Eine Spitze aus Honig gelbem Chalzedon, aus Mittelhessen

Begonnen von Levante, 30. Januar 2020, 18:57:22

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Levante

Guten...,

Anbei ein heutiger Fund. Eine Spitze aus dem hier relativ seltenen Honig gelben Chalzedon. Die Oberfläche ist leicht verrundet und Matt glänzend (Windschliff? ).

Dadurch dass das Fundstück etwas glänzt und das Material leicht durchscheinend ist ist es sehr schwierig Fotos zu machen vor allem bei einem solchen Foto Experten...  :zwinker:

Was sagt ihr zu dem Fund?

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

#1
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Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Furchenhäschen

hast die Feuerzeugpistole auch gefunden?

:-D

Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.
Die Fotos, bzw. der Stein lassen eine saubere Ansicht nicht zu.
Gruß
Peter

Levante

Zitat von: Furchenhäschen in 30. Januar 2020, 20:40:57
hast die Feuerzeugpistole auch gefunden?

:-D

Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.
Die Fotos, bzw. der Stein lassen eine saubere Ansicht nicht zu.
Gruß
Peter

Guten Morgen,

die Hatte Daniel aus dem Acker gezogen.... Sollte da eigentlich nicht auftauchen...

Ob es sich lohnt wegen des einen Stückes am Wochenende bei Professor Fiedler vorbei zu fahren?

Ich schaue mal ob ich heute bei Tageslicht nochmal Bilder knipse..

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

palaeo1

#4
Zitat von: Furchenhäschen in 30. Januar 2020, 20:40:57
Ich denke nicht das es sich um eine Pfeilspitze handeln wird.

Peter, man sagt bei uns: Was der Hund nicht kennt frisst er nicht!

Genau so sehen bei uns in Niedersachsen 60 % der neolithischen Pfeilspitzen aus.
LG palaeo1

RockandRole

Moin Moin,

ja, die Patina verleitet halt immer gleich etwas älteres zu vermuten. Eine feinere Zugrichtung scheint jedenfalls nicht so gegeben zu sein. Ich bin ratlos. Wenn das Chalzedon ist, neigt der glaube ich dazu früher zu patinieren.

PS: Die Wumme, oder das verrostete Original haben wir bei Pflegearbeiten im Busch gefunden. Ist natürlich gleich den Behörden übergeben worden. Die meinten es wäre ziemlich sicher Schreck, was sie aber nicht ist.

Liebe Grüße Daniel

gefährliches Drittelwissen

Danske

Hallo zusammen,

mein erster Eindruck anhand der Fotos: Was bifacielles, gerne auch älter. Wobei ich nicht unbedingt von der Patina ausgehe, sondern von der Form.

Ich denke, es könnte durchaus ein Mini-Biface sein. Die gab es nicht nur in Westeuropa, sonden auch in den mitteleuropäischen Keilmessergruppen.

Pfeilspitze würde ich ausschließen wollen.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

palaeo1

Zitat von: Danske in 01. Februar 2020, 16:42:40
Ich denke, es könnte durchaus ein Mini-Biface sein. Die gab es nicht nur in Westeuropa, sonden auch in den mitteleuropäischen Keilmessergruppen.

Kenne ich nicht, hast Du Belege ?
Gruß
palaeo1

Furchenhäschen


RockandRole

Hallo Leute,

das mit den Mini Biface kann ich nur bestätigen. Habe selbst 2 Stück davon in der Hand gehabt in Beisein von Prof. Utmeier. Das sollen im Maindreieck zumindest keine Einzelfälle sein. Ich habe leider noch keinen gefunden. Fotos habe ich keine gemacht. Da lag zu viel auf dem Tisch.

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

Um dieses Teil irgendwo einzuordnen, musst du leider noch mal raus, Beifunde machen. Gruss..

Furchenhäschen

Hallo,

was ihr da wieder alles seht, :friede:

eine neolithische Pfeilspitze sehe ich jedenfalls nicht! (dann sind halt deine 60% aus  dem Norden defacto Keine Pfeilspitzen paleao)

Diese beiden Fotos geben noch am ehesten etwas her und damit kommt auch ein mini-bifac nicht in Frage.

IMG_20200130_183539-992x560.jpg

IMG_20200130_183618-992x560.jpg

Trotzdem lieber Patrick,
jetzt bist schon so lange dabei!
Es genügen 3 aussagekräftige Fotos, der Ventral - und Dorsalfläche, gemacht mit guter Beleuchtung
und einem danebenliegenden Maßstab oder einer 1 Cent Münze.
Dann kommen in der Regel auch präzise Ansprachen. So sorgen viele Fotos mit aufgelegten Fingern für ein gewisses Chaos.

Danske

Zitat von: palaeo1 in 01. Februar 2020, 20:03:18
Kenne ich nicht, hast Du Belege ?
Gruß
palaeo1

Ich beziehe mich auf die Ausführungen von Lutz Fiedler et al. in "Altsteinzeit von A-Z" zu den Begriffen "Minibiface", "Faustkeilblatt" und "Keilmessergruppen". Zu letzterem heißt es u.a.: "Da die Bezeichnung Micoquien forschungsgeschichtlich einem sehr unterschiedlichen Verständnis unterlag, vor allem aber auch, weil das Artefaktenensemble der namengebenden Station La Micoque mit seinen häufigen spitz-schlanken Faustkeilen eher eine Ausnahme innerhalb vergleichbarer Industrien ist, werden im mittleren Europa Fundkomplexe mit Keilmessern, kleinen herzförmigen, ovalen oder dreickigen Fauskeilen, Faustkeilblättern, blattförmigen Schabern und gelegentlichen Blattspitzen als Keilmessergruppen zusammengefasst."

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

palaeo1

Zitat von: Danske in 02. Februar 2020, 12:42:30
Ich beziehe mich auf die Ausführungen von Lutz Fiedler et al. in "Altsteinzeit von A-Z" zu den Begriffen "Minibiface", "Faustkeilblatt" und "Keilmessergruppen". Zu letzterem heißt es u.a.: "Da die Bezeichnung Micoquien forschungsgeschichtlich einem sehr unterschiedlichen Verständnis unterlag, vor allem aber auch, weil das Artefaktenensemble der namengebenden Station La Micoque mit seinen häufigen spitz-schlanken Faustkeilen eher eine Ausnahme innerhalb vergleichbarer Industrien ist, werden im mittleren Europa Fundkomplexe mit Keilmessern, kleinen herzförmigen, ovalen oder dreickigen Fauskeilen, Faustkeilblättern, blattförmigen Schabern und gelegentlichen Blattspitzen als Keilmessergruppen zusammengefasst."
LG
Holger
Danke für den Hinweis, schaue ich mir mal an.

palaeo1

Zitat von: Furchenhäschen in 02. Februar 2020, 12:04:27
(dann sind halt deine 60% aus  dem Norden defacto Keine Pfeilspitzen paleao)

Hast Recht, die größeren Exemplare mögen auch Speerspitzen sein. Hier mal ein Exemplar aus einer Grabung in situ (Die Basis liegt noch nicht frei).

Furchenhäschen

#15
Zitat von: palaeo1 in 02. Februar 2020, 16:15:38
Hast Recht, die größeren Exemplare mögen auch Speerspitzen sein. Hier mal ein Exemplar aus einer Grabung in situ (Die Basis liegt noch nicht frei).

Hallo Klaus,
erkennen kann man aber aufgrund der geringen Größe des Fotos nicht recht viel,
außer das ein Stein im Planum liegt und eingemessen wurde.

Grüße
Peter :winke:

Ergänzung:
wenn ich das recht in Erinnerung behalten habe war "Oldendorf 52" doch eine Grabung "mesolithische Jagdstation und Feuergruben".
Also doch nicht neolithische Pfeilspitzen?

palaeo1

Zitat von: Furchenhäschen in 02. Februar 2020, 17:55:18
Ergänzung:
wenn ich das recht in Erinnerung behalten habe war "Oldendorf 52" doch eine Grabung "mesolithische Jagdstation und Feuergruben".
Also doch nicht neolithische Pfeilspitzen?

Peter, ich wollte mit dem Foto auch nur dokumentieren, dass es ein Grabungsfund ist. Oldendorf 52 ist weit überwiegend mesolithisch, die neolithischen Befunde sind bis heute leider unpubliziert geblieben.
Hier noch mal ein anderer Fund aus der Region. Länge 4,5 cm

Levante

anbei nochmal ein versuch besserer Bilder, wird aber nicht wirklich was, entweder glänzt das Stück zu sehr, Reflektiert oder es sind keine Konturen zu erkennen....
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

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Levante

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Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

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Levante

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Levante

Auf mich wirkt da nichts neolithisch.... :kopfkratz:

ich kenne auch kein Beispiel wo der Chalzedon im  hier im Neolithikum Verwendung fand
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Nanoflitter

Ne Patina ist das wohl nicht, eher ist das Material so beschaffen. Ohne Beifunde wird sich aber keiner aus dem Fenster lehnen und eine genaue Bestimmung, Datierung abgeben. Eine bifazielle Spitze, mehr kann man im Moment nicht sagen. Schön ist es jedenfalls. :-) Gruss..

palaeo1

Zitat von: Levante in 03. Februar 2020, 16:39:09
Auf mich wirkt da nichts neolithisch.... :kopfkratz:
ich kenne auch kein Beispiel wo der Chalzedon im  hier im Neolithikum Verwendung fand

Naja, ich will ja nicht behaupten, dass das Objekt neolithisch ist. Aber in der Wartberg-Kultur, die ja auch in Hessen ansässig ist, gibt es solche Spitzenformen, auch aus diversen Rohmaterialien.
LG palaeo1

Levante

Das sich das Artefakt auf einer Wüstung in der Niederung fand wird es keine Beifunde geben die da etwas klärend helfen könnten. Ah das drehen des Handys hilft wirklich... Coole sache....  :zwinker:
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Furchenhäschen

Hallo Patrick,

vielen Dank für deine Bemühungen aussagekräftige Fotos zu liefern!
Der Stein wehrt sich aber mit seiner hervorragenden Tarnung vehement sein Bearbeitungsgeheimnis preis zugeben.
Verbindlich wird da wohl nur in einer Liveshow eine Aussage zu treffen sein!
Hier und jetzt ist zu dem Fundstück alles einfach zu spekulativ!

Jedenfalls danke ich Dir fürs zeigen und weiter viel Erfolg!

Grüße
Peter :winke:

Levante

Guten Abend.  :winke:

Ich werde am Freitag mal den Professor Fiedler anrufen und fragen ob ich auch wegen einer schweren Nuss zu ihm fahren darf. Er wohnt vom Fundort etwa 5 km entfernt.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Nanoflitter

Der hat sicher auch den Fundort + Beifunde im Kopf, wohl das beste, was du machen kannst. Gruss..