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Begonnen von a.k.a. rentner, 15. April 2011, 21:20:56

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Kelten111

Für mich sieht das erste Stück wirklich sehr nach Leberopal aus :glotz:

a.k.a. rentner

Hej Fredi!
Ich fände Leberopal ja total geil, das wäre ein ungewöhnliches Material für hier.
Aber schau, selbst Plattenhornstein patiniert im selben Boden ganz ähnlich: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38922.0.html
Zudem finde ich die Maserung anders, und mein Stück weist weder Quarzitadern noch porösere Bereiche auf, was mir bei Deinen super Funden (hab mal eben auch den kleinen Fäustel mal wieder betrachtet) auffällt.
M. :Danke2:

Kelten111

Ja scheint so , habe aber auch ein paar Stücke die auch so Homogen wirken wie dein Stück  :glotz:
Auch die Farbe  :-D
Schön ist der aber alle mal :prost:

a.k.a. rentner

#33
Siehe google: Die Steintechnologie des Mousterien , Soressi , Abb. 4f .  Denke ich mir die abgebrochene Spitze und eine  Nachschaerfung, dafuer spricht die Asymmetrie von 4f, hinzu, passt das wie die Faust aufs Auge, oder? Auch von der Chronologie des Abbaus. Glauben die Zweifler mir trotz technologischer und regionaler Naehe immer noch nicht?

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 18. April 2011, 19:48:46
Siehe google: Die Steintechnologie des Mousterien , Soressi , Abb. 4f .  Denke ich mir die abgebrochene Spitze und eine  Nachschaerfung, dafuer spricht die Asymmetrie von 4f, hinzu, passt das wie die Faust aufs Auge, oder? Auch von der Chronologie des Abbaus. Glauben die Zweifler mir trotz technologischer Naehe immer noch nicht?

Hallo Michi,
na sogt da Bayer, 
da ist der Wunsch der Vater des Gedanken!
Trotz chronologischem Abbau und großer technologischer Nähe und Fundvielfalt usw.usw. und Zitaten von Soressi da wird nix draus.

Grüße
Harkonen

a.k.a. rentner

Hm, warum? Ich akzeptiere es ja, doch was sind die Argumente?

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 18. April 2011, 20:13:11
Hm, warum? Ich akzeptiere es ja, doch was sind die Argumente?
Weil das Stück absolut keiner typischen Geräteform des Mousterien entspricht, etwas mehr Mühe gaben sich die Werkzeugmacher  :zwinker: denn schon.
Wenn man sich die Bildfolge ansieht sind doch einige Ansichten vorhanden die ein Werkzeug des Mousterien einfach nicht zulassen können! Wohl kann es sich aber um ein Reststück oder verworfenes Stück aus der Herstellung handeln. Das Material wäre jedenfalls bestens geeignet.

Grüße
Harkonen

Harkonen

Hallo Michi,
aber dass wir uns richtig verstehen,
Mittelpaläolithikum sehe ich schon auch aber halt kein Werkzeug. Schlagmerkmale sind vorhanden, ferner
gibt es allerdings keinerlei Hinweise auf eine abgeflachte Ventralseite (Abschlagsbezogen) und auch sonst ist das Stück etwas unförmig geraten. Zudem ist die Materialfärbung durchgehend gleich, was nicht für eine spätere Schädigung spricht.
Ich denke, kein Facharchäologe würde seine Hand ins Feuer legen und dieses Stück für ein Mousteriengerät erklären.

Grüße
Harkonen


a.k.a. rentner

Das kann ich verstehen. Die Ansprache als Halbkeil waere evtl. zuviel. Gehe ich aber von einer vorhandenen Spitze aus, und dafuer spricht einiges, unterscheidet lediglich die zweite Kantenretusche am Bsp. Eine beidseitige Kantenretusche weist dieses auch nicht auf. Gerne haette ich's zum Zeichnen gen Norden mitgenommen. Dann koennte ich jetzt die Negative zaehlen, und wir harrten einen objektiven Masstab zur Feinheit der Bearbeitung. :winke:

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 18. April 2011, 20:54:59
Das kann ich verstehen. Die Ansprache als Halbkeil waere evtl. zuviel. Gehe ich aber von einer vorhandenen Spitze aus, und dafuer spricht einiges, unterscheidet lediglich die zweite Kantenretusche am Bsp. Eine beidseitige Kantenretusche weist dieses auch nicht auf. Gerne haette ich's zum Zeichnen gen Norden mitgenommen. Dann koennte ich jetzt die Negative zaehlen, und wir harrten einen objektiven Masstab zur Feinheit der Bearbeitung. :winke:

Hallo Michi,
m.E. sprechen Bild 4 und 7 dagegen!
trotzdem ist ja nicht gesagt, dass meine Meinung richtig ist, anderer Betrachter andere Aussagen, was sagen denn die Speziallos drüben?

Gruß
Harkonen

a.k.a. rentner

Waren gut Deine Anmerkungen. Da ich nicht wusste worauf Deine Argumentation beruht, habe ich 30 min ueber die Entstehung der dortigen Geologie  Gegensatz zu einem oestlichen Donaunordzuflussnacbarn nachgedacht. Das war sehr interessant. 5 km oestlichen waere ein MP Fund an der Oberflaeche nicht moeglich, da durch Albwasserabfluss bis ins Subboreal Suesswasserkalke abgelagert wurden. Gottseidank oestlichen, ansonsten waere auch dieser Fund bedeckt worden, und auch der suedliche endpal. Fund aus den 70ern eine Unmoeglichkeit.

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 18. April 2011, 21:12:24
Waren gut Deine Anmerkungen. Da ich nicht wusste worauf Deine Argumentation beruht, habe ich 30 min ueber die Entstehung der dortigen Geologie  Gegensatz zu einem oestlichen Donaunordzuflussnacbarn nachgedacht. Das war sehr interessant. 5 km oestlichen waere ein MP Fund an der Oberflaeche nicht moeglich, da durch Albwasserabfluss bis ins Subboreal Suesswasserkalke abgelagert wurden. Gottseidank oestlichen, ansonsten waere auch dieser Fund bedeckt worden, und auch der suedliche endpal. Fund aus den 70ern eine Unmoeglichkeit.

Habe ich 30 Minuten für das Gestammel gebraucht :dumdidum:
Deine geologischen Talschnitte eine Seite vorher zeigen doch bestens auf was an Ort und Stelle Sache ist.
Du wirst ja den Fundort sowieso im Auge behalten, vielleicht wirds was.
Meine 4 Irgertsheimer Faustkeile kamen ja auch nicht auf einmal, sie kamen auch im Abstand von ca. 20 Jahren auf einer Fläche von ca. 500m² zum Vorschein, keine Abschläge nichts, nur die Faustkeile. Dies war halt einfach lediglich eine Jagdstation.
Damit möchte ich unterstreichen, dass die Flächen die einmal Paläolithikum preisgaben am besten immer wieder begangen werden müssten, auch wenns zäh ist.
Grüße
Harkonen

a.k.a. rentner

Nein, ich saß 30 min ohne Akku in der Tram. Im Zug eben jenen Text gelesen. Je laenger man sich mi der Thematik auseinandersetzt, desto komplexer wird sie. Da spielen dann ploetzlich Fragen wie Technologien und geol. Gegebenheiten eine ganz andere Rolle, bzw man wird sich neuer Problematiken bewusst. Diese aber grenzen die Suchgegenden auch wieder ein. Dann. Weicht man auf den einzig machbaren Acker aus, und muss alle Ueberlegungen noch mal ueberlegen. Und in Momenten wie den falschen ,aber verzeihlichen,Zuordnungen von  Funden zu zeichnungen, lernt man fuers Leben.
M.

Harkonen

wobei ich schon geologische Empfehlungen von Fachleuten für das Blfd gelesen habe die im Endeffekt zu dem was sich vor Ort tatsächlich abspielte völlig und sowas von daneben lagen das ich mich  :kopfkratz: :kopfkratz: :kopfkratz:

Grüße
Harkonen

a.k.a. rentner

Symbiose aus ARGE Donaumoos emanzipierten verstorbenem Heimatforscher und Erdkundemama.

Harkonen

#45
Zitat von: a.k.a. rentner in 18. April 2011, 21:12:24
Waren gut Deine Anmerkungen. Da ich nicht wusste worauf Deine Argumentation beruht, habe ich 30 min ueber die Entstehung der dortigen Geologie  Gegensatz zu einem oestlichen Donaunordzuflussnacbarn nachgedacht. Das war sehr interessant. 5 km oestlichen waere ein MP Fund an der Oberflaeche nicht moeglich, da durch Albwasserabfluss bis ins Subboreal Suesswasserkalke abgelagert wurden. Gottseidank oestlichen, ansonsten waere auch dieser Fund bedeckt worden, und auch der suedliche endpal. Fund aus den 70ern eine Unmoeglichkeit.

Hallo,
was denken denn die Paläolithikfreaks im SSF zu deinem Fundstück, ich gehe mal davon aus, dass Du es dort auch eingestellt hast?
Es wäre ja mal interessant wenn Du die dort gewonnenen Erkenntnisse für uns Paläolithikumlaien hier einbringen könntest!

Grüße
Harkonen

steinsucher

Hallo Forum,

und warum darf dieses Trum nicht ein abgebauter Kern oder Rest eines ehemals großen Rohstofflieferanten sein? Diesen würde ich jetzt aber auch nicht zeitlich einstufen wollen. Zumindest mir eröffnet sich kein Argument für irgendeine zeitliche Einstufung. Aber da bin ich ja wohl etwas schmerzempfindlich im Gegensatz zu anderen Mitforianern.

Guts Nächtle,

der Steinsucher.

a.k.a. rentner

 :prost: einen nicht weiter datierbaren Kern assoziierte ich ebenfalls als erstes. Dann macht mich die Formgebung richtung Spitze stutzig. Und das Teil war ehemals noch spitzer. Manchmal packt einen so ne Euphorie, da wird man blind. Ich werd's Zeichnen, in natura einem Fachmann vorlegen, und mehr koennen wir nicht tun. Lasst mich spekulieren und seid nachsichtig. Unverstaendlich ist mir nur, wie man das Stueck als Geofakt abtun kann....

Avatar11Retirement

Weil mir so nett Glück bei der Bestimmung gewünscht wurde.
Mal die Zeichnungen.
Pi mal Daumen.
Man sieht: Die eine Seite wurde zuerst abgebaut, die Schlagpunkte des Stückes dürften sämtlich ausserhalb gelegen haben.
Die Distanz der Schlagpunkte im Spitzenbereich zur Kante ist wesentlich größer, woraus zu schließen ist, daß die jetzige Form erst durch die Schläge auf der anderen Seite entstand.
Die Schlagpunkte auf dieser Seite liegen alle in Kantennähe, bzw. sind von Feinretuschen überlappt.
Die Graufärbungen zeigen eine plausible Reihenfolge an, nach der die Negative abgebaut wurden, wobei sich nicht berührende Negative bzw. Negative die in keine Zeitliche Reihenfolge zueinanderzusetzen sind, denselben Grauton tragen.
Ähnliches gilt für die Reinenfolge der mit rot gekennzeichneten vermuteten Schlagpunktentfernungen.
m.
PS: Ich hoffe, ich habe keine Formulierung gebraucht, die suggeriert, es handele sich um ein Artefakt.
Ich möchte es wirklich jedem selbst überlassen, ob er dies als Geo.....oder Artefakt interpretiert.
PPS. Schlagpunkt 2 dürfte wesentlich näher an der Kante gelegen haben.