Hallo zusammen  

Dieses Steinchen durften wir letzte Woche bei einer Begehung in Unterfranken auflesen. Diese Werkzeug und/oder Kernform stellt ein Leitartefakt des Aurignacien dar. Das ist die Zeit, als die ersten Homo sapiens sapiens, nach der heutigen Vorstellung, Europa besiedelten und auf die Neandertaler trafen, also die erste Phase des Jungpaläolithikums. Ob der Hersteller des Artefaktes jemals einen Neandertaler gesehen oder jemals in Sagen davon gehört hat, ist natürlich fraglich. Hier gibt es ja vierteljährlich neue Nachrichten, wann sich die Gene vermischt haben.

Auf meiner Darstellung habe ich ihn als Kratzer angeordnet. Die Kappe ist hier ein wenig mit größeren Negativen herausgestellt. Dieses Merkmal findet man öfter an solchen Formen. Das spricht für mich auch für eine, wenn auch vielleicht erst sekundäre Verwendung als Kratzer.

Liebe Grüße Daniel

Hier ein Bild in Fundsituation

Moin Daniel,
ganz toller Fund  . Das insitu Bild ist Klasse, diese Aufnahmen exponenzieren die Sucherfreuden nochmal, zu wissen das zwischen Verlust/ Aufgabe und dem wieder wahrgenommen werden, als Artefakt, von Menschenhand gestaltetes, Zeitläufe die unbegreifbar sind liegen, hat was surreales und erhebendes, für mich Momente die das Motiv zur Suche bilden und den Irrsin bei Schietwetter auf zugigen, lehmlössigen Flächen, einsam seine Bahnen zu ziehen. Durchgefroren, verschlammt bis in die Poren, aber beseelt vom Glück solcherFunde...
Danke und viele Grüsse
Marc

Schöne Sachen, Daniel! Bei uns ists vorbei, fast alles zugewachsen und eingesät, was ich so erreichen kann. Gruss...

Hey ihr beiden

Das hast du sehr poetisch gesagt  Aber das trifft die Sache schon ziemlich gut. Wenn dir der Wind die Tränen aus den Augen treibt und die Hände zu kalt sind um dir eine Zigarette zu drehen. Mit Matsch an den Füßen der schon so hoch ist, als hätte man Plateauschuhe an. Wenn du dir Zeit genommen hast, und nicht auf dem Sprung bist und nicht allzu viele Funde kommen damit dich das JPS nicht ablenkt und du deine Gedanken abschweifen lassen kannst in eine längst vergangene Zeit, gleich einer Meditation. Da spürt man das Leben intensiv.

Leider sind auch bei uns nur noch ganz wenige Äcker frei. Aber ich freue mich schon auf die Maisfelder, die sind oft besonders schön abgeregnet.

Liebe Grüße Daniel

 


Mfg