Ein großformatiger Abschlag aus schwarzen Feuerstein der Varietät "Rijkholt"

Begonnen von thovalo, 07. Februar 2011, 12:39:41

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thovalo

 :-)

Da der Fundplatz in über 130 Kilometer Entfernung über Land hinweg zur Lagerstätte liegt, ist das Hinterlassen von höchst qualitätsvollen großformatigen Feuersteinstücken dieser Größe außerordentlich und bemerkenswert!

Am Ende dieser am vergangenen Samstag aufgelesenen Grundform wurden Negative angelegt. Dieser Bereich wurde rezent mehrfach bestoßen!


Bemerkenswert ist die deutlich vorkragende "Lippe" im Bereich der Schlagfläche, die auf die Verwendung eines "Punchs" zur Ablösung des großen Abschlags hinweist. Von diesem Punkt ausgehend verlief die Energie des Schlags zielgenau in den Kernstein hinein und löste den breiten Abschlag.


Zum Vergleich eine Gegenüberstellung des Fundbelegs vom rechten Niederrhein und eines bergmännisch gewonnenen und grob "dekortierten" Kernsteins des passenden Formats direkt vom Ort der Lagerstätte (Rijkholt/Sint Geertruid) in den Niederlanden.


LG  thomas


Länge: 6.3 cm; max. Breite: 4.7 cm; mx. DM: 1.7 cm
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Thomas,
da ich mich eingehend mit der Flintbearbeitung beschäftigt habe unter anderem auch mit der Punchtechnik. Kann ich dir nur sagen das dieser Abschlag in direkter harter Schlagtechnik ausgeführt worden ist. Bei der Punchtechnik treten nicht so große Schlagkegel (Lippen) auf.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

thovalo

Zitat von: steinwanderer in 07. Februar 2011, 15:28:08
Moin Thomas,
da ich mich eingehend mit der Flintbearbeitung beschäftigt habe unter anderem auch mit der Punchtechnik. Kann ich dir nur sagen das dieser Abschlag in direkter harter Schlagtechnik ausgeführt worden ist. Bei der Punchtechnik treten nicht so große Schlagkegel (Lippen) auf.
Gruß Klaus



..... wie entsteht bei einem harten Schlag die deutlich vorspringende runde Lippe?
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin Thomas,
zur Erklärung zwei Bilder. Das 1. ist sehr allgemein. Auf Bild 2 sind Klingen der drei verschiedenen Abschlagtechniken zu sehen.
1. Klinge,direkte harte Technik: Deutliche ringförmige Schlagmarke,großer Schlagflächenrest, der Schlagbuckel ist konisch und klar markiert und es sind, wie auch bei deinem Stück, oft Absplisse auf ihm zu sehen.
2. Klinge, direkte weiche Technik: Keine so deutliche Schlagnarbe, der Schlagflächenrest ist klein und schmal und Absplisse am Schlagbuckel sind selten.
3. Klinge, indirekte weiche Technik:Der Schlagflächenrest ist schmal spitzoval, der Schlagbuckel ist breit flach und hat selten Absplisse.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav