wieder mittelpaläolithisch?

Begonnen von archfraser, 28. Juli 2016, 10:25:39

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archfraser

Hi

Hier wieder einmal sehr schnell gemachte, schlechte Fotos.
Kann momentan aber keine besseren machen, da ich dieses Quarz-Stück gestern zum Archäologen brachte. (Auch bei ihm klappte es diesmal nicht über die Fotos, obwohl er eine Vermutung äusserte)
Er fertigte daraufhin schnell eine Zeichnung an und schickte sie einem frazösischen Kollegen und Spezialist in diesem Bereich.
"Mein" Archäologe ist sich nicht eindeutig sicher ob es sich um einen mittelpaläolithischen Schaber oder um einen schlecht gemachten biface (Faustkeil) handelt.
Sobald ich mehr weiss und bessere Fotos habe, werde ich es hier mitteilen.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

hargo

Zitat von: archfraser in 28. Juli 2016, 10:25:39
Sobald ich mehr weiss und bessere Fotos habe, werde ich es hier mitteilen.

Da sind wir gespannt!
Jedenfalls ein Abschlag mit scheinbar beidkantiger Bearbeitung.
Hatte vielleicht eine messerartige Funktion?

mfg

Steinsucher

 :friede:

Nachdem ich nicht weiß aus welcher Quelle dieses Stück stammt, mache ich mir sicher die falschen Gedanken. Quarz? Kenne ich anders. Aber das Material ist meines Wissens in jüngerer Zeit, also nach dem MP, zu vielen Zwecken genutzt worden. Zum Beispiel um Mauern aufzubauen oder Fundamente zu legen oder einfach nur um Wege zu befestigen. Dazu hat man es dann auch schon mal etwas in der Größe und Form angepasst und das mit Gewalt. Dabei fielen immer Reste ab.
Aber ja, kann auch sein dass der Homo Sapiens Neanderthalensis auch mal so eine Kante zum kratzen benutzt hat. Bei denen gab es ja sicher auch sone und solche. Die einen wussten wo die guten Steine lagen und hatten eine Supertechnologie, die anderen waren - und dass ist jetzt Spinnerei - durch irgendeinen Machtneanderthaler von den guten Materialen ausgesperrt und mussten mit dem Pröll in ihrer Umgebung leben.
Dieses Zeug ist ja naturgemäß nicht so stabil oder zäh wie Feuerstein. Ein Bergrutsch, eine kleine Flutwelle, viele Möglichkeiten der Krafteinwirkung und es teilt sich.

Man macht sich so seine Gedanken, vor allem wenn man MP Relikte und ihre Qualität kennt, allerdings aus seiner eigenen Umgegend. Vergleichen kann ich in diesem Fall nicht und ich betrachte dieses Forum nicht als ein Ratespiel oder Suchspiel.

Nicht böse sein, ich bin eben so. Steinesuchen kann ich im Moment nicht. Kommt hoffentlich bald wieder.

Fritz.

Furchenhäschen

Zitat von: hargo in 28. Juli 2016, 23:44:40
Da sind wir gespannt!
Jedenfalls ein Abschlag mit scheinbar beidkantiger Bearbeitung.
Hatte vielleicht eine messerartige Funktion?

mfg

jetzt erkläre mir bitte nur noch,
dass das FotoDSC_0120.JPG eine Retusche bzw. menschliche Bearbeitungsspuren zeigt.
Neuem gegenüber bin ich lernbegierig immer aufgeschlossen!
Gruß
Peter

hargo

Ja, ist schon ziemlich übel, aber was hältst du von der vermeintlichen Schlagfläche?

mfg

Furchenhäschen

#5
Zitat von: hargo in 01. August 2016, 23:06:59
Ja, ist schon ziemlich übel, aber was hältst du von der vermeintlichen Schlagfläche?

mfg

Hallo,
ehrlich gesagt nichts!
Schotter wie er auf steinreichen Plätzen tausendfach aufzulesen ist.
Ich weiss das klingt hart und grausam aber man sollte sich zwischendurch immer mal wieder die Aufsammlungen von pre-art und Kollegen zu Gemüte führen
das reinigt die Gedanken und macht die Sinne wieder unglaublich frei.
Spass bei Seite es ist aber in der Tat wirklich so, dass derartige Funde, vermutl. aussortiert aus einer Fülle von Gesteinen, einen Sammler durchaus verleiten könnten in ihnen Werkzeuge zu vermuten.

Ehrlich gesagt ich kenne in Bayern und Hessen nicht einen einzigen MP Platz der ausschliesslich Quarzit aufweist. Jeder weiss mittlerweile, dass gerade die umherziehenden Jäger von ihren Streifzügen geeignetes Rohmaterial zur Werkzeugherstellung mitbrachten. Also muss bzw. ist die Materialvielfalt auf solchen Jagdstationen enorm. ...............(betrachte doch im SSF die Artefakte vom Marc, äusserst unterschiedliche Materialien)

Sehr hilfreich ist das Buch vom Altmeister Müller-K. Band 1 Die Altsteinzeit mit den zahlreichen Darstellungen von Artefakten. Man braucht nur die Abbildungen zu studieren, allein dies schärft schon den Sinn und das erkennen von MP-Werkzeugen ungemein.


Ich zitiere mal einen Satz von Archfraser:
"Mein" Archäologe ist sich nicht eindeutig sicher ob es sich um einen mittelpaläolithischen Schaber oder um einen schlecht gemachten biface (Faustkeil) handelt.
Zitat Ende
Da führt kein Weg hin, es ist weder ein Schaber noch ein Biface- Faustkeil.
Grüße
Peter

RockandRole

Guten morgen,

Fritz und Peter haben den Nagel mit einem behutsamen Schlag auf den Kopf getroffen. Hier könnte man sogar mit einem großen Hammer kräftig drauf hauen.
So etwas als einen MP Oberflächenfund klar anzusprechen, das würde hier zu Lande einfach keiner machen. Selbst die Quarze aus Rheindahlen, über denen etliche Funde gemacht wurden und die stratifiziert sind, gelten ja nicht als gesichert.

Welches Merkmal gilt denn gerade zu als MP typisch und wird regelhaft zu Herstellung bifacieller Werkzeuge hergenommen? War da nicht so etwas wie Wechselretusche. Ich sehe überhaupt keine Retusche. Oder liegt es an den Bildern, die ja auch schon von Archfraser als schlecht bezeichnet wurden.

Ist schon ne blöde Kombination so ein Stein mit unaussagekräftigen Bildern hier einzustellen, vor allem wenn man erreichen will, darauf eine ernsthafte Antwort zu bekommen.

Ist ja auch nicht böse gemeint, aber ICH sehe HIER nichts.

Liebe Grüße Daniel

gefährliches Drittelwissen

neolithi

Ich danke Peter und Daniel für die klaren Worte.

HG
neolithi

hargo

Die Bildbearbeitung bringt leider nicht viel.

mfg

Kelten111

Zitat von: RockandRole in 02. August 2016, 06:31:10
Guten morgen,

Fritz und Peter haben den Nagel mit einem behutsamen Schlag auf den Kopf getroffen. Hier könnte man sogar mit einem großen Hammer kräftig drauf hauen.
So etwas als einen MP Oberflächenfund klar anzusprechen, das würde hier zu Lande einfach keiner machen. Selbst die Quarze aus Rheindahlen, über denen etliche Funde gemacht wurden und die stratifiziert sind, gelten ja nicht als gesichert.

Welches Merkmal gilt denn gerade zu als MP typisch und wird regelhaft zu Herstellung bifacieller Werkzeuge hergenommen? War da nicht so etwas wie Wechselretusche. Ich sehe überhaupt keine Retusche. Oder liegt es an den Bildern, die ja auch schon von Archfraser als schlecht bezeichnet wurden.

Ist schon ne blöde Kombination so ein Stein mit unaussagekräftigen Bildern hier einzustellen, vor allem wenn man erreichen will, darauf eine ernsthafte Antwort zu bekommen.

Ist ja auch nicht böse gemeint, aber ICH sehe HIER nichts.

Liebe Grüße Daniel



Danke Daniel !!
Das erwähnte ich auch schon .
Mfg  :winke: