Lange Hornsteinklinge

Begonnen von Nanoflitter, 15. Juli 2017, 12:37:01

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Nanoflitter

Bisher fanden sich in meinem Gebiet nur wenige Stücke aus diesem Material. Diese Klinge ist für meine Verhältnisse hier mit über 8cm auch ausgesprochen lang. Diese ist auch völlig unbeschädigt und könnte von Querschnitt und Schärfe her heute noch sofort als Schneidwerkzeug benutzt werden. Nebenbei fand sich noch ein Abschlag aus einem weißgepunkteten Flint. Das Umfeld ist wie immer bandkeramisch bis.. Gruss...

Merle2

Hallo Nano,

toller Fund, eine ähnliche Klinge dieser Länge habe ich auch einmal gefunden, wie frisch geschlagen, messerscharf, ein Freund sagte mir solche Klingen seien zum Teil in Gräbern gefunden worden, vielleicht ein Hinweis auf Bestattungen....
Viele Grüße und gut Fund

RockandRole

Servusle,

das vorletzte Bild ist ja cool  :smoke: echt riesenhaft für den Main. Arbhofener Plattenhornstein wurde schwerpunktmäßig im Mittelneolithikum verwendet, als Rijkhold und Co nicht mehr so verfügbar waren und oder das Wissen um die Lagerstätten verloren war. Dieser Hornstein wurde aber auch schon im Paläolithikum verwendet.

Glückwunsch und liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Nanoflitter

Dank euch beiden :super: Für Mittelneolithikum fehlen mir hier noch die entsprechenden Beifunde :besorgt: Gruss...

Furchenhäschen

Zitat von: RockandRole in 15. Juli 2017, 15:14:03
Servusle,

Arbhofener Plattenhornstein wurde schwerpunktmäßig im Mittelneolithikum verwendet,

sorry, den Verschreiber muss man verbessern, sorry Daniel

Arnhofener Plattenhornstein!

übrigens,
eine sehr gute Seite, da kannst ihn auch heraussuchen.

http://www.uf.uni-erlangen.de/?page_id=811

:winke:

Nanoflitter

Danke für den Link, ist schon eine ziemliche Entfernung, von da bis ins Rhein-Main Gebiet. Müsste die Hornsteinsachen mal zusammenfassen, aber der Rest ist eher Gedöns, was ich aus dem Material habe. Jüngere Bandkeramik wird wohl da passen. Gruss..  :super:

Danske

Moin Nanoflitter,

die Klinge ist mit der Länge wirklich eindrucksvoll und auch schön gebändert, Glückwunsch zu dem Fund.

Der Abschlag könnte Rullen-Feuerstein sein, der bei uns charakteristisch für das Mittelneolithikum ist. In der Idsteiner Senke, die ja nicht allzu weit von Dir entfernt ist, habe ich auf Rössener Plätzen überwiegend Flint aus Rullen gefunden.

LG Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

RockandRole

Hello  :-)
Sorry, die Zeiten sind echt zu schnelllebig und man schreibt nur Schund. Natürlich Abendsberg/ Arnhofener Plattenhornstein.

Wenn aber Rullen Feuerstein das Äquivalent zu oben genannten sein sollte, ist das eine Bewustseinsbereicherung.


Liebe Grüße in den Norden, die Mitte und den Süden
gefährliches Drittelwissen

Furchenhäschen


Nanoflitter

Dank euch allen, die Lithotheken sind ja interessant, muss ich mal in Ruhe stöbern, Gruss...

Danske

Hallo Peter,

danke für die interessanten Links.

Rullenfeuerstein muss aber nicht unbedingt die bekannte honiggelbe Färbung haben. Es gibt auch andere Varietäten, z.B. graubraun bzw. gräulich mit weißen Punkten.

http://www.steinzeitwissen.de/rohmaterial-der-steinzeit/rullen-feuerstein

Wie gesagt, der Silex auf "meinen" Rössener Fundplätzen so überwiegend so aus wie der gezeigte Abschlag von Nanoflitter.

Gruß Holger

Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Furchenhäschen

Zitat von: Danske in 17. Juli 2017, 17:47:57
Hallo Peter,



Rullenfeuerstein muss aber nicht unbedingt die bekannte honiggelbe Färbung haben. Es gibt auch andere Varietäten, z.B. graubraun bzw. gräulich mit weißen Punkten.

Wie gesagt, der Silex auf "meinen" Rössener Fundplätzen so überwiegend so aus wie der gezeigte Abschlag von Nanoflitter.

Gruß Holger



Hallo Holger,
ok, danke für die Info!

Gruß
Peter :winke:

Steinsucher

#12
Hallo Forum, Hallo Nano,

das ist ein richtig schmuckes Kleinod. Unbeschädigt. Da freut man sich beim Anschauen.

So aus der Sicht vom Niederrhein gehe ich auch mal eher von Plattenhornstein aus als von Rullenfeuerstein. Wichtiger und interessanter für mich ist eigentlich die Abbaufläche, oder das was davon noch da ist. Mir fiel spontan ein Stück aus meiner Sammlung ein. Fast identisch. Ich denke mal, es war ein Teil der Herstellungstradition, bestimmte Techniken zu verwenden. Bei deinem Stück ist sehr schön zu sehen, das man sich mit der Vorbereitung des "finalen" Schlages Mühe gegeben hat. Es wurden Leitgrate angelegt und vorher ein Mittelgrat entfernt. Diese Technik kenne ich hier aus meiner Gegend aus frühen Traditionen. Meine Kernkantenklinge stammt aus einem mesolithischen Bereich. Sie ist eine schöne Klinge mit ähnlichen Dimensionen und auch nie benutzt worden. In der Bandkeramik wurde dann mehr mit "Punches" gearbeitet. Geht schneller, ist rationeller. War aber sicher nicht ausschließlich.

Ich glaube nicht, daß hier industriell gearbeitet wurde. Wenn, dann nicht im Stil von Rijckholt oder anderen Minen.

Aber: Alles meine Meinung und nur ein Beitrag zur Diskussion.

Hat mal wieder Spass gemacht,

Fritz.

Nanoflitter

Danke, Fritz  :super: Die sorgfältige Ausarbeitung des Schlagpunkts ist mir auch aufgefallen. Das gibt dem Stück eine besondere Note. Bei dem Flint ging es um das unten gezeigte Stück. Bei der Klinge ist Hornstein ausser Zweifel. Gruss...