Hallo Leute,

dieses Jahr läuft es gut mit den fast vollständig erhaltenen Teilen von vorgeschichtlichen Mahl- oder Schleifwerken. Der hier lag über einen Grenzstein. Ich habe ihn dann so frei gelegt, damit man ihn auch ohne archäologisch relevante Auflage sieht. 
Es ist ja ein kleiner, also was ist es denn nun. Ein Läufer oder ein Unterlieger oder gar ein Schleifstein? Von der Krümmung her doch eher ein Unterlieger/Schleifstein   

liebe Grüße Daniel

Feiner Oberlieger

Ja, ein schöner Läuferstein. Wieviel wiegt denn der Brotlaibförmige?
(Und ich dachte schon, du hättest ein komplettes Brotlaibidol gefunden https://de.wikipedia.org/wiki/Brotlaibidol .)
Sven

Es ist, wie bereits festgestellt ein Läufer und kein Unterlieger! 

Hallo Leute,

OK, bin überzeugt. Das Stück wiegt etwa 3,8 KG und das Rohmaterial ist ein quarzitisch gebundener Sandstein. Der soll im Steigerwald zu haben sein, das ist nicht weit entfernt, aber mit den Mitteln von damals eine ganz schöne Schlepperei.

Oha, so ein Brotlaib ist auch was tolles. Als Lesefund aber wegen der Weichheit leider wohl eher selten 

Liebe Grüße Daniel

Moin Daniel,
da stimmt doch etwas nicht. wenn das ein konkaver Läufer ist, hätte der Unterlieger eine konvexe Oberfläche. Da würde das Mahlgut doch runterrutschen.
Da Das Objekt aus quarzitisch gebundenem Sandstein besteht gehe ich eher von einem Schleifstein aus, denn Mahlsteine bestehen in der Regel aus grobkörnigem Material.
Gruß Klaus

Zitat von: steinwanderer in 19. September 2021, 07:35:03
Moin Daniel,
da stimmt doch etwas nicht. wenn das ein konkaver Läufer ist, hätte der Unterlieger eine konvexe Oberfläche. Da würde das Mahlgut doch runterrutschen.
Da Das Objekt aus quarzitisch gebundenem Sandstein besteht gehe ich eher von einem Schleifstein aus, denn Mahlsteine bestehen in der Regel aus grobkörnigem Material.
Gruß Klaus

Moin Klaus,

das ist der Sinn der Sache.

Der Unterlieger ist in Längsrichtung konkav, quer aber konvex. Der Läufer ist demnach quer konkav, in Laufrichtung allerdings plan oder nur schwach konvex. Das Mahlgut rutscht seitlich vom Unterlieger, die Reibfläche bleibt sauber. Bei längerem Gebrauch arbeitet sich der Läufer mittig ab und die Enden stehen seitlich über dem Unterlieger, wodurch der Läufer wie auf einer Schiene gleitet.
Diese Form entspricht dem Typ A in der Dissertation Kegler-Graiewski. https://kups.ub.uni-koeln.de/2160/1/Dissertation_Kegler-Graiewski.pdf

LG
Holger

OK, Holger.

Hallo Leute,

steht da nicht, dass so ein Bild entsteht, wenn der Unterlieger schmaler ist wie der Läufer? Typ A hat hier auch einen apprupteren Umbruch. Kann das wirklich sein? 

liebe Grüße Daniel

Zitat von: RockandRole in 20. September 2021, 20:36:08
Hallo Leute,

steht da nicht, dass so ein Bild entsteht, wenn der Unterlieger schmaler ist wie der Läufer? Typ A hat hier auch einen apprupteren Umbruch. Kann das wirklich sein? 

liebe Grüße Daniel

Hallo Daniel,

das ist richtig, Unterlieger schmaler als Läufer. Kannst du das für dein Stück, was für mich, und da schließe ich mich der Mehrheit hier an, ein sehr schöner Läufer ist, aufgrund von Schliffspuren ausschließen? Was meinst du mit abrupterem Umbruch?

Hier noch die Audführungen von Birgit Gehlen im Floss. https://www.academia.edu/2335135

Es wird vielleicht auch Mühlen mit in Längsrichtung konkaven Läufern gegeben haben, bei denen die Breite der Unterlieger und die Länge der Läufer gleich waren.

LG
Holger

Hallo Holger,

meiner Meinung nach, gehen die Schliffspuren quer zur Längsachse. Das würde dann so passen. Ich fand die Zeichnung nur nicht ganz passend, weil die Stellen, welche über den Unterlieger ragen so scharf abknicken. Bei mir ist das ja rund, aber der Radius wird deutlich kleiner, das ist schon wahr 

Danke noch einmal und liebe Grüße
Daniel