Anderthalb für FontRobert

Begonnen von PrimordialPrime, 05. März 2011, 18:38:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

PrimordialPrime

Um auf Worte Taten folgen zu lassen, diese 3 Stunden alten Funde (zuvor lagen sie wohl etwas länger rum) aus Sachsen/Anhalt.
Der Fundort ist im Gegensatz zur unmittelbaren Nachbarschaft nicht mit neol. Keramik durchtränkt, der kiesig-sandige Boden dürfte die Ackerleute nicht angezogen haben.
Beifunde sind Stichel, ausschließlich Klingen (davon reichlichst, in nicht geringem Maße hochrückig) - und kein einziger Rund- Kratzer, viele+viele Klingenkerne, mit mehreren Abbau-richtungen, wobei bipolare nicht auftreten (mag an lokalem Materialreichtum liegen(?)), und in guter Anzahl Klingen, teils schrägend- aber auch kanten-retuschiert.
Frühere Funde sind bereits gemeldet, laut Amt weisen die Kerne ins Endpaläolithikum, während das Kleingerät ins Mesolithikum tendiert.
Bisher wenige, im Umkreis gefundene Mikros tendieren eher ins Frühmesolithikum.
Das kleine ist wohl ein halbes Segment/Mikrorückenmesser oder wieauchimmer es angesprochen oder wasauchimmer es gewesen sein mag.
Die steile, regelmässige Retusche passt gut ins Mesolithikum.
Kann das sein?
Beim andern Ding weiß ich nix zu.
prime

Wutach

Hallo Prime,

gut man sieht hier nur 2 Stücke. Dennoch kommt mir die offizielle Amtsansprache etwas seltsam vor. Kerne sind Endpal, der Rest Mesol. Soll das heissen, die Menschen in der späten Altsteinzeit haben sich hingesetzt und mal schnell einige Grundformen (Klingen usw.) produziert und dann niedergelegt, damit die Leute im Mesolithikum bei der Werkzeugherstellung nicht mehr so viel Arbeit hatten. Wohl kaum. Da stimmt doch was nicht! Das hört sich eher wie eine Hilflosigkeit in der Ansprache an - von wem auch immer.

Das erste Stück scheint mir zunächst mal ein Bohrer zu sein. Den Bezug zum Titel dieses Beitrages kann ich hier nicht herstellen. Das Zweite könnte ein abgebrochener Mikrolith sein. Allerdings bleiben Zweifel bestehen. Hier kann man nur Licht ins dunkel bringen, wenn mehr Stücke vom Fundplatz gezeigt werden! Man bedenke: Keine bipolaren Kerne!

Im Augenblick denke ich am ehesten Richtung Neolithikum. Aber ohne weiteres (vermeintliche Mikrolithen, die angesprochenen Kerne und andere Werkzeugformen) bleibt das auch reine Spekulation.

FG Marc.

PrimordialPrime

Hallo Wutach.

M.E. völlig legitim, erste gefühlte Vermutungen in der Form a la "Kerne tendieren eher ins........ Kleinkram eher ins zu formulieren", v.a. wenn die Fundstelle frisch entdeckt, und zwar reichlich Material, aber zuwenig Leitform vorliegt.
Und es insofern wohl nur gut ist, sich der eigenen Hilflosigkeit bewusst zu sein.
Desweiteren sehe ich kein Problem darin, einen Beitrag einem anderen Forumsmitglied zu widmen, oder, denn so abwegig isses nun ma nich.
Ausserdem treten derartige Bohrer - wenn es denn einer ist....und why not?- auch im Mesolithikum auf, da werfe man einen Blick in die Göttinger Typentafeln........... und schaltet das Gehirn vor dem Sprachzentrum ein.....bevor man anhand dieser beiden Stücke eine genauso vage Datierung abgibt.
p.




steinwanderer

Moin Moin,
bei mir gefunden wäre das erste eine Stielspitze der Ahrensburger.- oder der Brommekultur. Sie wurden aus großen einpoligen Kernen hergestellt.
In der Ansprache des fragmentierten Microlithen bin auch bich vorsichtig.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Furchenhäschen


:winke:

ich sehe nur Neolithikum!
Bild 1 ist zeigt doch einen Bohrer wie er auf vielen Linearbandkeramischen Siedlungsplätzen häufig zu finden ist.

:winke:

druide45

Zitat von: Furchenhäschen in 06. März 2011, 15:52:19
:winke:

ich sehe nur Neolithikum!
Bild 1 ist zeigt doch einen Bohrer wie er auf vielen Linearbandkeramischen Siedlungsplätzen häufig zu finden ist.

:winke:

:Danke2: ich auch rob

steinwanderer

Moin Moin,
hier mal zum Vergleich eine von mir gefundene Brommespitze.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav