Hallo Mesolithiker,
Könnte es sich bei diesem Lamellenkern um einen Handgriffschaber/ Hochkratzer handeln? Das Stück ist zwar sehr fotogen, die Kratzerretuschen, falls es welche sind, wollen aber nicht richtig aufs Bild.

Salaam!

Der Begriff "Handgriffschaber" ist schlicht überholt, sieht man einmal davon ab, dass mit jenen Artefakten nachweislich nicht geschabt worden ist! Also, am besten vergessen, wie so manch anderen nur forschungsgeschichtlich relevanten Begriff. Die Kreateure von "Handgriffschaber" hatten keinen blassen Schimmer von Steintechnologie, deshalb diese abenteuerliche Bezeichnung. Das wird auch bestätigt durch die Begründung einer schabenden Funktion aufgrund der Anwesenheit von Kratzspuren auf der Schlagfläche. Tatsächlich sind dies intentionelle Aufrauhungen, damit der Druckstab nicht von der Druckfläche abrutscht. Findet sich übrigens auch auf den mesoamerikanischen "bullet shaped cores" aus Obsidian.

HG KIS

Super, danke Khamsin,
endlich mal vernünftiges zu den zuletzt hier immer wieder beobachteten "Kratzerspuren" an Kernen, und denselben an später abgeschlagenen Klingen und insbesondere deren Proximalende.
Warum Lamellen- und nicht Klingenkern?
M.

    Du vermittlest in Deinen letzten Beiträgen einen Hang und Drang zum Mesolithikum!?

Der Technokomplex der "nördlichen Michelsberger Kultur" (Niederlande bis Westfalen) zeichnet sich z.B. durch eine zusätzliche Mikrokomponente aus. Da wäre der Kern auch gut aufgehoben. (oder ist das Stück auch vom bereits klar angesprochenen "mesolithischen" Fundplatz?  )

Material: Maasschotter?


Und wie immer, ist eine klar mitgeteilte MAßANGABE durchaus unterstützend bis hilfreich! Das "Gestrichel" am unteren Bildrand ist nicht so instruktiv wie eine klar ausgeschriebene Zahlangabe!!!!!

Da krieg ich ja "Kammerflimmern" im Auge!