Flintart?

Begonnen von fuchs, 19. Dezember 2009, 23:50:58

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fuchs

Hallo Dagmar,
es wird sich wohl um den hellgrauen belgischen Flint handeln. Jurahornstein kommt in NRW nicht vor, wird wohl auch nicht hier hin gehandelt worden sein.

dagmar.st

Hallo Fuchs,
da kannst Du natürlich Recht haben; wie ungeschickt von mir;
irgendwie bin ich davon ausgegeangen, dass es Jurahornstein überall gibt;
hätte doch besser die Klappe halten sollen;
werde mich bessern !!
L.G.dagmar.st

Mark77

Zitat von: fuchs in 07. Oktober 2010, 10:50:26
Hallo Dagmar,
es wird sich wohl um den hellgrauen belgischen Flint handeln. Jurahornstein kommt in NRW nicht vor, wird wohl auch nicht hier hin gehandelt worden sein.

Hallo Fuchs, diese Aussage würde ich so nicht stehen lassen, da unser Exot "taubenblauer Feuerstein" scheinbar ein Jurahornstein ist. Zudem gibt es Funde in NRW von Jurahornsteinen aus St. Mihiel in Frankreich. So ganz unrecht hat die Dagmer da nämlich nicht. Denn grade diese grauen Farbtöne gepaart mit einer eher groben rauen Körnung sprechen eben häufig für jurassische Verkieselungen! :winke:

Schöne Grüße,
Markus

Harkonen

Zitat von: Mark77 in 07. Oktober 2010, 16:45:59
Hallo Fuchs, diese Aussage würde ich so nicht stehen lassen, da unser Exot "taubenblauer Feuerstein" scheinbar ein Jurahornstein ist. Zudem gibt es Funde in NRW von Jurahornsteinen aus St. Mihiel in Frankreich. So ganz unrecht hat die Dagmer da nämlich nicht. Denn grade diese grauen Farbtöne gepaart mit einer eher groben rauen Körnung sprechen eben häufig für jurassische Verkieselungen! :winke:
Schöne Grüße,
Markus

Hallo Markus,
genau das kann ich so nur bestätigen!! Taubenblau, ins gräuliche :frech: gehend.

Gruß
Harkonen

steinsucher

Zitat von: Harkonen in 07. Oktober 2010, 17:42:18
Hallo Markus,
genau das kann ich so nur bestätigen!! Taubenblau, ins gräuliche :frech: gehend.

Gruß
Harkonen

Hallo Forum,

dann ergibt sich ja zwangsläufig die Frage, ob es denn auch in der Gegend des Feuersteinvorkommens (Hornsteinvorkommens) diese Menge Beilfragmente aus dem Material gibt? Müsste ja wesentlich mehr sein als hier im Rheinland.

Ein Steinsucher.

thovalo

Die Frage habe ich auch!

Sind die Naturtücke groß genug zur Herstellung von Beilklingen in der Länge um 10 - 12 cm und konnten die dann in solchen Mengen hergestellt werden, dass diese Stücke auch in einer einiger Anzahl in das Rheinland, die Niederlande, Belgien und Frankreich ausgetauscht werden konnten?

Eine solche Produktion hätte erstaunlich weit außerhalb des bisher ermittelten engmaschigen Versorgungsnetzes gelegen, das die genannten Bereiche grundsätzlich miteinander verbunden und zu einem kulturellen Miteinander geführt hat.

LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Harkonen

Zitat von: steinsucher in 07. Oktober 2010, 22:32:37
Hallo Forum,

dann ergibt sich ja zwangsläufig die Frage, ob es denn auch in der Gegend des Feuersteinvorkommens (Hornsteinvorkommens) diese Menge Beilfragmente aus dem Material gibt? Müsste ja wesentlich mehr sein als hier im Rheinland.
Ein Steinsucher.


Hallo,
das ist nicht zwangsläufig so,
in unserer Fundgegend in Oberbayern wurde eigentlich fast ausschliesslich Amphibolit zur Beilherstellung verwendet, dies müsste eigentlich weitläufig bekannt sein, dass dies den Hauptunterschied der Beileherstellung von Süd nach Nord ausmacht. Bei über 400 von mir gefundenen Beil und Dechselklingen und noch mehr Bruchstücken  ist nicht ein einziges voll geschliffenes Beil in dem Sinn enthalten. Ansatzweise eine nicht zweifelsfreie bzw. umgearbeitete Dechselklinge mit minimalen Schliffstellen.
Nicht vergleichbar mit den Funden im Norden der Republik.
Gruß
Harkon

steinsucher

Hallo Forum,

das bedeutet, das Material wurde ausschließlich  aus dem Süden exportiert und die lokale Industrie benutzte weiter ein Material, dass auch schon früher Standard war, wenn auch vielleicht nicht so effektiv.

Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

Vielleicht doch ein Rohstoff von hier? Hört sich doch sinnvoll an. Zumal der Stoff auf manchen Fundstellen in großen Mengen vorkommt. Sollte doch dann auch von hier kommen, oder? Kein Wunder bei der Erdgeschichte. Irgendwann brandete hier mal ein Meer während der Kreidezeit mal mehr und mal weniger ans Ufer. Da war nicht nur "Holland in Not", sondern "Land unter". Die Alpen gab es noch nicht. Aber Kieselalgen. Und danach Feuerstein, aber viel später. Ich glaube nicht, dass man nach der Varietät "Belgisch hellgrau (oder taubenblau)" in Süddeutschland suchen muss.

Ein Steinsucher.


Harkonen

Zitat von: steinsucher in 09. Oktober 2010, 00:19:54
Hallo Forum,

das bedeutet, das Material wurde ausschließlich  aus dem Süden exportiert und die lokale Industrie benutzte weiter ein Material, dass auch schon früher Standard war, wenn auch vielleicht nicht so effektiv.

Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

Vielleicht doch ein Rohstoff von hier? Hört sich doch sinnvoll an. Zumal der Stoff auf manchen Fundstellen in großen Mengen vorkommt. Sollte doch dann auch von hier kommen, oder? Kein Wunder bei der Erdgeschichte. Irgendwann brandete hier mal ein Meer während der Kreidezeit mal mehr und mal weniger ans Ufer. Da war nicht nur "Holland in Not", sondern "Land unter". Die Alpen gab es noch nicht. Aber Kieselalgen. Und danach Feuerstein, aber viel später. Ich glaube nicht, dass man nach der Varietät "Belgisch hellgrau (oder taubenblau)" in Süddeutschland suchen muss.
Ein Steinsucher.


Hallo,
das wäre ja auch eine Lachnummer und einfach schier unglaublich, wie sagte nochmal Asterix, so doof sind nur die.............

Gruß
harkonen

rolfpeter

Es gibt Leute, die richtig Ahnung von Feuerstein haben, wesentlich mehr als ich, die haben sich das Material angesehen.
Und die sind zu der Erkenntnis gekommen, daß es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um jurassisches Gestein handelt.

Eine Herkunft aus der Gegend um St. Mihiel, am nördlichen Rand des franz. Jura gelegen, wo die Maas den Jurakalk schneidet, ist nicht auszuschließen.

Aus Dem St. Mihiel Hornstein, der auch untertägig gefördert wurde, hat man nachweislich Beilklingen produziert.
Allerdings sind mir keine derartigen Belege aus dem Rheinland bekannt.

Das soll aber keinesfalls heißen, der taubenblaue Feuerstein wäre bestimmt, das Gegenteil ist der Fall!

Wer sich das Zeugs ansehen will, hier ist es:
http://steine-scherben.de/thema4b.htm#mi

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert