Ein Farbstein aus Hämatit mit einer doch recht außergewöhnlichen Facettierung fiel mir heute in die Hand. Auch das dicke Ende hat noch eine Facette. Also ziemlich vollständig. Warum so außergewöhnlich differenzierte Formen bei Farbsteinen auftreten, erschließt sich mir nicht. Zufall durch Abreiben? Langsam zweifle ich daran. Gruss...

Hallo Nano

Wieder ein schönes Fundstück  mir fällt auf, dass die Teile bei dir relativ gehäuft auftreten!?! Wenn es um eckige Teile geht, kann das durchaus an der Form des Rohmaterials liegen.
Bei diesem Stück könnte man durchaus einmal diskutieren. So ein flaches Stück zu schleifen um einfach nur Farbe zu gewinnen, halte ich mehr als nur unständlich.

Auf diesem Acker, ca. 4ha, gab es schon 5 Farbsteinbelege, viele Amphibolitfragmente und ansonsten jede Menge übliches von LBK bis Rössener.
Die Gestaltung, falls man es so nennen darf, von Farbsteinen, finde ich auch diskussionswürdig. Gruss und Danke..

Zitat von: Nanoflitter in 09. Januar 2016, 17:57:58
Auf diesem Acker, ca. 4ha, gab es schon 5 Farbsteinbelege, viele Amphibolitfragmente und ansonsten jede Menge übliches von LBK bis Rössener.
Die Gestaltung, falls man es so nennen darf, von Farbsteinen, finde ich auch diskussionswürdig. Gruss und Danke..

Wenn man mit Kreide auf der Straße malt kommen durchaus auch facettierte Stücke heraus die für sich schon wieder künstlerisch gestaltet erscheinen. An diesem Farbstein finde ich nicht ungewöhnliches. Er ist weit abgearbeitet und blieb dann "übrig" oder kam in eine Bestattung die inzwischen hochgepflügt und zerstört worden ist.


PS: gehört zum "üblichen " der Rössener Kultur dort auch eindeutig ansprechbare Rössener Keramik? Die ist als Lesefunde nur sehr selten zu sehen. Meist werden nur ideal restaurierte Stücke in Museen gezeigt.

lG Thomas 

Dank dir Thovalo! Eindeutige Rössener Keramik ist bis jetzt noch nicht. Nur größere, teilweise gelochte Amphibolite, die über Dechsel hinausgehen, schieb ich denen in die Schuhe. Bei den Farbsteinen hab ich so das Gefühl, das diese teilweise als temporäre Geräte geschliffen wurden. In diesem Fall evtl. eine Ahle, in einem anderen schneidend. Wenn man schon mal "schleift", kann man der Hämatit-Ressource auch gezielt eine Form geben, die dann eine sekundäre, bis zum vollständigen Verbrauch temporäre Verwendung finden kann. Aber das ist nur Spekulation. Gruss...

Zitat von: thovalo in 09. Januar 2016, 19:03:21

Wenn man mit Kreide auf der Straße malt kommen durchaus auch facettierte Stücke heraus die für sich schon wieder künstlerisch gestaltet erscheinen. An diesem Farbstein finde ich nicht ungewöhnliches. Er ist weit abgearbeitet und blieb dann "übrig" oder kam in eine Bestattung die inzwischen hochgepflügt und zerstört worden ist......

So einfach wie richtig

Guten morgähn 

Das mit der Kreide ist schon ein guter Vergleich, aber.....Kreide ist viel weicher, und es kann in einem Stadium, welches man nicht mehr so gut greifen kann, viel besser und schneller in flache Stücke geschliffen werden.
Wer schon einmal mit Hämatit gearbeitet hat, kann bestätigen, dass das gar nicht so schnell geht bis man eine glatte Fläche erzeugt hat. Natürlich kann ja alles Zufall sein, aber es muss ja auch nicht alles intentionell zu einem Werkzeug geschliffen worden sein.
Warum nicht intentionell zu geometrischen Formen geschliffen.    beweisen lässt sich das natürlich nicht.

Alles eine Sache des Glaubens    aber das Hämatitbeil beweist ja, dass es schon eine ´Verwendung´ neben den Farbsteinen gegeben hat.

liebe Grüße Daniel