Felsgesteinbeil (Mittelneolithikum)

Begonnen von szeletien, 13. Mai 2009, 19:54:55

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

szeletien

Hallo Forum, hallo Freunde

Einen weiteren Fund aus einer kürzlich eingestellten Fundstelle (Klingenendkratzer) kann ich Euch hier vorstellen. Es ist ein Steinbeil mit einer mittelständig angelegten Schneide. Der Querschnitt ist Oval und die Form Trapetzförmig. An einer der beiden Lateralseiten sind deutlich Pickspuren und Zurichtung zu erkennen. Auch die Schneidenpartie ist in einem hervorragenden Zustand erhalten (sehr selten). Die Herkunft und Gesteinsart dieses Kunstwerks konnte ich leider nicht bestimmen. Vielleicht kennt jemand dieses Gestein. Die Maße sind L.7,5cm - B.4,5cm auf 3cm auslaufend und die D.1,7 cm. Begleitfunde sind verzierte Bandkeramische (SOB) Keramikscherben. Weitere Funde folgen.... bis bald..

Grüße Szeletien

Kelten111

Hallo Jürgen :winke:
Wieder ein schönes Beil :zwinker:
Aus diesem Stein habe ich auch eins ,und weiß auch nicht was für eine Gesteinart das sein soll!!! :kopfkratz:

Silex

Sagenhafte Schneidenpartie.
Material ist mir auch noch nicht untergekommen
Gratuliere, Szeletien
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Marienbad

....Moin Szeletien, :winke:

mein Glückwunsch  :super: das gute Stück kommt wohl gerade aus der Steinschmiede :-D
Es ist erstaunlich wie erhaben und unversehrt die Schneide ist, wurde das Beil ergraben oder frei
gepflügt? Das Material ist auch mir unbekannt :glotz:

Gruss Manfred

Der Wikinger


Wirklich ein tolles Gerät, Glückwunsch !!!  :super:

arriba

Schönes Teil  :super:  Für mich sieht das  eher aus wie was Flint-Silex-Hornsteiniges oder wie auch immer ihr es dort unten schipmft  :zwinker:   :engel:

:winke: Rikke

Sprotte

Hallo,

zur Gesteinsart: Sind die weißen Flecken Einsprenglinge (d.h. Einkristalle) von Feldspat. Dann könnte es vielleicht ein Porphyr sein (?)

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

rolfpeter

Servus,

das sind ja wirklich prächtige Funde!
Auf den ersten Blick würde ich das Material als Quarzit ansprechen; wären da nicht der kubischen Hohlraum unten links auf "lateral 2". Das sieht aus wie ein ausgewittertes Pyrit-Kristall, eigentlich untypisch für Quarzit. Auch der muschelige Bruch auf dem 1. Bild ist untypisch.
Ist die Scherbe wirklich LBK? Das Linienmuster, begleitet von einer Stichreihe ist zumindest bei uns im tiefen Westen unbekannt. Umgekehrt würden Linienbänder, ausgefüllt mit Stichreihen sehr wohl in die Bandkeramik passen. Aber vielleicht gibt es ja regionale Unterschiede.
Wenn es zusammen mit der Beilklinge gefunden wurde, dann könnte es doch Mittelneolithikum sein - oder?

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

osman.herberger

Hallo RP,

wegen der Scherbe hast Du, glaub ich, was missverstanden. Die Scherbe ist nicht LBK, sondern SOB, welches für Südostbayerisches Mittelneolithikum steht, eine Phase, die in Südostbayern parallel zur Stichbandkeramik verlief, also 4.900-4.500 v.Chr.
Diese Phase ist auch unter dem Begriff "Oberlauterbacher Gruppe" bekannt.

Liebe Grüße


Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

szeletien

Zitat von: osman.herberger in 14. Mai 2009, 16:05:36
Hallo RP,

wegen der Scherbe hast Du, glaub ich, was missverstanden. Die Scherbe ist nicht LBK, sondern SOB, welches für Südostbayerisches Mittelneolithikum steht, eine Phase, die in Südostbayern parallel zur Stichbandkeramik verlief, also 4.900-4.500 v.Chr.
Diese Phase ist auch unter dem Begriff "Oberlauterbacher Gruppe" bekannt.

Liebe Grüße


Stefan


Danke Stefan für Deine richtigstellende Antwort." Oberlauterbacher" Gruppe ist auch meine Einschätzung.

Grüße Jürgen

szeletien

Zitat von: Sprotte in 14. Mai 2009, 10:13:51
Hallo,

zur Gesteinsart: Sind die weißen Flecken Einsprenglinge (d.h. Einkristalle) von Feldspat. Dann könnte es vielleicht ein Porphyr sein (?)

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

Hallo Sprotte

Vielen Dank für Deine Antwort. Du hast genau hingeschaut, es ist ein Albitfelsit-Porphyr aus Bottensee (Ostsee - Finnland). Hab eine Internetseite gefunden mit Nahaufnahmen von diesem Gestein. Hier noch ein paar Bilder dazu.

Viele Grüße
Szeletien