Artefakt-Verdacht

Begonnen von Schuhnagel 2, 26. Juli 2023, 09:45:48

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Schuhnagel 2

39mm, Oberfläche glasig glatt, an abgeplatzter Stelle dorsal rau und eher grobkörnig. Quarzit? Rotfärbung, beschädigt durch Hitzeeinwirkung. Ventralseite gibt nichts her, weil nur in Fragmenten erhalten.
Ich sehe Parallelen zu einem Alt-Fund auf der selben Koordinate (der leider nicht weiter beschrieben wurde): Mittelgrat, asymmetrisch, breite Seite konkav, schmale Seite konvex.
Viele Grüsse
Ulrich

thovalo

#1


Moin!


Das Gesteinstück ist verbrannt!
Deshalb ist die innere Struktur so geborsten.


Nach den Bildern erkennen ich keine Ähnlichkeit zu dem gezeichneten Stück.


lG Thomas  :winke:


PS:  schreibe doch bitte immer wo Du suchst oder das Stück herstammt. Dann kann man schonmal klären, ob es sich um Hornstein oder um Feuerstein handelt, ob Du im Norden oder Süden unterwegs bist. Das kostet ein paar Buchstaben mehr, macht den Austausch aber leichter.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

teabone

Hallo Ulrich,

ich gehe davon aus das es  Radiolarit ist, dafür spricht das Bruchverhalten und die Quarzadern.
Die Gegend in der Du suchst würde auch für dieses Material passen.
Artefakte aus Radiolarit sind wegen ihrer Sprödigkeit leider oft  schwer anzusprechen, obwohl ich ein Artefakt nicht ausschließen würde.
Wenn man es selber in der Hand hat ist es leichter zu beurteilen.
In Wien gibt es eine neolithische Abbaustelle, die Antonshöhe, die mit Abschlägen aus Radiolarit übersät ist. Eine Juraklippe, die aus jüngeren Schichten herausragt. Um einigermaßen etwas Brauchbares zu gewinnen wurde viel Material zertrümmert.

Lieben Gruß
Augustin


Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Schuhnagel 2

Antonshöhe... die Geologie scheint absolut vergleichbar mit der, die ich hier im Simmental ablaufe. Vom Materialspektrum her fehlt bei uns der schwarze Radiolarit.
Die Neolithiker glänzen hier in den Bergen durch Abwesenheit. Der Lebensraum passte nicht, und die Qualität des Silex war nicht attraktiv genug, um den Abbau zu rechtfertigen wie ich annehme. 
Von den mesolithischen Fundstellen habe ich den Eindruck, dass man ein bisschen was mitgebracht hat (Hornstein) und sich daneben nach Bedarf bei den vorhandenen Radiolarit- und Quarzitvorkommen bedient hat. Eine eigentliche Abbaustelle zu finden wird wohl schwierig. Aber immerhin bekomme ich bei den Suchgängen an den Ausgedehnten Radiolarit- Vorkommen eine Ahnung, welche Formen die Natur hervorbringt. Das Spektrum ist nicht gross. Fast alles hat parallele Flächen und ist grobkantig
LG
Ulrich