Moin,

ich brauche mal von Euch eine Ansprache oder Hinweis, Erklärung oder Rat. Könnt ihr mir da weiterhelfen ? 
Es ist 8 cm lang, an dem schmalen Bereich 2,5 cm breit, der breite Teil ist 4 cm
Könnt ihr irgendeine "menschliche" Bearbeitung entdecken ?? Die Rostspuren deuten auf Landwirtschaftliche Berührung hin. Hat er dieses Teil so zugerichtet ?

Neben diesem Teil gab es jede Menge Abschläge und ein kleines Klingenbruchstück. Mehr war einfach nicht zu sehen. (Ich brauche dringend Regen und nochmals Regen  )

Gruß
Gabi

Hi,

so ein Teil müsste man in die Hand nehmen können
um Bearbeitungsspuren wirklich zu erkennen und von
späteren Beschädigungen zu unterscheiden.

Mir sieht es zunächst nach einem Korrekturabschlag aus,
der die Stufen auf der Dorsalseite entfernen sollte.
Was hier ja auch gelungen ist.

intentionell und / oder durch Ackergerät wurde das
Bulbusende seitlich verschlankt.

Die ehemalige (angenommene) Schlagfläche sieht verrundet
und strapaziert aus. Dies könnten Gebrauchsspuren sein.

Soweit mein Versuch - ohne Gewähr.

LG

Jan

Moin,

Danke für den Lösungsansatz bzw. Deiner Interpretation.

Ja, wenn man es in der Hand hält, erhält man oft ein anderes Bild von so einem Objekt. Bei so unklaren Stücken lasse ich mich manchmal vom ersten Eindruck leiten, dass es mehr sein könnte als normal. Irgendwie habe ich das Gefühl, es sollte was spezielles werden.

Gruß
Gabi

Ich tendiere zu Feuerschlaeger. Die lateralen Narben auf Projekt 1 jpg sind heftig. Auch das  Foto Projekt 2 zeigt dorsal eine seitliche Aussplitterung. Darueber hinaus das verrundete Proximalende, was vielleicht noch gegen den Gebrauch mit Feuerstahl sprechen wuerde. Letztendich aber nur ein Bauchgefuehl 

mfg

Moin,

Feuerschläger ist ein guter Gedanke !

Im distalen Bereich kann ich keine Bruchkante erkennen, dass das Stück also länger gewesen sein könnte. Ich hatte nämlich erst einen anderen Gedanken, den ich aber wieder verworfen hatte.
Wenn Alt- und Neuzeit aufeinander treffen bin ich immer recht unsicher.

Als Feuerschläger und in dieser Größe würde er gut in der Hand liegen, wobei man da ja nicht nach gehen soll. (Man selber interpretiert viel zu viel in ein Teil hinein.  )

Gruß
Gabi

Zitat von: Wiesenläufer in 03. Juni 2018, 14:23:54
Moin,

ich brauche mal von Euch eine Ansprache oder Hinweis, Erklärung oder Rat. Könnt ihr mir da weiterhelfen ? 
Es ist 8 cm lang, an dem schmalen Bereich 2,5 cm breit, der breite Teil ist 4 cm
Könnt ihr irgendeine "menschliche" Bearbeitung entdecken ?? Die Rostspuren deuten auf Landwirtschaftliche Berührung hin. Hat er dieses Teil so zugerichtet ?

Neben diesem Teil gab es jede Menge Abschläge und ein kleines Klingenbruchstück. Mehr war einfach nicht zu sehen. (Ich brauche dringend Regen und nochmals Regen  )

Gruß
Gabi

Hallo Wiesenläufer, hallo Forum, eigentlich kann man zu diesen Bildern nicht viel beitragen. Ja, es ist Feuerstein und nein, Feuerschläger wohl nicht. Da würde man andere Merkmale erwarten. Die Rostspuren sind auch offensichtlich. Aber ich habe da noch ein anderes Problem. Du fragst nach Ansprache, Hinweis oder Erklärung. Ich glaube, es gibt hier im Forum viele, die Dir helfen möchten. Aber ohne zu wissen, wo ungefähr (Fundstelle muß man nicht offenlegen) dieses gute Stück unter welchen Umständen und mit welchen Begleitfunden aufgetaucht ist, kann man da eigentlich nur raten. Es würde helfen einzugrenzen, Material einzuordnen usw. Es gab hier sogar mal eine Karte im Forum, auf der die Suchgebiete der Mitglieder gezeigt wurden. Soweit möchte ich heute gar nicht mehr gehen. Aber es ist auch nicht möglich ohne irgendwelche Angaben Aussagen zu machen. Kein Vorwurf, nur ein Rat.

Gruß, Fritz.

Moin Fritz,

natürlich hat Du Recht. Manchmal denke ich nicht dran, dass hier im Forum User von überall her vertreten sind. 

Mein Suchgebiet ist das nördliche Mecklenburg und als Begleitfunde sind bisher nur Abschläge ( hatte ich erwähnt  ) und etwas geglühter Flint aufgetaucht. Der Boden ist ein (ausgetrockneter) Sandhang mit Rübenbepflanzung, die Aufgrund der Trockenheit noch recht klein sind und der Acker daher halbwegs gute Sichtbedingungen liefert. Viele der Abschläge haben eine weiße Patina, darunter ist ein Abschlag mit "Schliff". Dürfte sich damit im Bereich der Jungsteinzeit (grob eingegrenzt) bewegen.

Gruß
Gabi

Guten Morgen!  


Wie weiter Oben schon klar erkannt ein Korrekturabschlag der gestaffelte hinge-fractures am Kernstein beseitigt hat. Die lateral ausgelösten Negative sind unregelmäßig und zeigen eine Rostspur. Damit kann man davon ausgehen, dass dort ein Eisengerät enlang gezogen bzw. angeschlagen ist, was nach meiner Ansicht nichts mit einer steinzeitlichen Verwendung und Entstehung zu tun hat. Bei solchen Abfallstücken der Steinbearbeitung macht es wenig Sinn mehr hinein zu interpretieren als schlicht erkennbar ist. Nach den Bildern kein typologisch relevantes Artefakt mit keinen Gebrauchsspuren, sondern ein Stück Debitage das einen langen Weg hinter sich gebracht hat. Allerdings ist das ein guter Beleg für einen Korrekturabschlag!

Meine Empfehlung ist Silexartefakte auch komplett gedreht zu zeigen, denn nicht jeder hat ein Laptop den man insgesamt mal "auf den Kopf" stellen kann.



lG Thomas

Moin,
wie meinst Du es mit "komplett gedreht " ?
Habe alle vier Seiten und jeweils Detailaufnahmen gemacht.
Unten nach oben?

Gruß
Gabi

Zitat von: Wiesenläufer in 09. Juni 2018, 14:04:38
Moin,
wie meinst Du es mit "komplett gedreht " ?
Habe alle vier Seiten und jeweils Detailaufnahmen gemacht.
Unten nach oben?

Gruß
Gabi

Der Schlagpunkt ist auf dne Bildern immer noch Unten ausgerichtet.
Ich meinte, die Dorsalpartie auch einem dem entgegen hinzulegen,
den Schlagpunkt nach Oben 


Ist das so besser verständlich?

Bukbus/Schlagpunkt nach Unten ist wissenschaftlich total korrekt, aber zumindest MEINE Augen orientieren sich auch an variabelen optischen Wahrnehmungen. 

Ok, Thomas,

werde ich beim nächsten Mal dran denken. 

Gruß
Gabi

Merci