Komische Klinge

Begonnen von fuchs, 22. November 2009, 21:56:33

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fuchs

Habe heute neben einigen Scherben, -wer kann die bitte mal einordnen?- eine kleine Klinge gefunden. Die ist aber was besonderes. Die "Schneide" ist total stumpf verschliffen. Nicht etwa gesplittert oder so. Hab ich noch nie gesehen, kein Wunder, bin ja noch grün hinter den Ohren.
Trotzdem mal ein Versuch, dieses Werkzeug zu beschreiben. Der Rücken ist steil retuschiert, ebenso der mutmaßliche Schäftungsbereich an der Arbeitskante. Die durch Abnutzung fast 2 mm breite Arbeitskante reicht bis zum Proximalende. Der Bulbus wurde durch eine Retusche auf der Ventralseite leicht zurückgenommen. Die Wallnerlinien sind deutlich zu erkennen, dies weist auf- welche?- Schlagtechnik hin. Bitte helft mir mal weiter.

Larry Flint

... abgeschliffen ist das schon - und zwar ist das von Mama Natur in Äonen abgerollt worden - sozusagen der "Kortex".

:winke:

Larry

fuchs

Hallo Larry. Keine Rinde! Die ist an anderer Stelle vorhanden und viel glatter, das war die große Erdmutter. Aber die "Schneide" ist rauer. Ich werde noch ein paar Fotos von dem Teil machen, dann kann man das bestimmt besser sehen. Bis gleich

fuchs

So, noch mehr Fotos. Hoffentlich erkennt man jetzt alles.

Der Wikinger

Hallo !

Ich denke, von den Bildern her, dass beide Rinde / Cortex sind.
Auf der Kante ist der Flint geschlagen / verrollt, auf der Fläche eher unbeschädigt.
Es gibt Klingen / Abschläge, die als Retoucheurs benutzt wurden, da sieht aber die "beschädigte" Kante anders aus.
Irgendwie feiner zerquetscht.  :belehr:

Ich würde den Fund als Abschlag bzw. kurze Klinge ansprechen !  :super:

:winke:

Kelten111

Ich leider auch fuchs :zwinker:
Das Material ist aber ähnlich wie ein paar meiner Funde :glotz: :-)
Die Rinde ist sehr glatt und da kann man sich schon mal täuschen

fuchs

Ich liege ja oft daneben, aber hier nicht. Der Kortexbereich am Schäftungsende ist glatt und nicht stark gefurcht, wie bei eiem typischen Maasei, war es ja auch mal.
Hingegen ist der Schneiden- oder besser Arbeitsbereich rauh und fein zerklüftet, habe leider kein Mikroskop, um das zu zeigen, da man Fotos nicht anfassen kann.
Würde es sich um Kortex handeln, wäre die ganze Bearbeitung sinnlos. Warum sollte ein Schäftungsbereich mit Steilretuschen hergestellt werden, wenn das Ding stumpf ist? Dann hätte man doch an der Schneide noch schnell ein paar Retuschen machen können, um ein Werzeug zu erhalten.
Handelt es sich aber um ein Werkzeug mit dem - warum auch immer - auf Stein geschnitten wurde, wäre es einfach verbraucht. Möglicherweise wurde damit Stein bearbeitet, vielleicht "gesägt".

Larry Flint

... na dann glaub' halt, was du willst.

... mal nebenbei bemerkt: Auch bei dir liegen nicht nur Maaseier rum...

:winke:

Larry

Silex

Ich denke auch an eine abgerollte Oberfläche, Fuchs. Wenn damit gesägt worden wäre dann hätte man schon aus Effektivitätsgründen wesentlich früher aufgegeben und - vor allem- müssten dann,  bei der Querschnittsform der Klinge, seitliche Beanspruchungsspuren zu Erkennen sein.

Ist doch trotzdem ein famoses Ding!


Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

hcjderks

Es koennte sehr vielleicht einen Schraber ( krabber auf Hollaendisch) sein.
Ich sehe etwas retouche in die Rundung.


gr Huub

steinsucher

#10
Hallo Fuchs, hallo Forum,

Meiner Meinung nach zeigen vor allen Dingen die neuen Bilder einen Präparations- bzw. Korrekturabschlag von einer ziemlich abgerollten Maas-Schotter Knolle. Dass der geschaftet worden ist glaube ich nicht. Geschlagen worden ist der Abschlag "hart".

Gruß,

der Steinsucher.



Kelten111

Hallo fuchs hier ein Link zu  meiner Klinge !
Dürfte selbes Material sein :winke:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,36921.0.html