Dicker dreieckiger Sandstein mit Bohrloch

Begonnen von Steinschlag, 24. August 2023, 21:43:55

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Steinschlag

Hallo Freunde,

hier mal wieder etwas Seltsames, jedenfalls für mich. Ich erinnere mich schwach, mal etwas Ähnliches gesehen zu haben, aber ich weiß nicht mehr wo.

Fundort östlich von Düsseldorf, auf einer Geröllbank eines Flüsschens. Gewicht ca. ein Kilo. Ca. 11cm breit, ca. 9 cm hoch. Form ist mehr oder weniger dreieckig, die Ecken sind offenbar stark abgerollt, aber die drei Seiten sind noch gut eben.
Material ist ein ganz weicher und tatsächlich stark sandender Sandstein, man könnte mit dem Küchenmesser etwas davon abschneiden. Ich kenne dieses Material von hiesigen Schaftglättern, aber selbst für Mahlsteine wäre es wahrscheinlich zu weich.

Die Bohrung ist, wie damals immer (insofern der Stein überhaupt steinzeitlich ist), leicht konisch, wenn auch nicht so konisch, wie dies regelmäßig bei Steinbeilbohrungen der Fall ist. Öffnung eine Seite ca. 28,8 mm, Öffnung andere Seite ca. 25,8 mm, also nur 3 mm Differenz. Der Bohrkanal ist stattliche 9 cm lang, da sollte die Differenz viel größer sein. Allerdings, der sehr weiche Stein trägt natürlich vom Bohrstab viel weniger ab als bei Beilen aus Felsgestein oder Tonschiefer, von daher ist die geringe Bohröffnungs-Differenz wohl nachvollziehbar.

Stark abgerolltes Beil oder eine Art Geröllkeule möchte ich fast ausschließen, denn das weiche Material ist für ein Schlaginstrument definitiv nicht geeignet, es würde beim ersten harten Schlag sofort zerspringen.

Für einen Spinnwirtel oder ein Webgewicht ist der Stein viel zu schwer (ca. ein Kilo). Netzsenker dito, außerdem gibt's hier in der Region weder Meer noch See, außer moderne Baggerseen. Der nächste wirkliche Fluss ist der Rhein, gut 20 Km entfernt. Außerdem, wozu dann das Riesenbohrloch, denn um eine Schnur durchzustecken, hätte ein Fünftel Durchmesser locker gereicht.


PS: Ich stelle fest, dass die Fotos nach dem Hochladen noch erheblich nachkomprimiert werden, wodurch einiges an Schärfe verlorengeht. Aus einem Foto mit 1280x720 und 251 KB (F1) wird nach dem Hochladen 149 KB, das geht natürlich auf Kosten der Qualität. Welches Seitenformat ist denn maximal möglich?

Wiedehopf

Hallo,

könnte das eventuell ein abgerolltes Fragment eines modernen Kalksandsteins sein ?
Die haben doch auch solche Löcher. Bin gespannt, was dabei noch raus kommt.

Viele Grüße
Michael 

Steinschlag

Hallo Freunde,

unabhängig von der Bohrung ist die Frage unter anderem doch: Ist dies ein Naturstein oder ein Kunststein? Habe daher eine kleine Fläche angefeilt und zwei Detailfotos gemacht. Bringt vielleicht mehr Klarheit.

Nanoflitter

Sieht stark nach Beton aus o.ä. Gruss..

Schoerschus

Moin Steinschlag,
Ich würde mich Nanoflitter anschließen und auch sagen es ist Beton. Bei einem Konglomerat oder groben Sandstein wären die eingeschlossenen Kiesel eher rund und Abgerollt.
LG
Schoerschus

Danske

Hallo zusammen,

"Material ist ein ganz weicher und tatsächlich stark sandender Sandstein, man könnte mit dem Küchenmesser etwas davon abschneiden."

Das spricht eigentlich gegen Beton, ansonsten hätte ich ab sofort in meinem neuen Haus schlaflose Nächte. :besorgt:

Zum Material kann ich allerdings nichts beitragen, tippe aber auch auf Sandstein.

Könnte es das stark abgerollte Teil einer Drehmühle sein?

LG
Holger :winke: 
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Steinschlag

Hallo Freunde,

Beton oder das, was man in der Regel unter Beton versteht, ist der Stein sicher nicht, da stark sandend und sehr weich, wie bereits erwähnt -  das sind bei Beton unerwünschte Eigenschaften, wie Danske mit anderen Worten richtig anmerkt. Es mag trotzdem aber gute Gründe geben, einen Kunststein mit solchen Eigenschaften herzustellen. Gasbeton würde leider nicht passen, da porös, homogen und nicht sandend.

Vielleicht ist der Stein aber bloß ein miserabel und minderwertig gemischter Pfusch-Zement, der vor hundert Jahren mit irgendeiner Holzstange darin verbaut wurde, vor 50 Jahren abgebrochen wurde und dann nachts als lästiger Bauschutt in den Bach gekippt wurde.

Wie dem auch sei, ich denke, ich stelle den Stein bei Ebay ein, als ,,Altsteinzeitlicher Speerhalter". Das kann schließlich keiner widerlegen.

PS: Teil einer Drehmühle? Gute Idee. Aber welche Zeit?

Furchenhäschen

Zitat von: Steinschlag in 25. August 2023, 15:59:39Hallo Freunde,

Beton oder das, was man in der Regel unter Beton versteht, ist der Stein sicher nicht, da stark sandend und sehr weich, wie bereits erwähnt -  das sind bei Beton unerwünschte Eigenschaften, wie Danske mit anderen Worten richtig anmerkt. Es mag trotzdem aber gute Gründe geben, einen Kunststein mit solchen Eigenschaften herzustellen. Gasbeton würde leider nicht passen, da porös, homogen und nicht sandend.



Wie dem auch sei, ich denke, ich stelle den Stein bei Ebay ein, als ,,Altsteinzeitlicher Speerhalter". Das kann schließlich keiner widerlegen.

PS: Teil einer Drehmühle? Gute Idee. Aber welche Zeit?


Hallo,

hast Du denn dort schon öfter Fundstücke verhökert?

Nanoflitter

Könnt auch Tuffstein sein, der sieht so aus. Da ist aber nicht wirlich Sand dabei.  Gruss..