Hübsches Messer aus der Schweiz

Begonnen von Fuchs, 15. Mai 2021, 21:58:04

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Fuchs

Mein bisher grösstes 😀

Steinkopf

Hallo,

sowohl hübsch als auch sehr gut erhalten.
Eindrucksvoll bebilderte Fundstory!

LG
Jan

hargo


thovalo


Guten Abend !

Diese Form nennt man in der Archäologie "Klinge", eine Grundform aus der man dann weiter die verschiedensten Geräteeinsätze anfertigen konnte.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Fuchs

Hallo zusammen
Bin ja nur ein bescheidener, Lesefunde-Sammler und Laie.
Als Klinge würde es ansprechen, wenn's nur ein nicht weiter bearbeiteter Abschlag wäre.
Da das vorliegende Stück jedoch schöne, klare Retuschen aufweist, habe ich es als "Messer" angesprochen, aber ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren und lerne dazu.
Liebe Grüsse

hargo

#5
Richtig!
Die Grundform (Klinge) wurde bereits modifiziert. Es handelt sich also um ein Gerät.
Vermutlich schneidende Funktion.
Keine Ahnung, ob man es deshalb als Messer bezeichnen kann.

mfg

thovalo

#6
Zitat von: hargo in 17. Mai 2021, 00:21:19
Richtig!
Die Grundform (Klinge) wurde bereits modifiziert. Es handelt sich also um ein Gerät.
Vermutlich schneidende Funktion.
Keine Ahnung, ob man es deshalb als Messer bezeichnen kann.

mfg

Guten Tag und ein interessantes Thema!

Als "Messer" wird ein Kompositgerät mit dazugehöriger Schäftung und Befestigungesmittel (ein Kleber oder moderner Stahlstifte) für die aus Metall bestehende Klinge in der Schäftung bezeichnet.

Klingen aus Stein sind Grundformen mit möglichst parallel verlaufenden Seitenkanten. Die sind grundlegend auch ohne Modifikation schneidend, deswegen aber noch keine "Messer"Klinge sondern eine Klinge als definierte Grundform der Steinbearbeitung.

Wenn eine Steinklinge modifiziert ist, muss man schauen wie man diese Modifikation dann näher interpretieren kann (über eine Gebrauchsspurenanalyse und ggf, . auch über experimentelles Arbeiten).

Besonders prominent und auffällig sind die jungneolithischen "Spitzklingen", mit denen man "schneidend", "schabend", "ziehend", "spanabhebend" und bohrend arbeiten kann. Dazu sind nur sehr selten Schäftungen erhalten. Dann wird von einer "geschäfteten Spitzklinge" gesprochen und nicht von einem "Messer".

Wissenschaftlich werden eher die Funktionen beschrieben. "Messer" ist ein moderner und festgelegter Begriff für gefasste Metalleinsätze (inzwischen gibt es auch solche aus spezieller Keramik), der aber nicht wiederspiegelt was mit einer Klinge in der Steinzeit möglich gewesen ist und was nicht.

In der Archäologie arbeitet man beschriebend und über die Beobachtng von Gebrauchsmerkmalen, die bei gleichen Formen durchaus auch sehr unterschiedlich sein können.


lG Thomas  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Fuchs

Grüezi miteinander
Das nenn ich mal ne Erklärung!! 👍
Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Silvan

RockandRole

Grüatsi  :-)

Ganz wertungsfrei kann man das Teil wohl als lateralretuschierte Klinge bezeichnen.  :winke: Das ist auch ein tolles Stück.

weiter so und liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen