Feuersteinklinge mit Birkenpechresten?

Begonnen von animus, 03. April 2020, 18:35:54

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animus

Hallo zusammen

Bei dieser Feursteinklinge habe ich die Vermutung, dass es sich bei den Anhaftungen um Birkenpech handelt. Dreck ist es jedenfalls nicht, dazu ist es zu fest. Außerdem passt die Verteilung, wenn man die Klinge als Sicheleinsatz anieht. Habe eine heiße Nadel an die Anhaftungen gehalten, geschmolzen ist da aber nichts. Hatte hier im Forum gelesen, dass man das als Test machen kann. Trotzdem ist für mich Pech die naheliegendste Erklärung.

Was meint ihr dazu?

Fundort: Acker, Mitte Sachsen-Anhalt, mehrphasiger Siedlungsbereich von LBK bis RKZ.

Daniel

queque

Ist vielleicht was Mineralisches, Mangananhaftung?
Viele Grüße
Bastl

Nanoflitter

Ja, wenns nicht schmilzt, vermutlich kalkhaltige Anhaftung. Gruss..

Danske

Sieht nach Limonit aus :glotz:

Birkenpech würde ich eher ausschließen.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

thovalo

Zitat von: animus in 03. April 2020, 18:35:54
Hallo zusammen

Bei dieser Feursteinklinge habe ich die Vermutung, dass es sich bei den Anhaftungen um Birkenpech handelt. Dreck ist es jedenfalls nicht, dazu ist es zu fest. Außerdem passt die Verteilung, wenn man die Klinge als Sicheleinsatz anieht. Habe eine heiße Nadel an die Anhaftungen gehalten, geschmolzen ist da aber nichts. Hatte hier im Forum gelesen, dass man das als Test machen kann. Trotzdem ist für mich Pech die naheliegendste Erklärung.

Was meint ihr dazu?

Fundort: Acker, Mitte Sachsen-Anhalt, mehrphasiger Siedlungsbereich von LBK bis RKZ.

Daniel

Wenn nichts schmilzt ist es nicht Birkenpech. Das kann man dann ganz klar kann so sagen!

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

animus

Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich war mir so sicher, weil auch die Verteilung der Anhaftungen so gut gepasst hat. Ist ja genau in dem Bereich wo man es erwarten würde, wenn die Klinge in eine Sichel eingesetzt wird.

Limonit scheint es aber nicht zu sein, ist zumindest nicht magnetisch.

Daniel

Danske

Zitat von: animus in 04. April 2020, 15:31:22

Limonit scheint es aber nicht zu sein, ist zumindest nicht magnetisch.

Daniel

Limonit wird nur nach längerem Erhitzen magnetisch und verliert seinen Magnetismus bei Abkühlung wieder.

LG...
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

animus

Zitat von: Danske in 06. April 2020, 08:21:24
Limonit wird nur nach längerem Erhitzen magnetisch und verliert seinen Magnetismus bei Abkühlung wieder.

LG...

Es gibt doch diese Limonitkügelchen, sind die nicht auch magnetisch?  :kopfkratz:

Daniel

Danske

Zitat von: animus in 06. April 2020, 12:45:13
Es gibt doch diese Limonitkügelchen, sind die nicht auch magnetisch?  :kopfkratz:

Daniel

Meinst du die Kugeln, die in der Steinheilkunde Verwendung finden? Ich glaube nicht, dass die magnetisch sind, die werden nur mittels anderer Steine "ent- und wieder geladen", wenn man der Steinheilkunde Glauben schenken will.

Ich habe einige Artefakte mit Limonitanhaftungen, selbst ein Neodym zeigt da keine Anziehung.

LG Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

animus

Steinheilkunde ist meiner Meinung nach Unsinn. Aber Limonitkugeln entstehen doch auf natürliche Art. Vielleicht bin ich dann da aber auch falsch informiert, dass die magnetisch sind. Ich meine solche Kügelchen wie in diesem Beitrag die erste Scherbe
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,74501.0.html

Meinen Recherchen nach sind Limonitkügelchen bisher die beste Erklärung für mich. Aber wenn die nicht magnetisch sind, was diese Kügelchen in der Scherbe sind, kann das wohl nicht stimmen.

Daniel

Danske

Hallo Daniel,

Raseneisenstein oder -erz hat einen mehr oder minder hohen Eisengehalt und kann daher auch mehr oder weniger magnetisch sein, darf aber nicht mit seinem mineralischen Hauptbestandteil Limonit verwechselt werden, der auch als Brauneisenstein oder -erz bezeichnet wird.

Limonit ist nicht bzw. nur ein erhitztem Zustand leicht magnetisch.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Steinkopf

Thomas schreibt:

"Wenn nichts schmilzt ist es nicht Birkenpech. Das kann man dann ganz klar kann so sagen!"
Bei frischem Pech sicherlich. Aber ob das nach einigen tausend Jahren nocht stimmt, weiß ich nicht.

LG

Jan

thovalo

Zitat von: Steinkopf in 07. April 2020, 13:25:42
Thomas schreibt:

"Wenn nichts schmilzt ist es nicht Birkenpech. Das kann man dann ganz klar kann so sagen!"
Bei frischem Pech sicherlich. Aber ob das nach einigen tausend Jahren nocht stimmt, weiß ich nicht.

LG

Jan

Da stimmt das auch!  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinkopf

#13
Hey,

über die Bestimmung von Birkenpechresiduen an Artefakten gibt es einen Artilel
unter                          https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Birkenpech
Dort sind Untersuchungsmethoden und weitere seriöse Quellen genannt.

Frohe Ostern!

Jan