verschiedene Bohrkerne aus Amphibolt

Begonnen von Harkonen, 17. Mai 2011, 16:17:59

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Harkonen

Hallo,
nachdem wir stets die fertiggestellten "Endprodukte" der Neolithiker zeigen wollte ich einmal die aus der Herstellung der durchbohrten Beil und Dechselklingen verbleibenden Bohrkerne zeigen die es natürlich in entsprechend unterschiedlichen Längen und Dicken gibt. Hier einmal eine kleine Auswahl zur Anschauung.
Wenn ich soviele durchbohrte Beile hätte wie Bohrkerne, dann.................
Bohrkerne sind aber eben auch ein durchaus interessantes Thema.
Vielleicht habt ihr noch Besonderheiten!

Link, Anfangsproduktion bzw. Bohransatz
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49556.msg304583.html

Grüße
Harkonen

Kelten111

Schöne Bohrkerne  :glotz:
Nur leider hatte ich noch nicht das Glück solch einen aufzulesen  :heul:

teabone

Noch nie hab ich bis jetzt einen Bohrkern gesehen. Danke fürs Zeigen!!
Jetzt bin ich aber dahinter auch so einen zu finden.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Wutach

Hallo Peter,

die sind auch schon selten genug. Ich habe jedenfalls auch noch keinen bislang gefunden. Schöne Anschauungsobjekte. Danke!

LG Marc.

osman.herberger

Servus miteinander,

ich begehe hier in Bayern eine Fundstelle, auf der ich bereits fünf Bohrkerne auflesen durfte.
Hier der Link:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38494.0.html

Wenn ich dann immer mal wieder lese, dass langjährige Sucher noch nie einen Bohrkern gefunden haben, frage ich mich, ob so ein Siedlungsplatz, wie der von mir begangene, vielleicht eine regelrechte Produktionsstätte für Felsgesteinswerkzeuge gewesen ist?
Denn wenn die Werkzeuge erst von den "Endverbrauchern" durchbohrt wurden, dann müssten doch auf neolithischen Siedlungsplätzen viel öfter und regelmäßiger Bohrkerne auftauchen, oder ?

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Kelten111

Kommt auch auf das verhältnis der durchborten geräte an !
Ich zum Beispiel habe nur 2 Durchborte und die sind jeweils auf einen anderen Acker  :glotz:
Also können nicht viel Kerne rumliegen auf meine Äcker  :kopfkratz:

worstjes

Zitat von: Kelten111 in 17. Mai 2011, 21:25:32
Kommt auch auf das verhältnis der durchborten geräte an !
Ich zum Beispiel habe nur 2 Durchborte und die sind jeweils auf einen anderen Acker  :glotz:
Also können nicht viel Kerne rumliegen auf meine Äcker  :kopfkratz:

Ganz richtig.  :super:

Harkonen

Zitat von: osman.herberger in 17. Mai 2011, 20:38:11
Servus miteinander,

ich begehe hier in Bayern eine Fundstelle, auf der ich bereits fünf Bohrkerne auflesen durfte.
Hier der Link:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38494.0.html

Wenn ich dann immer mal wieder lese, dass langjährige Sucher noch nie einen Bohrkern gefunden haben, frage ich mich, ob so ein Siedlungsplatz, wie der von mir begangene, vielleicht eine regelrechte Produktionsstätte für Felsgesteinswerkzeuge gewesen ist?
Denn wenn die Werkzeuge erst von den "Endverbrauchern" durchbohrt wurden, dann müssten doch auf neolithischen Siedlungsplätzen viel öfter und regelmäßiger Bohrkerne auftauchen, oder ?

Liebe Grüße

Stefan


Hallo Stefan,
da müsste man primär erst einmal das Verhältnis gelochte bzw. ungelochte Felssteingeräte feststellen.
Eine ausschliesslich von mir begangene neolithische Siedlungsstelle erbrachte bisher 186 Beil- und Dechselklingen, 1 komplettes durchlochtes Beil und 6 Fragmente.
Gefunden wurden bisher an dieser Stelle 8 Bohrkerne.
Soweit diese Angaben zu einer Auswertung herangezogen werden können wurden doch weitaus öfter nicht gelochte Felssteingeräte hergestellt. Zudem sind anscheinend gelochte Felssteingeräte m. E. eher bruchanfällig.

Grüße
Harkonen

worstjes

ZitatSoweit diese Angaben zu einer Auswertung herangezogen werden können wurden doch weitaus öfter nicht gelochte Felssteingeräte hergestellt. Zudem sind anscheinend gelochte Felssteingeräte m. E. eher bruchanfällig.[/quote]

Ganz richtig, Loch ist wie Porforierung für Frost und gefrorene Eiswasser  :super:

KleinerJunge

Hi an alle Wissenden!!

Was für ein Werkzeug wurde für die Bohrung verwendet und aus welchem Material ? Ein Bild zur Aufklärung wäre hilfreich.

Gruß Andreas
Was wir wirklich sehen, hängt davon ab, wonach wir schauen.

osman.herberger

Servus Peter,

da hast Du natürlich recht. Ich kann nur sagen, dass auf der erwähnten Siedlungsstelle immer wieder durchbohrte bzw. angebohrte, leider nur noch fragmentarisch erhaltene Stücke auftauchen:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38487.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38548.msg230851.html#msg230851
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37497.msg223816.html#msg223816
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37394.msg222857.html#msg222857

All diese Funde stammen von der Fundstelle mit den Bohrkernen.
Was dort in früheren Jahren und Jahrzehnten aufgesammelt wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Auf anderen neolithischen Siedlungsstellen in meiner Gegend (und da gibt es etliche...) habe ich noch nie ein gebohrtes Teil gefunden.

Interessant wäre, zu wissen, ob denn die Felsgesteinswerkzeuge fertig (und damit auch schon gebohrt) von Händlern verkauft wurden oder ob nur das Rohmaterial gehandelt und dann in den Siedlungen vor Ort weiterproduziert wurde.

Ist denn die Menge von 186 Beil- und Dechselklingen an einer Siedlungsstelle nicht extrem ungewöhnlich ?

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

osman.herberger

Zitat von: KleinerJunge in 17. Mai 2011, 21:53:32
Hi an alle Wissenden!!

Was für ein Werkzeug wurde für die Bohrung verwendet und aus welchem Material ? Ein Bild zur Aufklärung wäre hilfreich.

Gruß Andreas

Servus Andreas,

zu diesem Thema ist die Homepage von Manfred sehr empfehlenswert:

http://steinharteknochentechnik.magix.net/website/#Lochherstellung%20in%20Felsgestein

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Harkonen

Zitat von: osman.herberger in 17. Mai 2011, 22:06:40
Servus Peter,

da hast Du natürlich recht. Ich kann nur sagen, dass auf der erwähnten Siedlungsstelle immer wieder durchbohrte bzw. angebohrte, leider nur noch fragmentarisch erhaltene Stücke auftauchen:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38487.0.html
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38548.msg230851.html#msg230851
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37497.msg223816.html#msg223816
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,37394.msg222857.html#msg222857

All diese Funde stammen von der Fundstelle mit den Bohrkernen.
Was dort in früheren Jahren und Jahrzehnten aufgesammelt wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Auf anderen neolithischen Siedlungsstellen in meiner Gegend (und da gibt es etliche...) habe ich noch nie ein gebohrtes Teil gefunden.

Interessant wäre, zu wissen, ob denn die Felsgesteinswerkzeuge fertig (und damit auch schon gebohrt) von Händlern verkauft wurden oder ob nur das Rohmaterial gehandelt und dann in den Siedlungen vor Ort weiterproduziert wurde.

Ist denn die Menge von 186 Beil- und Dechselklingen an einer Siedlungsstelle nicht extrem ungewöhnlich ?
Liebe Grüße

Stefan


Hallo Stefan,
glaube ich nicht, denn die Siedlungsstelle ist insgesamt ca. 500m lang und 200m breit. Auf dem Gelände sind Funde der LBK Stichband, Oberlauterbach, Rössener und etwas Altheimer von mir gemacht worden. Also eine extrem lange Zeitspanne. Der Materialverschleiss war doch enorm. Ich denke, dass ich erst einen Bruchteil dessen gefunden habe was noch in der Erde steckt.

Grüße
Harkonen

Harkonen

Zitat von: osman.herberger in 17. Mai 2011, 22:11:45
Servus Andreas,

zu diesem Thema ist die Homepage von Manfred sehr empfehlenswert:

http://steinharteknochentechnik.magix.net/website/#Lochherstellung%20in%20Felsgestein

Liebe Grüße

Stefan

Hi,
das ist ja Klasse, dass Du den Link eingestellt hast.  :super:
Eben wollte ich versuchen zu erklären, aber in Manfreds Homepage ist man ja bestens aufgehoben!  :winke:

Grüße
Harkonen

KleinerJunge

Hi

Ich bedanke mich erst einmal für den Link!!
Und ich ziehe den Hut vor euch Steine- und Scherbensucher. Es bedarf wohl mehere 1000 Jahre Erfahrung, bis ich zu euch stoßen kann!! Aber dafür bin ich auf dieser Erde, zu leben, zu erkennen, zu prüfen und meine Erfahrungen weiter zu geben. Aus den Steinen können wir wirklich noch Erkenntnisse für die Zukunft ziehen. Back to the roots.

Ich komme auf euch zurück mit neuen Fragen!
Um eine ältere Nachbarin zu zitieren" Du kannst alt werden wie ne Kuh und lernst immer dazu!!

Gruß Andreas



Was wir wirklich sehen, hängt davon ab, wonach wir schauen.

Steinmeier

Hi
so änlich sehen aber auch Flaschenverschlüße aus. Für Parfüm oder Chimieflaschen. Da wird dann das Glas mit dem Stopfen geschliffen. So Verschlüße hatten wir in der Schule im Chimieuntericht.
Es muß ja net alles immer uralt sein.  :dumdidum:
:winke:
Felix