Steinerne "Diva"

Begonnen von Silex, 06. August 2005, 22:51:04

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Silex

Wenn hier so wenig geht dann rück ich halt mit den "Pretiosen" raus. 200 m vom Fluss, an einem kleinen Bach- Niederterrasse.
Geflügelte Pfeilspitze, Länge  4,6 cm! mit Schaftdorn. Material???  Zeitstellung? Ich bin neu!
Viel aufgehoben hab`ich zwar schon aber dieses Trumm ist "singulär" bei uns. [/b]
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Hei,

sehr schönes Stück! Sowas würde ich ja auch mal gerne finden.

Wennst mich fragst ist es eine beidseitig flächenretuschierte, geflügelte und gestielte Pfeilspitze. Sehr spätes Neolithikum. Ähnlichen Feuerstein gibt es in Mittelfrankreich.

Beste Grüße

RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke Rolfpeter, die Fundstelle lieferte bisher 4 Pfeilspitzen (bzw. Fragmente) und 3 Mahlsteine (Unterlieger)  die in diese Zeit datieren könnten. Die frühesten Keramikfragmente  weisen in die Urnenfelderzeit und während der Hallstattzeit siedelte sich ein "Herrenhof" an selbiger Stelle an. Ein vermutlich älteres Projektil  da unten.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Hier noch einer der  "Unterlieger"  zum Mahlen der Emmer-  Einkorn- Dinkelkörner- vom selben Fundplatz.  es gibt grässliche Arthroseskelette vornehmlich weiblicher Herkunft, die den anstrengenden Arbeitsvorgang voorzugsweise im Kniebereich dokumentieren ... und die abgeriebenen Steinpartikel führten schon bei 20-jährigen zu vollkommen abgeraspelten kauflächen im dentalbereich. Weil die Gesteinskörncchen natürlich übers Mehl im Brot landeten. Das Durchschnittsalter lässt grüßen. Lets mahl!
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Servus  Leute, ... eine Besonderheit der "Diva" wollte ich noch anfügen ... mir scheint es so als ob der "Steinschläger"  sein Kunstwerk um den dunklen Einschluss im "Herzen" des  Abschlags herum fertigte.  Denn da drin steckt irgendein Element. Die Dickenunterschiede zwischen Rand und Kernbereich sind nicht so frappant um diese  Dunkelzone hervorzurufen.   Das nur zu einer evt.  Schöpferidee vor vielen tausend Jahren. Vielleicht geht diese "Idee" zu weit- vielleicht ist es eine Annäherung an die Kreativität eines Neolithikers- vielleicht manifestiert es nur "seine" Angst  labile Bruch- und Arbeitsbereiche im Umfeld des Einschlusses zu touchieren. Aber Gott sei Dank ist das nur eine Hypothese. Denn sie waren bestimmt ganz anders.....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.