Noch eine Dechselvorarbeit?

Begonnen von Danske, 07. November 2019, 21:31:46

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Danske

Hallo zusammen,

das Dechselfragment konnte ich letzten Sonntag vom bekannten bandkeramischen Platz (Siedlungsstelle mit Pallisadenanlage) auf rheinhessischem Plateau auflesen.

Das Gewicht beträgt 250 gr., Länge 92mm, Breite 57mm und Stärke 26mm. Material ist wieder AHS.

Das Stück weist keinen cm² geschliffene Fläche auf. Es handelt sich um ein mediales Fragment, die Bruchstellen sind noch frisch und leuchten bei dem Regen im feuchten Zustand intensiv grün-blau. Vor etwa 3 Wochen ist der Rübenvollernter über den Acker gefahren, wahrscheinlich hat es die Beilklinge dabei zerlegt. Trotz intensiver Nachsuche waren die anderen Fragmente nicht zu finden.

Ich glaube nicht, dass es sich um eine zerdepperte, ehemals geschliffene Beilklinge handelt, weil wirklich kein bisschen Schliff zu erkennen ist. Eine Breitseite ist schon ziemlich plan, die andere leicht konvex gewölbt. Das Stück hat starke Ähnlichkeit mit der von Daniel im Thread von Nanoflitter gezeigten Beilklinge. http://www.sucherforum.de/index.php/topic,76821.0.html

Ich denke, es handelt sich entweder um eine Vorarbeit bzw. ein Rohstück oder aber die Bandkeramiker nutzten auch ungeschliffene Beilklingen für schwere Arbeiten, bei denen zu befürchten war, dass das Beil Schaden nehmen würde nach dem Motto: "Warum soll ich die Klinge mühevoll schleifen, wenn sie wahrscheinlich eh kaputt geht."

LG
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Nanoflitter

Wenn es AHS ist, gehe ich auch von Rohmaterial bzw. Vorarbeit aus. Ein Bruchstück von einem fertigen Werkzeug ohne Schliffspuren in der Grösse ist wohl die unwahrscheinlichere Möglichkeit. Gruss..