Ein neuer Kratzer-Zeitstellung sehr fraglich

Begonnen von Furchenhäschen, 07. August 2023, 12:06:51

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Furchenhäschen

Servus miteinander,

auf einer alten Fundstelle, welche ich seit X-Jahren begehe und die bislang die ältesten Funde aus dem Stadtgebiet von Ingolstadt und mit der man das bedeutendste Werkzeugensemble des Steinheimer Menschen in Bayern Steinheimer Mensch (nach Steinheim an der Murr in Baden-Württemberg; er lebte vor ca. 250 000 Jahren.)belegen konnte fand sich nun dieser grobe Kratzer.
Der Kratzer wurde wohl aus einem Trümmerstück attock hergestellt, wahrscheinlich ein Jurahornstein der mit einem seidigem Glanz überzogen ist. Die Bearbeitung ist recht grob und einfach. Die Zeitstellung des Artefakts ist m.E. recht problematisch, ich sehe es zwischen als sehr Alt bis in die frühe Bronzezeit reichend.
Was habt ihr für einen Eindruck von dem Fundstück?

Grüße
Peter

thovalo




Moin!

Das ist ein wahrer Klotz, pragmatisch zugerichtet und ich bin fern davon, an diesem an der Oberfläche aufgelesenen Stück eine Datierung festmachen zu können.

So ist das meist mit Oberflächenfunden. Aktuell ist das Fundmaterial eines spätpaläolithischen Fundplatzes hier im Rheinland komplett aufgenommen worden. Bei jedem Artefakt schreibt der fachlich absolut versierte Bearbeiter, dass das jeweilige Artefakt für sich gesehen auch in späterer Zeit vorkommen kann. Das schreibt er selbst bei den mehr als 20 Sticheln, obschon ich persönlich auch aus der Literatur von mesolithischen Fundplätzen aus dem Rheinland KEINEN einzigen Stichel kenne und auch keiner aus Grabungen gesichert dokumentiert ist.

Ich habe mich erst darüber geärgert und betont, daß das für jedes einzelne Stück zutreffen mag, aber die Summer dieser Artefakte NIE auf einem anderen Fundplatz, als auf einem aus der Zeit des späten Paläolithikums vorkommen kann. Der Bearbeiter hat mir absolut recht gegeben aaaber est stimmt trotzdem, dass jedes Stück für sich gesehen keinen Datierungsansatz ergibt.

Und so sehe ich auch Dein Fundstück. Es ist für sich betrachtet ist es eher zeitlos!


lG Thomas  :winke:



Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

Guten Abend Peter,

als Oberflächenfund zeitlich nur schwer einzuordnen, mit deiner Einschätzung von sehr alt bis frühe Bronzezeit liegst du sicher nicht falsch.

Wobei das Stück aufgrund seines Habitus schon eine gewisse Ähnlichkeit mit den frühen kleinformatigen Kratzern bzw. Schabern aus Münzenberg und Dorn-Dürkheim hat.

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Furchenhäschen

Hallo ihr Beiden,

danke für Eure Einschätzung, welche im Prinzip das bestätigt was ich mir auch dachte,
mehr Ansprache ist da nicht drin.

Viele Grüße
Peter

Steinkopf

Hallo Peter,

ein interessantes Fundstück mit fast gerader Kratzerstirn.
Schön dargestellt!

Für mich out of area zum beurteilen.

Schöne Grüße
Jan

Furchenhäschen

Hallo Jan,
danke ist mir bewusst,
das "Ding" ist wirklich schwere Kost.

Auf dem beiliegenden Foto die von mir bislang über einen Zeitraum von 25 Jahren an der Fundstelle aufgelesenen und auf bis zu 250.000 Jahre alt eingeschätzten Artefakte.

Grüße
Peter

hargo

Immer noch die alte Gartenbank. Hält sich wacker!
Zur zeitlichen Einstufung des Artefakts kann ich nichts beitragen.

mfg

Robert

Servus Peter,

die gerade Stirn würde die nicht eher in die Bankeramik passen

Grüße
Robert
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

Furchenhäschen

Zitat von: Robert in 10. August 2023, 08:27:33
Servus Peter,

die gerade Stirn würde die nicht eher in die Bankeramik passen

Grüße
Robert

Servus Robert,

die Fundstelle und deren nähere Umgebung ist völlig frei von neolithischen Befunden.
Etwas BZ und Römisches/Germanisches gibt es zu finden und ansonsten die sehr alten Befunde.

Grüße
Peter :winke: