Einige Fundbeispiele vom letzten Lauf

Begonnen von thovalo, 18. Februar 2020, 17:45:27

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thovalo


Guten Tag!

Leider komme ich kaum mehr dazu bei laufenden Fundaufkommen Beispiele der gefundenen Artefakte zu posten. Heute kommt das mal hin weil mich die Erkältungswelle gut mitgenommen hat. Vor drei Wochen konnte ich am Rhein bei einer Begehung etliche Artefakte auflesen, von denen ich hier nur eine Übersicht geben kann. Die Maße der Fundstücke kann ich aktuell leider nicht mitliefern, da ich die Funde an anderer Stelle aufbewahre.


Neben Silex- und Felsgesteinartefakten fanden sich auch umfangreiche Mengen urgeschichtlicher und merowingerzeitlicher Keramik von zwei auf dem Flurstück liegenden Hofesstellen des 6. bis frühen 8. Jhs. n. Chr.

Auf dem dritten Photo mit den Felsgesteinartefakten unten rechts das Bruchstück einer Felsgesteinbeilklinge das sekundär und an beiden Schmalenden intensiv als Schlagstein verwendet wurde. links daneben ein walzenförmig abgearbeiteter Schlagstein aus feinkörnigen Quarzit Sonst Fragmente von Mahlsteinläufern mit Arbeitsflächen und zwei Stücke von Quazitplatten die wohl noch am Anfang des Gebrauchs als Schlefunterlagen befanden. Das Spannende ist, dass von dem Fundbereich bereits mehr als hundert Fragmente von zumeist zertrümmerten Mahlsteinen vorliegen, allerdings bereits auch beim LVR, sodass ich hier keine Anpassungen vornehmen kann. Solche Anpassungen, im übrigen auch von Schlagsteinen, gelangen bereits vielfach in den vergangenen 15 Jahren, die ich das Fundgelände bereits prospektiere.

Schön ist, das ich dort einen Läufer auch vollkommen unbeschädigt auflesen konnte. Entweder hatte man dort lange gesiedelt oder man tauschte die Mahlsteine von diesem zentralten Siedlungegelände in das weitere Umland aus.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Eine für das Fundgelände recht kleinformatige und noch kaum in Gebrauch genommene spitzklinge aus Feuerstein vom Rijckholttyp.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

 

Die abgebrochene Distalpartie einer breiten Spitzklinge aus Feuerstein vom Valkenburgtyp.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Der Beleg einer sekundären Kernkantenklinge aus Feuerstein vom Rijckholttyp.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo




Eine weit als Kernstein abgebaute Feuersteinbeilklinge aus einer Variante des "hellgrau-belgischen Feuersteins"
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo




Zwei Daumnagelkratzer, einer ebenfalls aus hellgrau-belgischen Feuerstein (rechts), der andere aus Feuerstein vom Rijckholttyp
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo




Neufunde der auf dem Gesamtfundarel zu hunderten vorkommenden großformatigen Abschlägen aus an den neolithischen Zentralort auf dem rechten Rheinufer ausgetauschten Maasfeuersteinvarietäten
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Und zwei Belege der dort zu hunderten gefundenen verbrannten und nicht verbrannten Kratzer an großformatigen Abschlägen
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin Thomas,

:super: nicht schlecht.  :super:

Ist eine ganz schöne Kollektion zusammen gekommen.

:Danke2: fürs zeigen.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Nanoflitter

Ziemlich viel Arbeit, solche Riesenklingen sind hier praktisch gar nicht zu finden. :super: Gruss..

thovalo

Zitat von: Wiesenläufer in 18. Februar 2020, 18:21:39
Moin Thomas,

:super: nicht schlecht.  :super:

Ist eine ganz schöne Kollektion zusammen gekommen.

:Danke2: fürs zeigen.

Gruß

Gabi


Das stimmt liebe Gabi!

Das doofe ist, dass es immer so ist. Nur noch selten kommt dort etwas vor, das sich einmal deutlicher aus dem Spitzklingen-, Kratzer-, Beilklingen, dem Kern- und Abschlaggaufkommen, den vielen Pfeilspitzen und Pfeilschneiden und Felsgesteingewusel heraus hebt. Das ist ein extrem funddichtes Gesamtinventar.


Inzwischen finde ich die in Oberflächenfundzusammenhängen sehr seltene, hier aber auch in großer Stückzahl aufzulesende frühmittelalterliche Keramik und deren Distributionswege und Beziehungskonstrukte fast schon spannender.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.