Klinge mit Kerbtechnik ?

Begonnen von Wiesenläufer, 20. August 2021, 19:34:07

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Wiesenläufer

Moin,

diese Klinge mit Endretusche stammt zwar von einem Fundplatz mit der geschliffenen Beilschneide und einigen sehr schönen Halbrundschabern,
hat aber auch (bisher) einige feine, zarte Klingen und einen konisch zulaufenden Kernstein.

Kann es sich hier um eine Klinge mit retuschierter Kerbe (Kerbtechnik) handeln oder muss ich sie unter Klingenkratzer vermerken ?

34mm lang und 12mm breit

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Danske

Hallo Gabi,

eine Kerbtechnik zum gezielten Zerlegen der Klinge in kurze Stücke sehe ich hier nicht.

Diese Einkerbungen und Buchten tauchen immer wieder an Klingen auf. Bei größeren größeren Klingen mit ebenso größeren retuschierten Buchten könnte man an ein Werkzeug zum Entrinden von Rundhölzern denken.

Vielleicht hatten die Einkerbungen aber auch eine Bedeutung für die Schäftung der Klingen. Das könnte ich mir bei deinem Klingenkratzer gut vorstellen.

LG
Holger   
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

hargo

#2
Moin,

Vorsicht: die laterale Kerbe mit nachfolgender, oder vorgelagerter "Retusche" ist sehr wahrscheinlich eine rezente Beschädigung.

Zur Kerbtechnik im Mesolithikum siehe Floss.
Da ist es doch eindeutig (S. 601 / Abb.1 Schematische Darstellung der Kerbtechnik).

Daher, ein klares NEIN.

mfg

Wiesenläufer

Moin,

Danke, dass ihr mir weitergeholfen habt.   :Danke2:

Im Floss hatte ich nachgelesen und bin deshalb auf die Frage gekommen.
Auf Seite 600 im Floss steht: " In eine mit der Dorsalseite auf einer harten Unterjage aufliegenden Klinge wurde an einer gewünschten Stelle eine tiefe Kerbe einretuschiert."
Sah für mich so aus, als wenn es sowas sein sollte.  :nixweiss:

Gruß

Gabi


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