlagnarbe etc. Diese Kappen sind für eine Form der "Eröffnung" der Maaseier zur Weiterbearbeitung durchaus üblich. Allerdings gibt es auch Frostabplatzer, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen, denen aber die Berabeitungsmerkmale fehlen.

LG
Bastl

Zitat von: thovalo in 08. April 2014, 12:40:20
Da kann nur geraten werden:

weiter alles mit nehmen was Du dort an Maasei findest. 


Dann ergibt die Übersicht deutlichere Hinweise ob hier Natur oder der Mensch "zugeschlagen" haben.


lG Thomas  

Zunächst mal vielen Dank euch allen ,vor allem Thomas für seine Zusammenfassung zum Thema Maaseiverwendung--
War heute nochmal für ne Stunde  "ackern" und hab noch 3 maaseiartefakte? mit z.T sehr starker Patinierung, gefunden. Ich würde sagen da hat doch mensch zugeschlagen --oder

Das kommt dem schon sehr nahe!