Kratzer und a.

Begonnen von Nanoflitter, 14. September 2014, 18:07:19

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Nanoflitter

Hatte heute endlich mal wieder einen(zwei?) schönen Kratzer, der Zweite wird auch einer sein und das dritte ein Schlagabfall.
Der zweite weist sekundär noch schönen Sichelglanz an der rechten Laterale auf.
Neolithisch, schätz ich mal alles.
Gruss...



queque

Schöner Abschlagskratzer  :super:

LG
Bastl

Nanoflitter

Beide? :kopfkratz: oder nur der linke? Die letzten drei Bilder gehören zu dem mittleren.
Gruss..

queque

Beim letzten sieht man die Schlagnarbe und ahnt den Bulbus. Von den anderen fehlt ja eine Ventralansicht, oder?

LG
Bastl

Nanoflitter

Bild 2 zeigt die Ventralseiten aller 3 Teile. Der erste hat einen Bulbus oben, schwer zu erkennen auf dem Bild. Schlagnarbe und Fläche weggearbeitet.
Der 3. hat nix mehr, abgebrochen. Der zweite ist gut im letzten Bild dargestellt. Aber was hat das mit der Definition eines Kratzers zu tun? :kopfkratz:
Der Schlagpunkt aller 3 Teile ist in den oberen zwei Bildern übrigens oben....

Gruss...

thovalo


ein klar ausgeprägter Kratzer ..... in der Mitte eher eine grade "Endretusche" .... rechts ein gebrochenes Klingensegment  :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Dank dir, Thovalo! :super: Dann war die Endretusche in der Mitte warscheinlich nicht fürn Kratzer sondern für die Handhabung als Schneidwerkzeug,
da ja die Laterale Sichelglanz zeigt.

Gruss....

thovalo

Zitat von: Nanoflitter in 15. September 2014, 20:33:27
Dank dir, Thovalo! :super: Dann war die Endretusche in der Mitte warscheinlich nicht fürn Kratzer sondern für die Handhabung als Schneidwerkzeug,
da ja die Laterale Sichelglanz zeigt.

Gruss....

Hey, das hab ich überlesen und übersehen ..... dann ist das Stück, so wie retuschiert, prima als "Endretusche als Sicheleinsatz" anzusprechen!

 :super:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Ja, so werde ich das Stück dann angeben. Danke!
Wegen dir muss ich jetzt noch alle meine Klingenbruchstücke durchgehen, ob da nicht eine Pfeilschneide dabei ist! :besorgt:
Bezogen auf deinen Beitrag weiter unten... :zwinker:
Gruss...

thovalo


Ja, mach das!

Im Rheinland galten und gelten sie als selten.
Sicher ist die Fundkonzentration auf dem Gelände am rechten Niederrhein eine absolute Ausnahme im gesamten Rheinland.

Aber insgesamt sind sie vereinzelt und vielleicht auch chronologisch gestaffelt, doch deutlich weiter verteilt, als 120 Jahre lang angenommen.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Nanoflitter

Merkmal sind Retuschen an den beiden Bruchkannten und eine etwas konische Form? Warum hat man die überhaupt retuschiert, wenns eine
passende Bruchkante an der Klinge gab? Eine steile Retusche ist ja eher Formgebend, als entschärfend bei einem sauberen Bruch.
Bei dem Ding könnte ich an der einen Seite so was wie Retuschen reininterpretieren, die andere Seite ist glatt abgebrochen. :kopfkratz:

Gruss...

thovalo


Für eine klare und gesicherte Ansprache als Pfeilschneiden sollten beide Seitenlinien retuschiert sein.
Nur aus Grabungsbefundsituationen werden ab und an mal unretuschierte Klingensegmente so angesprochen.
Die Trennung des Klingensegments geschah häufig durch ein Anretuschieren (Kerbretuschierung) mit dem Ziel eine Sollbruchstelle anzulegen.

Die Laterale wurden retuschiert, damit keine schneidenden Kantenverläufe blieben, die dann die Sehnenwicklung beschädigen oder über längere Zeit hinweg sogar zerschneiden konnten. Die Retuschierung war weniger formend, sondern mehr protektiv!


lG Thomas    :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

queque

Zitat von: queque in 15. September 2014, 17:08:28
Von den anderen fehlt ja eine Ventralansicht, oder?

LG
Bastl

OK, die Augen lassen nach ...

Nanoflitter

Zitat von: thovalo in 16. September 2014, 17:53:46
Für eine klare und gesicherte Ansprache als Pfeilschneiden sollten beide Seitenlinien retuschiert sein.
Nur aus Grabungsbefundsituationen werden ab und an mal unretuschierte Klingensegmente so angesprochen.
Die Trennung des Klingensegments geschah häufig durch ein Anretuschieren (Kerbretuschierung) mit dem Ziel eine Sollbruchstelle anzulegen.

Die Laterale wurden retuschiert, damit keine schneidenden Kantenverläufe blieben, die dann die Sehnenwicklung beschädigen oder über längere Zeit hinweg sogar zerschneiden konnten. Die Retuschierung war weniger formend, sondern mehr protektiv!


lG Thomas    :winke:

Genau so hab ich mirs gedacht, eine fast senkrechte Retusche bringt bei einem glatten Bruch eigentlich nix, nur scharfe Grate können damit entfernt werden, um die Sehnenwicklung zu schützen. So Teile wie das hier gezeigte bilden dann praktisch die Grauzone. Um den ganzen Abfall auszugrenzen,
muss eine Definition her. Gescheite Retuschen an beiden Bruchkanten=Pfeilschneide. So soll es sein, sonst wird jeder Schlagabfall plötzlich zu einem Werkzeug uminterpretiert. Dank dir, Thovalo,
Gruss... :super:

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.