rundum retuschierter Klingenkratzer aus Rijckholtfeuerstein

Begonnen von queque, 05. März 2011, 16:35:43

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queque

Alaaf zesamme,

heute bin ich mal über ein "neues" Feld getalpt und konnte diesen rundum retuschierten Kratzer auflesen, der aus einem klingenförmigen Abschlag aus Rijckholtfeuerstein gefertigt wurde. Ich denke, ein michelsberger Gerät. Dazu passt auch gut die Basis eines weiteren, aber unbearbeiteten klingenförmigen Abschlags.

:winke:
Bastl

thovalo

Bella donna!

Der ist aber mal schön ......  :super:
..........  wenn die Beiden von einer Feldflur kommen, dann kommt mit der Zeit noch mehr Schönes!

Freu mich, nicht nur für Dein Finderglück!    :zwinker:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

queque

Hallo Thomas,

das kommt von dort, wo Du das schokoladenmäßige Lousbergbeilfragment her hast. Der Acker ist kaum abgeregnet, da wirst Du mit Deiner Prophezeiung hoffentlich recht haben. Schönes rheinisches Spätneolithikum ... ich freu' mich drauf!

Danke für die Mitfreude in allen Belangen
:winke:
Bastl

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Zitat von: queque in 05. März 2011, 16:35:43
Alaaf zesamme,

heute bin ich mal über ein "neues" Feld getalpt und konnte diesen rundum retuschierten Kratzer auflesen, der aus einem klingenförmigen Abschlag aus Rijckholtfeuerstein gefertigt wurde. Ich denke, ein michelsberger Gerät. Dazu passt auch gut die Basis eines weiteren, aber unbearbeiteten klingenförmigen Abschlags.

:winke:
Bastl
:winke:
ein schönes Stück sowohl die Retuschierung als auch das Material, aber Kratzer?
:winke:


thovalo

#6
Boah unsere Karnevalisten scheppern grade durchs Dorf!  :narr:  :narr: :narr: :narr:         :irre:

Im Jungneolithikum und noch (ein paar Jährchen  :zwinker: ) anschließend, haben die Damen und Herren Neolithiker im Rheinland diese nicht kleinen und rundherum (bis auf die Basislinie) retuschierten Teile aus Klingen (wie hier) und Abschlägen aus diesem qualitätsvollen, ausgetauschten Feuerstein aus den Niederlanden hergestellt. Die hauptsächlich (ab)genutzte Partie liegt dabei zumeist an der abgerundet retuschierten Spitze. Solche Stücke werden, wenn die Distalpartie rundlich retuschiert worden ist, stets als "Kratzer" bezeichnet. Wäre die Distalpartie "spitz" zuretuschiert ausgelaufen, stünde die Ansprache als "Spitzklinge" im Raum.

Das man mit diesem Großgerät sicher noch allerlei anderes anstellen konnte steht außer Frage. "Kratzer" ist lediglich die hier übliche akademisch geprägte und fest stehende Definition!

Die Basis hat es im übrigen offensichtlich rezent erwischt und die steil retuschierte gegenüber der flach retuschierten Langseite ist mal sehr typisch für die "Michelsberger Kultur" und eher nicht für das anschließende späte Neolithikum. Mit diesem Gerät kann ich mir unter anderem  auch das Schneiden von Getreide gut vorstellen! Es muss ja nicht immer Sichelglanz mit überliefert bzw. erhalten sein!

:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Moin,
ich schließe mich an. Das Gerät wird wohl eher zum Schneiden als zum Kratzen benutzt worden sein.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav