Spitze?Gerät? Abschlag

Begonnen von Silex, 16. September 2006, 18:27:37

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Silex

Dieser,anscheinend getemperte, Winzling gleißte mir blendend weiss aus einem Kartoffelacker entgegen (der üblicherweise Urnenfelder-undLatenekulturreste liefert- die nur sporadisch von steinzeitlichen Hinterlassenschaften  gespickt sind).
Die Frage steht schon oben in der Überschrift.
Da die Basis so viele Schlagtreffer aufweist neige ich zur Abschlags"theorie"...aber dann sehe ich wieder so eine feine Seitenretusche an der Seite- die ja  nach den Abtrennschlag erstellt worden sein müsste. Irgendwie kommt mir das Teil seltsam vor
vielleicht kennt jemand Ähnliches?
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Und noch die  Unterseite und die Basis

Danke

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Servus Edi,

für mich ist es ein Abschlag.
Hier bei uns gibt es im Fundspektrum bronze- und eisenzeitlicher Siedlungen immer wieder Steinartefakte. Ist also nix besonderes.
Schau mich z.B. an ich habe immer noch eine mechanische Uhr, Quarz oder Funkgedöns kommt mir nicht ans Handgelenk haha. Genauso hat auch mein eisenzeitlicher Vorfahr gedacht. Eine Steinspitze im Arsch des Nachbarn ist weitaus kostengünstger als eine aus Bronze oder gar Ferrum....


Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke Rolf-Peter, 
Da hast Du mich ja wieder schön aus meinen silicierenden Träumereien in die Schnödwelt herabgeholt. Nochmals Danke...
Aber du hast  mit Deiner Afterspitzentheorie außer Acht gelassen dass vielleicht schon in der Bronzezeit erste "Ehrenamtliche" unterwegs waren um diese Artefakte bei Ihren AmV´s abzuliefern  um die menschliche Vorgeschichte zu ergründen...
Ausserdem sind mechanische Uhren  im Vergleich zu  den heutigen vergleichsweise  unerschwinglich teuer...
nach Abwägung aller von Dir gemachten  Einschätzungen   bin ich mir jetzt noch unsicherer

Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

Hi silex

ich kann rolfpeter nur all zu gut zustimmen. Bei uns am Niederrhein ( was glaube ich landschaftlich sehr nah an rolfpeters Gefilden liegt) kann man davon ausgehen, dass Feuersteingeräte bis zur Ankunft der Römer genutzt wurden. Man kann sogar so weit gehen, dass viele Altfundstellen die als neolithisch galten, aber nur wenig aussagekräftiges Material lieferten eigentlich den Metallzeiten zu zu ordnen sind.
Faustregel bei mir ist: neue Stelle meinetwegen eine Klinge, zwei Kerne und vier Abschläge aber eine sicher eisenzeiliche Scherbe wird von mir generell metallzeitlich eingestuft bis sicher datierbare neolithische Keramik auftritt.

ciao
das Wühlmäusle