Fund aus der Nahemündung

Begonnen von Danske, 19. März 2016, 22:08:59

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Danske

Moin liebe Steinzeitler,

dieses Beil habe ich beim letzten Niedrigwasser aus dem Flussbett der Nahe im Mündungsbereich in den Rhein unweit des Mäuseturms gefischt. Dort bin ich bei Niedrigwasser regelmäßig unterwegs, weil ein kleines Stück flussaufwärts eine Brücke der Römerstraße von Mainz nach Trier die Nahe querte. Bisher habe ich 2 römische Münzen dort gefunden, die ich demnächst bei den Münzen zeigen werde.

Das Beil hat mich etwas überrascht. Zuerst dachte ich, es sei ein natürlich und gleichmäßig geformter Kiesel, aber bei näherem Hinsehen erkannte ich die Beilform. Hier die Maße:

Lange: 70 mm, Breite an der Schneide: 38 mm, Breite Nacken: 11 mm, Dicke Nacken: 26 mm, Größte Dicke: am Nacken

Der Beilkörper ist komplett geschliffen, wohl durch längeren Transport im Flußbett (wobei ich nicht weiß, ob Nahe oder Rhein) ist das Beil schon leicht verschliffen. Sieht man vor allem an der Schneide. Die Farbe ist grau-grün, Foto 5c gibt die tatsächliche Farbe am ehesten wider. Kann mir jemand zum Gestein etwas sagen, soweit es aus den Bildern ersichtlich ist?

Auf den Fotos 5c oben zwischen Daumen und Mittelfinger5f und 5h ist m.E. nach die Stelle als kleiner Absatz auf einer Seite des Beils zu erkennen, wo es geschäftet war. Es handelte sich wohl um eine einfache seitliche Schlingenschäftung.

Eine solche Beilform habe ich hier noch nicht gesehen. Hat jemand eine Idee für eine Datierung?

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

queque

Hallo Danske,
auf den Fotos erkenne ich ein typisches Flussgeröll mit bestechender Form, aber ohne Anzeichen menschlichen Einwirkens.
LG
Bastl

Nanoflitter

Muss ich beipflichten. Gruss...

Danske

Danke für die Einschätzung. Dachte, ich hätte was gefunden. Trotzdem werde ich das Teil in Ingelheim und Mainz auf dem Amt zeigen. Werde mich auf jeden Fall, egal wie es ausgeht, wieder melden.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

queque


RockandRole

Hallo Holger,

Das wäre bei geeignetem Material ein tolles Rohstück gewesen. Brächte man ja nicht mehr so arg viel machen.
Erkennt man denn noch Fundamente von der Römerbrücke? Auf deine Münzen bin ich gespannt!

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Danske

Hallo Daniel,

auch du siehst nichts artifizielles an dem Stück? Verdammt, ich hätte meinen A.... darauf verwettet, dass es ein Beil ist. Bin echt gespannt auf die Meinung der Fachleute vom Amt.

Die Brücke war eine Stein-Holzkonstruktion, steinerne Pfeiler, die auf in das Flussbett getriebene Eichenpfählen ruhten, trugen die Holzbögen. Die erste Brücke wurde gegen 70 n.Chr. zerstört, die zweite datiert aus dem Jahr 77 n.Chr. Reste der Eichenpfähle wurde gefunden.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

dappeler

Schönes Geröll aber leider kein Beil... :besorgt:
Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

RockandRole

Hey Holger

Wenn du dir den Querschnitt anschaust, dann wäre der Nacken viel zu breit. Das ist schon mal ein KO Kriterium.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen