(End)neolithische Keramik und die lithischen Beifunde

Begonnen von thovalo, 01. Juni 2010, 19:56:46

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thovalo

Erst einige Beispiele der Keramik (immer nur ein Exemplar/Belegstück von mehreren)


Bild 1: Randfragment mit leicht ausgelegten verdickten und abgerundeten Rand mit Fingertupfendekor auf dem äußeren Randumlauf

Bild 2: Im inneren Randumlauf durch Kerbungen dekoriertes Becherfragment

Bild 3: fingertupfendekorierte Wandungsfragmente

Bilder 4-5: mit Fingerkniffen dekoriertes Fragment, vermutlich eines "Riesenbechers"

Bild 6: Fragment eines kurzen Henkels

Bild 7: Bodenfragmente (es handelt sich um Flachbodengefäße)

Bilder 8-9: Fragment mit einem Winkel in Schnurverzierung von einer bauchigen Amphore

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#1
 :-)

Bilder 1-3: Großklinge aus Feuerstein der Varietät Rijkholt/Spiennes (Länge: 11.2 cm)

Bilder 4-6: Fragment eines gebrochenen flachen Gerölls aus einer geschieferten Gesteinvarietät (Länge noch 4.7 cm)

Es handelt sich möglicherweise um eine im Verlauf der Bohrarbeiten durch zu starken Druck zerbrochene Vorarbeit einer Armschutzplatte.

Bilder 7 - 10: zu einer Schneide hin angeschliffenes kleines Schieferstück (Länge noch 3cm)


Alle drei Artefakte, auch die beiden ungewöhnlichen Fundgelege der möglichen Armschutzplattenvorarbeit und das kleine zu einer Schneide hin angeschliffene Schieferstück, sind für endneolithische Fundensemble charakteristisch, im Rheinland aber in dieser Zusammensetzung und dazu noch mit keramischem Belegmaterial, höchst außergewöhnlich.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#2
........... und der in diesem zeitlichen Fundzusammenhang absolut stimmige Projektiltyp! (Länge noch 2.9 cm)

Die unmittelbare Spitze und ein Flügelende sind abgebrochen



LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

queque

Lieber Thomas,

schön und interessant. Datierst Du die Keramik, vor allem die Wandstücke, aufgrund des Fundzusammenhangs oder aufgrund der Magerung, Ware etc.?
Habe eigene Stücke, die Deinen sehr ähnlich sind, die ich jedoch wegen der (Fund-)zusammenhänge eher in die frühe Eisenzeit gepackt habe.
:nixweiss:
Gruß
:winke:
Bastl

Silex

Danke, Thovalo, für das interessante Bilderbüchlein.
Ist die schnurkeramische Ware bei Euch auch so hart gebrannt?

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

thovalo

#5
@ Bastl

Wir sehen uns ja die Tage! (Hoffentlich!?) dann zeige ich Dir die hier abgebildeten Stücke. Sie unterscheiden sich gravierend von eisenzeitlicher Keramik. Die Wandungsstücke lassen sich durch die Randformen, die Härte des Scherbens und die Magerungsmasse zuordnen. Zum Glück sind hier auch etliche Randfragmente erhalten.

Ich hänge hier nochmal zwei Bilder eines Randstücks in Nahaufnahme an! Wenn das dann immer noch Deinen Funden entspricht ..............



@ Edi

"Knallhart gebrannt" wäre der Ausdruck den ich verwenden würde. Da bröckelt gar nichts.
Das Amphorenfragment ist im Scherben etwas weicher aber auch deutlich feiner gemagert!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.